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Ai Weiwei

Circle of Animals/Zodiac Heads

Ai Weiwei

Wien, 23. Juni 2016 – Zwölf überdimensionale Tierköpfe aus Bronze in drei Metern Höhe sind ab heute im Garten des Oberen Belvedere zu sehen. Die monumentale Installation Circle of Animals/Zodiac Heads von Ai Weiwei bildet den Auftakt zu dessen Ausstellung translocation – transformation, die am 13. Juli 2016, um 19 Uhr, in Anwesenheit des Künstlers von Kulturminister Thomas Drozda im 21er Haus eröffnet wird.

Ai Weiwei, geboren 1957 in Peking, zählt zu den international bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. In seinen Werken, so auch in Circle of Animals/Zodiac Heads aus dem Jahr 2011, setzt er sich kritisch mit Geschichte, Kultur und Politik seiner Heimat auseinander.

Die Arbeit umfasst zwölf Bronzeköpfe aus dem chinesischen Horoskop, die rund um die barocke Brunnenanlage im Garten des Oberen Belvedere aufgestellt sind. Jede einzelne Skulptur setzt sich aus einer drei Meter hohen Stange und einem rund 500 Kilo schweren Tierkopf zusammen.

Der Künstler bezieht sich damit auf die bronzenen Tierköpfe jener Wasseruhr, die einst im Garten des kaiserlichen Sommerpalasts Yuanming Yuan in Peking stand. Der alte Sommerpalast der Qing-Kaiser – heute nur noch als Ruine erhalten – wurde im 18. Jahrhundert errichtet und vereinte die Baustile des europäischen Barock mit chinesischer Architektur. Die Wasseruhr der Brunnenanlage bestand aus zwölf Figuren mit Menschenkörpern und Tierköpfen, die als Zeitmesser alle zwei Stunden Wasser spien. Französische und britische Truppen verwüsteten 1860 die gesamte Palastanlage. Unzählige Kulturschätze, darunter die Bronzeköpfe, wurden gestohlen und über die ganze Welt verstreut. Diese mutwillige Zerstörung und Plünderung stellte eine schwere Demütigung des chinesischen Volks dar und markierte das Ende des Zweiten Opiumkriegs.

Die Rückforderung der zwölf Tierköpfe, die am Kunstmarkt Millionen erzielen, wurde zum Politikum. China konnte zwischen 2000 und 2007 fünf der wiederentdeckten Originale erwerben. Zwei weitere Köpfe aus der Sammlung von Yves Saint Laurent wurden 2009 in einer Auktion angeboten, die Versteigerung platzte jedoch, und schließlich kehrten die beiden als Geschenk nach China zurück. Die verbleibenden fünf Skulpturen werden bis heute vermisst.








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