Nachbericht Auktionen "Modern - Post War - Contemporary" inkl. Sammlung Gerhard F. Reinz am 29. Mai 2019
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Presse31.05.2019
Mit rund 11,2 Mio. Euro war der Auktionstag der „Modern – Post War – Contemporary“ der beste in der Geschichte des Hauses. Nicht nur der erfolgreiche White Glove Sale der SØR Rusche trug zu dieser Rekordauktion bei, sondern auch die bemerkenswerten Einzelergebnisse, die u.a. für Gerhard Richter, David Hockney, Per Kirkeby, Paula Modersohn-Becker oder Franz Radziwill erzielt wurden, hatten ihren Anteil an dem Erfolg. Auch die Werke von Ernst Wilhelm Nay und George Rickey aus der Sammlung Gerhard F. Reinz überstiegen die Erwartungen.
In Sigmar Polkes Arbeit „Freundinnen II“ finden sich stilistische und technische Elemente, die immer wieder in seinem Frühwerk auftauchen. Auch deshalb weckte die handcolorierte Offsetlithografie großes Interesse bei den Bietern, die ein nordrhein-westfälischer Sammler für 116.100 Euro erwerben konnte.
Auch Gerhard Richters Arbeit „Fuji“ – eines von 110 Unikaten eines seriellen Prozesses von 1996 – erfüllte seine Erwartungen und wurde durch das bietfreudige Publikum auf ein Ergebnis von 438.600 Euro gehoben.
Rapide folgte ein Gebot dem anderen für die drei angebotenen Arbeiten von David Hockney. Die Gouache „Purple, Pink and Yellow African Violets with Apple on Table, New York“ erfreute sich besonderer Beliebtheit und wechselt nun für 258.000 Euro in eine US-amerikanische Privatsammlung. Auch Hockneys „Study for a Closer Grand Canyon VII, Cheops Pyramid“ kletterte von geschätzten 80.000 Euro auf 212.850 Euro.
Ebenfalls weit über den Erwartungen wurde die Malerei “Neuzeit V” von Per Kirkeby zugeschlagen. Ein nordrhein-westfälischer Privatsammler setzte sich gegen die internationalen Bieter durch, als er bei 206.400 Euro die Konkurrenz hinter sich ließ.
In dem angebotenen Gemälde von Katharina Grosse von 2005 schafft die Künstlerin einen dynamischen „Prototyp der Imagination“. Die in lasierenden Schichten übereinander gelagerten Kreise gelangen nun für 90.300 Euro in eine süddeutsche Sammlung.
Jack Piersons „Enough“ ist eine von seinen großformatigen Wandskulpturen aus Buchstaben verschiedener Größe und Materialität. Auch für diese sogenannte Wortskulptur nutzt er gefundene Buchstaben und Neonbeschriftungen, wie beispielsweise alter Kinos, Restaurants, Casinos und Unternehmen. Eine Kölner Sammlung ersteigerte das Werk für 116.100 Euro – „enough“ für den deutschen Auktionsrekord für diesen Künstler.
Gleich sieben Arbeiten des norddeutschen Malers Franz Radziwill aus der Oldenburger Sammlung Georg Düser kamen in der Auktion „Modern“ zum Aufruf – bis auf eine fanden alle einen neuen Besitzer, zumeist aus dem norddeutschen Raum. Besondere Aufmerksamkeit erlangte sein Gemälde „Die Elbe bei Pirna“ von 1928, welches 148.350 Euro erreichte und damit seinen Schätzpreis mehr als verdoppelte.
Dass Frauen- und Mädchenporträts von Paula Modersohn-Becker auf dem internationalen Auktionsmarkt sehr beliebt sind, machte sich auch bei der unkonventionellen und zugleich einprägsamen Darstellung „Kopf eines sitzenden Mädchens, nach links“ bemerkbar. Ein süddeutscher Sammler sicherte die Malerei in satter Farbigkeit für 141.900 Euro.
Durch die Gründung der Art Cologne, des ZADIKs und durch seine langjährige Präsidentschaft im Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG) prägte Gerhard F. Reinz (1930 – 2013) die deutsche Kunst- und Kulturszene wie kein Zweiter. Aus seiner Privatsammlungen kamen nun 62 Arbeiten zum Aufruf, darunter Ernst Wilhelm Nays Gemälde „Chorisch Grau“ von 1960, welches nun für 387.000 Euro in eine rheinische Privatsammlung gelangt. Die kinetische Arbeit „Four open rectangles diagonal jointed III“ des US-Amerikanischen Künstlers George Rickey von 1988 stand einst auf der Dachterrasse von Gerhard F. Reinz. Nun wechselt sie für 103.200 Euro den Besitzer.
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