Belvedere
Martin van Meytens der Jüngere
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Ausstellung18.10.2014 - 08.02.2015
Eine florierende Werkstatt
Wie viele Gemälde das Atelier von Meytens im Lauf der Jahrzehnte verlassen haben, ist kaum abzuschätzen. Die Nachfrage nach seinen Werken war in jedem Fall so groß, dass der Künstler die Arbeit schon sehr bald nicht mehr allein bewältigen konnte und zahlreiche Schüler und Mitarbeiter beschäftigte. Zu den begabtesten unter ihnen zählten der ebenfalls aus Schweden stammende Sophonias de Derichs (1712–1773) und Joseph Hickel (1736–1807). Sie arbeiteten ganz in der Manier des Meisters, sodass ihr Anteil an den einzelnen Arbeiten den Auftraggebern wie auch den Kunstfreunden verborgen blieb und bleibt. Darüber hinaus signierte Meytens seine Werke nur ausgesprochen selten. In Bezug auf Zuschreibungen ist man daher oft – sofern vorhanden – auch auf Archivmaterial und zeitgenössische Stiche nach Werken von Meytens angewiesen, bei denen in der Regel Maler und Name des Dargestellten genannt werden. Die folgende Künstlergeneration repräsentiert den Übergang von dem bei Meytens erlernten Typus des barocken Repräsentationsporträts hin zu einem wesentlich nüchterneren, dem Zeitalter des Josephinismus und der Aufklärung verpflichteten Stil.
Im Rahmen der Belvedere-Werkverzeichnisse arbeitet Georg Lechner, Kurator der Ausstellung, derzeit an einem neuen, umfangreichen Œuvrekatalog zu Martin van Meytens d.J., der voraussichtlich 2015 veröffentlicht wird.
KÜNSTLERBIOGRAFIE
Martin van Meytens der Jüngere
1695 Martin van Meytens wird in Stockholm als Sohn holländischer Zuwanderer geboren. Die erste künstlerische Ausbildung erhält er bei seinem Vater, dem Porträtmaler Martin Mijtens d. Ä.
1712 Meytens reist nach Holland, wo er zwei Jahre bei Verwandten weilt.
1714 – 1721 Aufenthalte in England, Paris und Dresden. Der junge Künstler spezialisiert sich auf die Miniaturmalerei und perfektioniert seine Kenntnisse unter dem Emailmaler Charles Boit.
1723 Kaiser Karl VI. ermöglicht dem Maler eine längere Studienreise durch Italien, die diesen nach Venedig, Rom, Neapel, Florenz und Turin führt.
1730/31 Meytens hält sich für 16 Monate in seiner Heimat auf, um seine Eltern zu besuchen. Versuche König Fredriks I., den Künstler in Schweden zu halten, scheitern.
1740 Mit dem Regierungsantritt Maria Theresias setzt eine besonders produktive Periode im Schaffen Martin van Meytens’ ein. Die große Zahl von Aufträgen macht einen Werkstattbetrieb mit mehreren Mitarbeitern und Spezialisten notwendig.
1759 Ernennung zum Rektor der Wiener Kunstakademie.
1770 Meytens stirbt am 23. März und wird auf dem Friedhof vor dem Schottentor beigesetzt. Da er unverheiratet und kinderlos war, hatte er seinen Neffen Heinrich Wilhelm Peill als Universalerben eingesetzt.
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18.10.2014 - 08.02.2015
Adresse: Himmelpfortgasse 8, 1010 Wien
Telefon:01 79557134Öffnungszeiten
Täglich 10 bis 18 Uhr