Van Ham
Alte Kunst" am 14. November 2014
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Presse17.11.2014
Gelungener Auftakt im Neubau von Van Ham
Die erste Auktions-Woche mit „Schmuck & Uhren“, „Alte Kunst“ und „Europäisches Kunstgewerbe“ bildete den gelungenen Auftakt im Neubau von Van Ham, der durch das herausragende Gesamtergebnis von rund 6,1 Mio. Euro gekrönt wurde. Es waren damit die erfolgreichsten Auktionen in diesen Segmenten in der Geschichte des Hauses, die zudem durch ihr spannendes Angebot großes Medieninteresse hervorriefen. Große Aufmerksamkeit erfuhr der Verkauf des Marientondo von Sandro Botticelli und seiner Werkstatt, der von zwei Fernsehteams sowie weiteren Journalisten aus Radio und Zeitung begleitet wurde. Sechsstellige Ergebnisse erbrachten zudem die Werke von Filippino Lippi, Ernst Ferdinand Oehme und Raden Saleh Ben Jaggia.
Es war das Highlight der Auktion „Alte Kunst“ und eine Seltenheit auf dem internationalen Auktionsmarkt: Das Tondo „Madonna mit dem Kind, Johannes dem Täufer und einem Engel“ von Sandro Botticelli und seiner Werkstatt. In diesem Stück werden 500 Jahre Kunstgeschichte greifbar: Die Arbeit der toskanischen Werkstatt um und mit Sandro Botticelli, die Entschlüsselung zahlreicher ikonographischer Symbole sowie die spannende Provenienzgeschichte der jüdischen Sammlung Nardus mit der anschließenden Restitution. Nun wechselt dieses außergewöhnliche Tondo für 448.000 Euro vom Rhein in eine US-amerikanische Privatsammlung. Derselbe Sammler sicherte sich auch das zweite Tondo aus der Sammlung Nardus. Aus der Schule Filippino Lippis stammt diese Malerei „Maria mit Kind und zwei Heiligen“, welche die geschätzten Erwartungen von 40.000 Euro bei Weitem überstieg und schließlich für 268.800 Euro verkauft wurde.
Die Darstellung der Maria Lactans auf der Mondsichel aus dem Umkreis des Meisters der Magdalenen-Legende zeichnet sich durch seine feine und qualitätvolle Malerei aus. Die Tafel mit ungewöhnlichem Goldhintergrund stieg durch internationale Bietbeteiligung auf 53.760 Euro. Das Triptychon mit Kölner Stifterporträts aus der Werkstatt des Bartholomäus Bruyn d.J. wird in Zukunft im Kölner Stadtmuseums u sehen sein (Ergebnis: 38.400 Euro). Bei den dargestellten Stiftern auf beiden Flügeln handelt es sich um Angehörige der Kölner Familie von Merrem/Merheim, darunter auch Anna von Niel, die auch als die "Rentmeistersche in der Mühlengasse" bezeichnet wird und fast mit Hermann von Weinsberg vermählt worden wäre. Dessen Autobiographie und Hausbuch, das "Buch Weinsberg", ist die wichtigste Quelle für die Geschichte und das Alltagsleben des 16. Jahrhunderts, nicht nur in Köln. Die Darstellung einer mächtigen, alten Wettereiche von Jan van Goyen überzeugte zahlreiche Bieter. Sie wechselt nun für 89.600 Euro den Besitzer.
Die Werke des javanischen Prinzen Raden Saleh Ben Jaggia bieten meist spektakuläre Motive und überraschende Ergebnisse. Sein bislang unbekanntes Gemälde „Kampf zwischen einem javanesischen Rhinozeros und zwei Tigern“ wurde Van Ham anvertraut, da hier im Jahr 2011 der internationale Auktionsrekord in Höhe von 2 Mio. Euro für diesen exotischen Künstler aufgestellt wurde. Mit dem herausragenden Ergebnis von 563.200 Euro für das Rhinozeros-Gemälde hält Van Ham nun drei der Top 10-Ergebnisse für den javanisch-holländischen Maler. Das Motiv findet nun den Weg in seine indonesische Heimat.
Einen internationalen Auktionsrekord stelle Van Ham für den Dresdner Romantiker Ernst Ferdinand Oehme auf. Die „Bergkapelle im Winter“ ist ein Hauptwerk des Malers, das lange Zeit als verschollen galt. Bieter aus aller Welt überboten sich an den Telefonen, bis sich schließlich ein deutscher Sammler gegen die Konkurrenz mit 281.600 Euro durchsetzen konnte. Die lebhafte, dynamische Malerei „Aufbruch zur Jagd“ des polnischen Malers Josef von Brandt lockte zahlreiche Kunstfreunde an die Telefone. Die winterliche Szene stammt aus einer norddeutschen Privatsammlung - für 108.800 Euro wechselt sie nun in den Besitz eines Sammlers in Polen.
Ein starkes Ergebnis erzielte Van Ham ebenfalls für den französischen Impressionisten Gustave Loiseau, dessen Gemälde „La Seine a Rouen“ und „Le Port de la Poissonerie“ für 96.000 Euro bzw. 83.200 Euro erzielten. Kurz darauf folgten die Werke französischer Impressionisten und Maler der Schule von Barbizon aus der in einem Sonderkatalog präsentieren Sammlung Clemens Stinner. Hier stellte Van Ham weitere internationale Auktionsrekorde auf: Jules Achilles Noëls großformatige Panoramaansicht des Dorfes Dieppe klettere auf herausragende 115.200 Euro, während das Ergebnis für Félix-Saturnin Brissot de Warvilles Malerei „Le Chasse“ in Höhe von 40.960 Euro eine Vervierfachung des bisherigen Auktionsrekordes bedeutet.
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