Kassel
Wiedereröffnung der Neuen Galerie
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Ausstellung23.11.2011
Besondere Aufmerksamkeit in der zeitgenössischen Sammlung verdienen die Erwerbungen der documenta-Ausstellungen. Die documenta, 1955 von Arnold Bode (1900-1977) ins Leben gerufen, konnte sich zu einer der wichtigsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst weltweit und dauerhaft durchsetzen. Bis auf wenige Ausnahmen galt die Neue Galerie stets als bevorzugter documenta-Standort. Schon 1964 wurden ausgewählte Bereiche der documenta in der damals zunächst noch als Provisorium hergerichteten Neuen Galerie ausgestellt. Seit 1982 stellen die Stadt Kassel und das Land Hessen Sondermittel für den Erwerb bedeutender documenta-Kunstwerke zur Verfügung. Dazu gehören u. a. der „Kasseler Raum - Ferne Zwecke“ (1998) von Ulrike Grossarth und die Installation „THOU-LESS“ (2002) von Doris Salcedo. Anlässlich der letzten documenta 12 im Jahr 2007 gelangte Romuald Hazoumés Installation „Dream“ (2007) in die Sammlung. Der aus dem Benin stammende Künstler erhebt mit seinem aus aufgeschnittenen Ölkanistern zusammengesetzten Boot eine eindringliche Anklage gegen die Ausbeutung seiner Landsleute durch die Ölkonzerne. Mit Hito Steyerls Werk „Red Alert“ (2007)gelangte eine viel beachtete Video-Arbeit in die Sammlung, die sich durchaus doppeldeutig auf „technische“ Weise mit der monochromen Malerei auseinandersetzt. Die documenta-Erwerbungen stärken das Profil des Hauses, dessen Bestände, einem Echo vergleichbar, wichtige künstlerische Positionen vergangener documenta-Ausstellungen in Erinnerung rufen.
Der zentrale Raum der Neuen Galerie im Inneren des Gebäudes ist Joseph Beuys gewidmet. Sein Hauptwerk „The pack (Das Rudel)“ (1969) steht im Zentrum des Raumes, umgeben von vier Vitrinen, 29 Zeichnungen und sieben plastischen Bildern. Dazu gehören auch neun Multiples. Eines davon zeigt ein Selbstporträt des Künstlers, „La rivoluzione siamo Noi (Die Revolution sind wir)“ von 1972.
Mit entschlossenem, energischem Schritt scheint Joseph Beuys dem Betrachter entgegen zu schreiten. Der Titel wird dabei zur Handlungsaufforderung, der den „erweiterten Kunstbegriff“ prägnant in Worte fasst: Kunst kann die Gesellschaft verändern, vorausgesetzt der Mensch weiß sein kreatives Potential zu nutzen. Joseph Beuys hat den Raum in der Neuen Galerie anlässlich der Eröffnung des Hauses 1976 selbst eingerichtet und die verschiedenen Objekte positioniert. Dank der großzügigen Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung und der Kulturstiftung der Länder konnte das Ensemble 1993 für die Neue Galerie erworben werden.
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