Nachbericht: 87. Auktion - Dekadentes Trinkspiel
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Presse11.10.2018
Nach drei unermüdlichen und erfolgreichen Auktionstagen konnte Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf auch im Herbst 2018 zahlreiche Besucher und Bieter mit besonderen Kunstobjekten in den Saal locken. Ebenso gut vertreten waren internationale Bieter aus der ganzen Welt, die es sich nicht nehmen ließen online und am Telefon ihre Gebote in den Raum zu werfen.
Den Auftakt machte am ersten Auktionstag die asiatische Kunst, die mit einem chinesischen mit Gold verzierten Weihrauchbrenner aus Bronze glänzen konnte. Nach einem ausdauernden Bietergefecht, wechselte das handwerklich hochwertig gearbeitete Weihrauchgefäß mit einem Erlös von 15.600,-€ den Besitzer.
Der Bereich des Kunsthandwerks bestach durch ein außergewöhnliches Objekt der Belustigung und Dekadenz. Das im ersten Viertel des 17. Jh. entstandene und plastisch gearbeitete Silberstück wurde zu besonderen Gelegenheiten als unterhaltsames Trinkspiel in Form eines Schiffes seinen anspruchsvollen und dekadenten Gästen vorgeführt. Der ausgefallene maritime Trinkpokal, welcher auf der Flosse eines Meeresungeheuers balanciert wird, weckte mit Sicherheit als prunkvolle Tischdekoration die Neugier der exquisiten Gesellschaft und zeichnete den Gastgeber als wohlhabenden Kunstkenner aus. Das schöne Trinkspiel in Schiffsform, dass einen Erlös von beachtlichen 43.700,-€ erzielte, fährt passender weise über das Meer nach Großbritannien zu seinem neuen Besitzer.
Skulptural überzeugte eine hervorragende spätgotische Schnitzarbeit einer bekrönten Madonna mit dem Christuskind auf ihrem Schoß. Der beispielhafte Typus der „schönen Madonna“ aus dem süddeutschen oder österreichischen Raum, zu dem diese aus Lindenholz gefertigte Skulptur gehört, hat mit einem Erlös von 22.500,-€ einen Liebhaber aus der Heimat gefunden.
Die majestätisch ihre Flügel ausbreitende, imposante Bronzefigur des Ikarus fertigte der Bildhauer und Professor Peter Breuer (1856-1930) 1914 für das Denkmal des Flugpioniers Otto Lilienthal im Bäkepark in Berlin Stieglitz an. Auf äußerst treffende Weise ehrte und verband der Künstler in diesem Werk die inspirationsgebende mythologische Figur des Ikarus mit Lilienthal, dem Erfinder von Flugapparaten, die beide nicht nur den gleichen Traum des Fliegens teilten, sondern auch das gleiche tragische Ende. Einen bleibenden Eindruck hinterließ diese Bronzefigur offenbar auch bei zwei Bietern, die sich bis zu einem beachtlichen Erlös von 18.500,- € hochboten.
Romantisch endeten die Auktionstage mit der Stadtansicht von Hatten des niederländischen Malers Adrianus Eversen (1818-1897). Zauberhaft lässt der Maler die changierende Intensivität des Lichtspiels facettenreich aufleuchten und belebt das pittoreske Örtchen mit seinen Bewohnern, die ihrem gewohnten Alltag unbeirrt nachgehen. Das Gemälde strahlt eine Ruhe und Wärme aus, von der wahrscheinlich auch die Bieter in den Bann gezogen wurden und erreichte einen Erlös von 15.000,-€.
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