Nominierungspreis
Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2017
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Presse13.09.2017
(Wien, 13. September 2017) Der DAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREIS ist ein mit € 10.000 dotierter Nominierungspreis, der jährlich von der Wiener Galeristin Dagmar Chobot und dem Stiftungspartner Bildrecht, der Urheberrechtgesellschaft für Bildende Kunst, an eine/n zeitgenössische/n Bildhauer/in, die/der in Österreich lebt und arbeitet vergeben wird. Als erster Preis seiner Art in Österreich wird er explizit dem Medium Skulptur gewidmet und berücksichtigt neben klassischen Zugängen auch experimentelle Ansätze und Installationen. Der Preis unterliegt keiner Altersbeschränkung.
Eine jährlich wechselnde Fachjury legt ihr Augenmerk auf Positionen, die sich durch eine eigenständige Formensprache und eine nachvollziehbare Profilierung innerhalb der österreichischen Kunstszene auszeichnen, oder deren öffentliche Wahrnehmung noch eine Verstärkung verdient. 2016 wurde Angelika Loderer mit dem ersten DAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREIS geehrt.
Der DAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREIS 2017 wird von der Preisstifterin Dagmar Chobot am Montag, den 16. Oktober 2017 um 19 Uhr in Anwesenheit der NominatorInnen und Jurymitglieder im Leopold Museum Wien zum zweiten Mal übergeben.
Damit erfüllt sich Dagmar Chobot den persönlichen Wunsch einer nachhaltigen Förderung eines für sie maßgeblichen künstlerischen Mediums, das sie seit 1971 als Galeristin, Kuratorin und Sammlerin im Rahmen ihrer Ausstellungsaktivitäten in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt.
„Der Galerienboom in den 1990er Jahren erforderte es, sich als Galerie noch eindeutiger zu positionieren. Ich habe mich damals bewusst für eine verstärkte Konzentration auf das Medium Skulptur entschieden. Auch der Basler Galerist Felix Buchmann hat stets auf die hervorragende Qualität österreichischer BildhauerInnen verwiesen, die jedoch mit ihren Werken in der österreichischen und internationalen Kunstszene kaum wahrgenommen werden. Es ist an der Zeit, diesem Potenzial eine gebührende Wertschätzung und öffentliche Aufmerksamkeit zu geben“, kommentiert die Initiatorin und Preisstifterin, Dagmar Chobot.
„Ich sehe den Skulpturenpreis als großartige Bereicherung der heimischen Preislandschaft. Denn insbesondere in diesem Medium arbeitet hierzulande eine Vielzahl von profilierten, zeitgenössischen KünstlerInnen, die immer wieder neue Perspektiven setzen und herausragend im Umgang mit Material, Form und Inhalt sind“, so Günter Schönberger, Geschäftsführer der Bildrecht.
STIFTUNGSPARTNER BILDRECHT
Um die Organisation und die Fortschreibung des Stiftungszweckes zu sichern, wurde die Bildrecht als institutioneller Stiftungspartner gewählt. Als Urheberrechtsgesellschaft im Bereich der bildenden Kunst sensibilisiert sie die Öffentlichkeit für kulturrelevante Themen und stärkt die existenzielle Basis von über 4000 KünstlerInnen österreichweit durch die Verteilung von Tantiemen, durch umfassende Förderprogramme und durch zahlreiche Ausstellungsaktivitäten. www.bildrecht.at
PREISVERGABE 2017 MODALITÄTEN
Um eine unparteiische Jurierung zu gewährleisten, sind die Gremien des DAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREIS in Jurymitglieder und NominatorInnen unterteilt. 2017 wurde von sechs NominatorInnen jeweils eine Position aus dem Bereich zeitgenössischer Skulptur, Plastik, Objektkunst oder Installation eingereicht. Aus diesen Vorschlägen ermittelt die Jury den/die PreisträgerIn.
NominatorInnen 2017 Silvie Aigner (Chefredakteurin Parnass), Katrin Bucher-Trantow (Chefkuratorin Kunsthaus Graz), Berthold Ecker (Direktor MUSA Wien), Elsy Lahner (Kuratorin Albertina Wien), Genoveva Rückert (Kuratorin OK - Offenes Kulturhaus Linz) und Christoph Thun-Hohenstein (Direktor MAK Wien)
Jury 2017 Dagmar Chobot (Preisstifterin und Juryvorsitzende), Heike Eipeldauer (Kuratorin BA Kunstforum Wien), Edelbert Köb (Kurator), Günter Schönberger (Geschäftsführer Bildrecht) und Hans-Peter Wipplinger (Direktor Leopold Museum Wien)
NOMINIERTE 2017
Manfred Erjautz (*1966 in Graz) arbeitet seit den 1990ern mit Codierungen, mit Bezeichnungen und Bezeichneten. Seine unterschiedlichen Formate, von kleineren Objekten, über umfangreiche Installationen, bis hin zu Werken im öffentlichen Raum, sind von einer ironischen Distanz durchdrungen, die gelegentlich auch in subtilen Humor übergeht. In seinen Werkgruppen befasst sich Erjautz mit Strichcodes und Logos der Konsumwelt, mit Manipulationen stadträumlicher Situationen und Funktionen. Besonders markant sticht die Beschäftigung mit Lego-Bausteinen hervor, mit denen er komplexe Skulpturen, teilweise schussfähige Waffen und religiöses Inventar, zusammenstellt. Manfred Erjautz bewirkt mit seinen vielgestaltigen Eingriffen und Irritationen in einer durch und durch funktionalisierten Umwelt ein Aufmerken und Einhalten. Dadurch holt der Künstler den Zauber und die Poesie wieder zurück in einen monoton verordneten Alltag. Er lebt und arbeitet in Wien.
Sophie Hirsch (*1986 in Wien) verarbeitet in ihren Objekten industrielle Materialien wie Gips, Gummi, Draht, nutzt Verpackungs- und Schutzfolien, deren transparente Beschaffenheit sie unter enormen Spannungen, mit Seilen und schweren Tauen, zu einem voluminösen Körper zusammenrafft. In anderen Arbeiten verdreht, faltet und drapiert sie milchige Polycarbonat-Platten mit PVC-Schnüren an der Wand und übergießt sie mit schwarzem Silikon. Mit besonderem Augenmerk auf die sinnlichen Eigenschaften von Spannung, Textur und Materialästhetik bezieht sich Hirsch auf eine skulpturale Praxis, die sich auf die Fusion von organischen Formen und synthetischen Werkstoffen konzentriert. Die Künstlerin zeigt dabei weniger eine Konzeptualisierung der Minimal Art, als eine selbstreflexive Objekthaftigkeit wie sie der Arte Povera eigen ist. Sie lebt und arbeitet in New York.
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