Kunst & Antiqu
Kunst & Antiquitäten München
-
Messe17.10.2009 - 25.10.2009
Die Mischung macht´s
Vom 17. bis 25. Oktober findet die 81. Kunst & Antiquitäten München statt
Auch im 40. Jahr ihres Bestehens versteht sich die Kunst & Antiquitäten München, deren Aussteller vorwiegend aus Bayern stammen, als Regionalmesse. Doch ist nicht zu übersehen, dass diese Messe von Ausstellern und auch von Sammlern jenseits des „Weißwurstgürtels" als spannender Marktplatz wahrgenommen wird. Peter Wall von der Insel Sylt mit Kunsthandwerk der 1920-50er Jahre oder Iris Jacobs aus Hamburg, die sich auf Möbel von Barock bis Biedermeier konzentriert, reisen beispielsweise zum wiederholten Mal auf den Nockherberg. Einig ist man sich darüber, dass die Kunst & Antiquitäten, auf der sich wiederum 60 Kunst- und Antiquitätenhändler präsentieren, ihre überregionale Attraktivität aus der Spannung zwischen Hochkarätigem und Liebhaberstüc-ken bezieht.
Als Highlights der Messe ragen heraus: ein von Brigitte Martini angebotenes große Aquarell mit der Ansicht des Sybillentempels bei Tivoli, gemalt von dem Schweizer Maler Louis Ducros, dessen Arbeiten sowohl um 1800 als auch heute auf dem internationalen Kunstmarkt zu den begehrtesten Italienansichten zählen, und das 1829 entstandene Gemälde „Wasserfall der Lütschine im Tal von Lauterbrunnen" bei Nikolaus Fink, das eines der wichtigsten Werke des Brüssler Malers Henri van Assche darstellt.
Von Barock bis in die Moderne reicht das Möbelangebot. Hochwertige Möbel des frühen 18. Jahrhunderts bietet die Galerie Keul & Sohn aus Wiesbaden, während der Bamberger Kunsthandel Schmidt-Felderhoff mit einer italienischen, mit ländlicher Szene bemalten Anrichte aus dem 18. Jahrhundert und einer Louis-Seize-Bank in der Art des englischen Entwerfers Hepplewhite hervorsticht. Aus dem Besitz des österreichischen Feldmarschalls Radetzky stammt ein um 1820 in Wien entstandenes Ensemble von sechs Stühlen und einem Tisch bei Iris Jacobs, bei Christina Haubs fällt ein halbrunder Konsoltisch aus der Zeit um 1780/90 aus der Werkstatt des Berner Ebenisten Johann Friedrich Funk auf. Einen großen klassizistischen Bücherschrank aus der Pfalz offeriert Biedermeierspezialist Axel Schlapka. Eine möbelhistorische Rarität ist hingegen bei Brigitte Martini ein barocker, venezianischer Tuchhändlertisch, auf dessen Platte unterschiedliche Längenmaße in Europa dargestellt sind. Der Moderne verpflichtet ist die Galerie Brigantine 1900 mit einem Schrank von 1902 nach einem Entwurf von Richard Riemerschmid und einem Stahlrohrstuhl von 1928 des tschechischen Herstellers Jindrich Halabala. Ein weiteres Glanzstück dieser Galerie ist ein Exemplar jener Kamin-Uhr aus Eisen, die Albin Müller 1904 auf der Weltausstellung in Philadelphia zeigte.
Was die Kunst & Antiquitäten München unverwechselbar macht, ist das breite Angebot an Volkskunst und an alpenländischem Kunsthandwerk. Als Zeichen der Liebe galten im 17. und 18. Jahrhundert die sogenannten Wismut- bzw. Minnekästchen, von denen Hans-Jörg Sievert eine kleine Sammlung präsentiert. Kröninger Hafnerware mit originaler Zinnmontierung aus dem 19. Jahrhundert bei Karl-Heinz Hiermeier sowie eine in Umfang und Qualität außergewöhnliche Sammlung von 50 Hinterglasbildern aus Murnau, Seehausen und Augsburg (bei Martini) stehen stellvertretend für das Bayerische dieser Messe.
- << EuroAntik
- zurück | vor
- PREVIEW BERLIN - THE EMERGING ART FAIR >>