Wien
21er Haus: Blickle Kino eröffnet
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Presse04.05.2012
Im November 2011 feierte das 21er Haus seine Wiedereröffnung als Wiens neues Museum für zeitgenössische österreichische Kunst im internationalen Kontext. Ab 2. Mai erhält auch der Kinosaal des Museums sein ursprüngliches Erscheinungsbild wieder und präsentiert sich als „Blickle Kino“ mit einem neuen Programm und modernster Technik.
„Kunst und Kino werden häufig als separate Disziplinen betrachtet. Mit dem Blickle Kino wollen wir zeigen, was für einen zentralen Stellenwert Film- und Video-Arbeiten in der zeitgenössischen Kunst mittlerweile einnehmen. Da das Kino den neuesten technischen Standards entspricht, bieten wir den Künstlern die Möglichkeit, ihre Arbeiten unter jenen Bedingungen zu zeigen, die diesen angemessen sind“, so fasst Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco die Programmatik des neuen Blickle Kinos zusammen. Ab 2. Mai wird diese Konzeption Realität: Nach viermonatigen Renovierungsarbeiten zeigt sich der denkmalgeschützte Kinosaal originalgetreu saniert und mit technischen Neuerungen wie analogen und digitalen Filmprojektoren, einer zeitgemäßen Audioanlage, einem neuen Brandmeldesystem, einer Klimaanlage und einem modernen Beleuchtungssystem versehen.
Renommierte Kooperationspartnerin
Besonderes Augenmerk der Programmarbeit wird auf der zeitgenössischen österreichischen Film- und Videokunst liegen, ohne jedoch den internationalen Kontext aus den Augen zu verlieren. Als Kooperationspartnerin konnte die renommierte Ursula Blickle-Stiftung gewonnen werden. Die Stiftung der gebürtigen Wienerin, die lange Zeit in São Paulo gelebt hat und immer wieder nach Wien zurückkehrt, um hier interessante und wichtige Projekte zu initiieren, widmet sich international seit 1991 der Förderung der jungen Kunst. Einer der inhaltlichen Schwerpunkte liegt dabei auf Film- und Videokunst. Dazu Husslein-Arco: „Wer wäre ein besserer Partner gewesen als Ursula Blickle? Wien lag und liegt ihr wirklich am Herzen. Die Blickle-Stiftung setzt sich mit verschiedenen internationalen Partnern intensiv mit dem Bewegtbild in der Kunst auseinander und hat sich dabei auf das heimische Videoschaffen konzentriert, ohne die relevanten internationalen Positionen außen vor zu lassen. Da unsere Programmarbeit auch darauf abzielt, Verbindungen zwischen Kunst und Kino aufzudecken, hätten wir uns keine idealere Partnerin wünschen können.“
Programm ab 4. Mai
Eröffnet wird der Programmreigen im Blickle Kino am 4. Mai um 19.00 Uhr mit einem Kurzfilmprogramm zu dem Künstler und Filmemacher Marc Adrian. Adrian war einer der Vorreiter der österreichischen Nachkriegsavantgarde und zählte zu den wichtigsten Vertretern der Konkreten Kunst und des Avantgardefilms. Neben Peter Kubelka und Ferry Radax gehörte Adrian zur ersten Generation österreichischer Experimentalfilmer. Begleitend zur laufenden Ausstellung Utopie Gesamtkunstwerk stehen im Mai auch Filme von Christoph Schlingensief und Constanze Ruhm auf dem Programm. Ab Sommer wird die Auseinandersetzung zwischen Kunst und Bewegtbild in wechselnden monatlichen Formaten vertieft: In den Blickle Series wird die Verbindung von Kunst und Kino in all ihren Facetten thematisiert werden, während eine mit dem Magazin profil kuratierte Reihe aktuelle Experimental- und Avantgardefilme zum Schwerpunkt haben wird, die für das zeitgenössische Kunstschaffen relevant sind. Zusätzlich werden zukünftige Ausstellungen im 21er Haus das Kino als erweiterten Ausstellungsraum miteinbeziehen und mit einem begleitenden filmischen Rahmenprogramm aufwarten.
Adaptiertes 50er-Jahre-Kino
Mit dem Blickle Kino erhält Wien zusätzlich zum Filmcasino ein weiteres Kino im Originalstil der 1950er-Jahre. Das 21er Haus, ursprünglich von Karl Schwanzer als Österreich-Pavillon für die Weltausstellung 1958 in Brüssel entstanden, beherbergte bereits zu Zeiten der EXPO den ebenfalls von Schwanzer entworfenen Kinosaal. Im Zuge der Renovierung wurde der ursprünglich grüne Linoleumboden freigelegt und die Originaloberfläche der Innenverkleidung wiederhergestellt. Auch die 117 Plätze umfassende Bestuhlung – für die Schwanzer 1958 einen eigenen Klappsesseltyp entworfen hatte – wurde mit einem originalgetreu nachgewobenen Stoff neu bezogen.
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