Salzburg
Messe für Kunst und Antiquitäten 2012
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Messe31.03.2012 - 09.04.2012
Wenn eine Schönheit, gemalt vom gebürtigen Salzburger Hans Makart ihr Schatzkästchen öffnet, ist Ostern in seinem Element. In Salzburg bittet man wieder in die Residenz, wo sich die Besten des österreichischen und deutschen Kunsthandels vom 31. März bis zum 9. April 2012 zur Leistungsschau treffen. Ob gotische Madonnen, Design des Wiener Jugendstil, seltene Bauernmöbel, Klassiker der Moderne, ausgesuchter Vintage‐Schmuck oder Zeitgenössisches, die Kunst zeigt sich in Salzburg einmal mehr auf höchstem Niveau. Neu ist bei der 37. Ausgabe der traditionsreichen Salzburger Messe nur der Name: ART&ANTIQUE Residenz Salzburg. Unter diesem zeitgemäßen Titel firmiert ab sofort die wohl exquisiteste österreichische Messe ihrer Art.
Die ART&ANTIQUE versammelt 2012 dafür insgesamt 37 Aussteller im prachtvollen Rahmen der Salzburger Residenz. Darunter finden sich heuer wieder einige neue Namen, wie Kunsthandel Hagemeier aus Frankfurt sowie Gerald Hartinger Fine Arts, die Galerie Kaiblinger und bäckerstrasse 4 aus Wien, die besonders das Spektrum an Moderne und zeitgenössischer Kunst bereichern. Aber auch der Technische Kunsthandel Kling aus Wangen im Allgäu und Kunst der Antike aus Linz erweitern die diesjährige Messe um spannende und ungewöhnliche Facetten.
Frauenbilder von Makart, Schiele, Putz und Pechstein Die eingangs erwähnte Makart‐Schönheit öffnet ihre Schmuckschatulle auf dem Stand von Giese & Schweiger und muss sich neben einem Akt von Leo Putz behaupten, der eine in einem Kahn liegende junge Frau zeigt, wie sie ihre Hand ins Wasser streckt.
Gleich vier Badende hat Max Pechstein 1911 in einem Aquarell festgehalten. Ein Blatt, das bei Kunsthandel Hagemeier zu sehen ist, wo auch „Ulla“ von Alex Katz in einem signierten Originalsiebdruck von 2010 ihre poppige Sonnenbrille auf hat. Ein wohl brauchbares Accessoire, würde man Alfons Waldes „Kitzbühel im Winter“ besuchen, das in der strahlenden Wintersonne gleißt, wie es bei Kovacek Spiegelgasse Gemälde zu sehen ist. Ganz ohne Sonnenbrille kommt dagegen Schieles „Mädchen in karierter Bluse“ aus, eine Bleistiftzeichnung auf Papier aus dem Jahr 1911, ebenfalls im Angebot von Kovacek Spiegelgasse; ein Blatt mit erwähnenswerter Provenienz, stammt es doch aus der Sammlung des Schiele‐Experten Rudolf Leopold.
Impressionen zwischen Italien und Holland Die Achse München‐Salzburg bemüht Kunsthandel Freller, wo die berühmten Enten des Münchners Alexander Koester einen Teich bevölkern, während ein italienischer Marktplatz des Salzburgers Georg Jung stimmungsvoll den Blick nach Süden lenkt. Ein anderer Salzburger, Anton Faistauer, hat 1920 eine „Frau mit Knaben (Peter)“ gemalt. Ein Gemälde, das Kunst & Antiquitäten Schütz, mit einer der stimmungsvollen Landschaftsimpressionen mit dem Titel „Les champs rouges de Farouch“ aus den 1950er‐Jahren des in Südfrankreich wirkenden Willy Eisenschitz kombiniert. An einen holländischen Kanal samt Windmühle führt dagegen die Stimmungsimpressionistin Tina Blau mit ihrem um 1904 gemalten Ölbild bei Wimberger Kunst & Antiquitäten.
Frühstück mit Picasso Klassisch modern und international wird es bei der Galerie Française aus München, wenn Pablo Picasso in seiner in Kreide, Wachsstift und Bleistift ausgeführten Papierarbeit von 1962 zum „Déjeuner sur l’herbe“ bittet oder Salis & Vertes „Puppe und Hampelmann“ von Emil Nolde aus dem Jahr 1912 zeigen. Bei der Galerie Magnet flattern dazu expressionistisch passend „Kraniche“ von Christian Rohlfs aus 1919 sowie ein frühes Frauenporträt von 1928 von Werner Berg, der sich in seiner Anfangszeit stark an Nolde orientierte. In seinem Gemälde „Kegelbub, Fahne und Mond“ aus 1966, das Michael Kraut ausstellt, hat Berg längst zu seinem unverwechselbaren Stil gefunden.
Phantastisches Informel Gerade zehn Jahre später gelangt man bei Markus Prachenskys „Pulia I – rot auf schwarz“ (Galerie Kaiblinger) mitten ins Informel. Kollege Arnulf Rainer ist bei der Galerie Ruberl zu finden: österlich passend mit einer „Christusübermalung“ aus dem Anfang der 1980er‐Jahre. Wie unterschiedlich die künstlerischen Auffassungen in dieser Zeit sein konnten, erfährt man schließlich vor Arik Brauers „Kumi Hagar“ (1978) bei der Galerie Weihergut.
Ganz zeitgenössisch tritt dann die Galerie Walker auf, etwa mit Jakob Gasteigers monochromer Arbeit „Rot“ (2007), während die Galerie Thoman mit Siegfried Anzingers „Moped 3“ (2011) und einem gleichzeitigen Exemplar der Gebirgsbilder von Herbert Brandl in eine gegenständliche Gegenwart führt. Aktuelle Positionen bietet ebenso bäckerstrasse 4 mit Werken von Matthias Lautner und Zoe Byland.
Martin Luther und viele Heilige Aber nicht nur die jungen, auch die Alten Meister haben ihren prominenten Platz in der Salzburger Residenz. Darunter ist kein geringerer als Lucas Cranach der Ältere, der Martin Luther in einem Tondo, Öl auf Holz, im Jahr 1525 verewigte. Ihm begegnet man auf dem Stand von Senger aus Bamberg. Eine ganze Reihe von Heiligen haben sich bei Metropol versammelt, darunter der Hl. Christophorus und der Hl. Hieronymus, gemalt von Adriaen van Isenbrant, sowie die Hl. Magdalena, eine Temperaarbeit auf Holz, um 1470/80 datiert und Bartolomé de Cárdenas zugeschrieben.
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