Hamburg
Neueröffnung Sammlung Moderne
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Ausstellung01.02.2012
Vom Jugendstil zum Industriedesign: Peter Behrens
Der in Hamburg geborene Peter Behrens (1868-1940) gehört nicht nur zu den wichtigsten Vertretern des Jugendstils, sondern auch zu den Pionieren des Industriedesigns. 1903 erregte er großes Aufsehen mit seinem als Gesamtkunstwerk entworfenen Wohnhaus in einem der bedeutendsten Zentren des deutschen Jugendstils, der Mathildenhöhe in Darmstadt. Der Begründer der AEG, Emil Rathenau, engagierte Peter Behrens als künstlerischen Beirat seines interna-tional führenden Elektrokonzerns. Für die AEG gestaltete Behrens zwischen 1907 und 1914 das gesamte Erscheinungsbild von der Schrift über Werbekataloge und alle elektrischen Geräte bis hin zur Architektur und setzte damit neue Maßstäbe für das Corporate Design in der maschinellen Produktion. In der neuen Dauerausstellung entsteht ein Künstlerraum, der ausschließlich dem Werk von Behrens gewidmet ist. Er war ein Kind des Jugendstils, dem er bald den Rücken kehren sollte, um ein Werk von katalysatorischer Wirkung für die Moderne zu schaffen. Sein Leitmotiv war die „innige Verbindung von Kunst und Industrie“.
Luxus als Stil: Art Deco
In Frankreich entwickelte sich im bewussten Gegensatz zu den sozialreformerischen Maximen der Moderne ein neuer Repräsentationsstil der bürgerlichen Elite: Art Deco. Paris zelebrierte sich als Stadt des Luxus und die Grands Magasins richteten einen neuen Service ein: Solvente Bürger konnten sich einen „Ensemblier“ oder Innenarchitekten einkaufen, um sich individuelle Interieurs von ausgesuchter Eleganz entwerfen zu lassen. Auf der „Exposition des Arts Décoratifs et Industriels Modernes“, die 1925 in Paris stattfand, feierte der neue elitäre französische Stil wahre Triumphe. Im Vordergrund stand nicht die Lösung gestalterischer Fragen im Dienste der industriellen Massenproduktion, sondern das handwerklich exklusiv gefertigte Einzelstück. Das MKG besitzt von den bedeutendsten Künstlern des französischen Art Deco, zu denen neben Jacques-Emile Ruhlmann (1879-1933) oder Jules Leleu (1883-1961) auch Le Corbusier (1887-1965) gehörte, herausragende Beispiele, die zu einem „Pariser Interieur“ vereint werden.
Neues Wohnen
Der politische und ökonomische Zusammenbruch Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg lieferte den Nährboden für neue gesellschaftliche Reformbestrebungen, die in der Vision vom „Neuen Menschen“ gipfelten. Das Bestreben, für diesen „Neuen Menschen“ eine angemessene Bau- und Wohnkultur zu entwerfen, war das Leitmotiv für zahlreiche Architekten der 1920er Jahre. Industrialisiertes Bauen mit vorfabrizierten Elementen, Typisierung der Grundrisse, Standardisierung der Einrichtung und Gebrauchsgüter und die entschiedene Sachlichkeit im Erscheinungsbild prägen die neue Ästhetik des fortschreitenden Industriezeitalters. Das MKG konnte seine Sammlung Moderne in 2010 um zwei wichtige Ensembles erweitern: Erstmals in der Dauerausstellung wird eine Frankfurter Küche zu sehen sein, die die Wiener Architektin Margarethe Schütte-Lihotzky (1897-200) 1927 für das seinerzeit innovative Siedlungsprojekt „Neues Frankfurt“ entwickelt hat. Im „Neuen Frankfurt“ galt die Parole „Vom Kochtopf zur Fassade bauen“. Aus Privatbesitz konnte das MKG frühe Möbel von den bedeutendsten Möbeldesignern des Bauhaus in Dessau erwerben: von Marcel Breuer (1902-1981) und Erich Dieckmann(1896-1944). Auch sie werden erstmals ausgestellt und geben eine Vorstellung vom „Neuen Wohnen“ in den 1920er Jahren.
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01.02.2012