Humboldt Forum Highlights – Gespräch #5: Erlebt — Erzählt — Behauptet
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Presse18.02.2019
Das Humboldt Forum lädt im Rahmen der Humboldt Forum Highlights am Montag, dem 18. Februar 2019, um 19:30 Uhr zum Gespräch Erlebt – Erzählt – Behauptet ins Podewil, Klosterstraße 68, 10179 Berlin, ein. Ausgehend von zwei Humboldt Forum Highlights, einer Kriegsvase der Maya und einer Statue des Kurfürsten Friedrich III., sprechen sechs Expertinnen und Experten über Methoden und Halbwertszeiten der Geschichtserzählung. Das Gespräch moderiert die Schauspielerin und Journalistin Paula D. Koch. Die Veranstaltung ist Teil von 100 Jahre Revolution – Berlin 1918/19. Der Eintritt ist frei.
Besucherinnen und Besucher können sich bis zum 17. Februar 2019 unter events.humboldtforum.com anmelden. Medienschaffende bitten wir um verbindliche Akkreditierung bei Michael Mathis, m.mathis@humboldtforum.com.
Die Wahrheit, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Ein Fakt ist ein Fakt ist ein Fakt. Die Wiederholung soll der Bedeutung dieser Worte zwar Nachdruck geben, ist aber keine wirkliche Steigerung. Denn die deutsche Sprache lässt keinen Plural von Wahrheit und auch keine Graduation von richtig zu. „Wahrheiten“ oder „richtiger“ existieren nicht. Jedoch wird Wahrheit unterschiedlich erlebt, interpretiert und je nach Ziel und Intention auf verschiedene Art und Weise vermittelt – in mündlichen Erzählungen, schriftlich in Briefen, in Zeitungsmeldungen, durch Tweets, auf Gemälden, eingraviert in Objekten, manifestiert in Statuen oder auf Wikipedia. Der Informationsfluss findet oft nach bestem Wissen und Gewissen statt, genauso oft jedoch wird dieser manipuliert, verdreht und verkürzt, um eigene Interessen oder die eines anderen zu forcieren. Das gab und gibt es in allen Kulturen und zu allen Zeiten. Wie jedoch wurden früher Geschichten weitergeben? Welche speziellen Praktiken und Möglichkeiten des Erzählens von Wahrheit gibt es heute? Wie werden Ereignisse überhaupt als Wahrheit interpretiert? Diese Fragen diskutieren sechs Expertinnen und Experten in drei Gesprächen und anhand von zwei Objekten, die als Highlights zukünftig im Humboldt Forum präsentiert werden.
Das erste Gespräch handelt von den Revolutionen der Vergangenheit und der Gegenwart. Martin Düspohl, Kurator des Revolutionsraumes der Berlin Ausstellung unterhält sich mit den Filmemachern und Regisseuren Moritz Riesewieck und Hans Block über die Mechanismen von Revolutionen. Wie werden Revolutionen ausgelöst und wie werden sie verhindert? Wie sah dies in der Vergangenheit aus und wie heute? Um die Kriegsvase der Maya dreht sich das zweite Gespräch. Wie wurde Geschichte bei den Maya aufgeschrieben? Wer gab dies in Auftrag? Wie schreiben wir Geschichte heute? Wer sind die Chronisten unserer Zeit? Darüber unterhalten sich Nikolai Grube, Mayaexperte der Universität Bonn, und Franziska Heine von Wikimedia Deutschland. Die Statue des Kurfürsten Friedrich III. des niederländischen Bildhauers Bartholomäus Eggers ist der Gesprächsanlass des dritten Teils. Wie verändern, inszenieren oder manipulieren Herrscher und Eliten die Geschichtsschreibung, um für sie vorteilhafte Fakten zu schaffen? Wo wirken Journalisten als Korrektiv und wo als Brandbeschleuniger? Darüber sprechen der Historiker Thomas Biskup von der University of Hull mit Kristin Joachim, Fernseh-Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio.
Hans Block und Moritz Riesewieck sind Theater- und Filmregisseure. Sie entwickeln zusammen unter dem Namen „Laokoon“ crossmediale Erzählformate. Ihr Debütfilm „The Cleaners“ feierte auf dem Sundance Filmfestival 2018 seine Weltpremiere und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Martin Düspohl ist Kurator für den Aspekt „Revolution“ der Berlin Ausstellung im Humboldt Forum. In der Vergangenheit hat er Ausstellungen zur Stadtentwicklung, Sozial- und Migrationsgeschichte Berlins organisiert – zuletzt als Co-Kurator von „Berlin 1918/19 – Das lange Leben der Novemberrevolution“ im Märkischen Museum. Nikolai Grube ist Professor für Ethnologie und Altamerikanistik an der Universität Bonn und hat an verschiedenen Forschungsprojekten in Guatemala, Mexiko, Belize und Honduras teilgenommen. Zudem war er als wissenschaftlicher Berater an zahlreichen Ausstellungen und Publikationen zur Maya-Kultur beteiligt. Franziska Heine ist Leiterin der Software-Entwicklung bei Wikimedia Deutschland. Sie hat sich mit einer Software zur Analyse von Videoaufnahmen wissenschaftlich beschäftigt, war für eBay und HERE Technologies tätig und engagierte sich im Arbeitskreis gegen Internetsperren und Zensur. Thomas Biskup lehrt Geschichte der Frühen Neuzeit an der University of Hull in Großbritannien. Seine Forschungsschwerpunkte sind die politische Kultur der europäischen Höfe – nicht zuletzt der preußischen Monarchie – sowie die Wissenschaftsgeschichte unter postkolonialer Perspektive. Kristin Joachim ist Fernseh-Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio. Sie berichtet von dort über bundespolitische Themen für Tagesschau, Tagesthemen, Mittagsmagazin und spricht den „Bericht aus Berlin“.
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18.02.2019Presse »
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