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Kunsthaus Züri

Kunsthaus Zürich zeigt Emil Noldes

Kunsthaus Züri

HERBSTMEER: NATURSCHAUSPIEL UND SPIRITUELLES ERLEBNIS Noldes Serie der «Herbstmeere», die im Herbst 1910 bzw. 1911 am Strand der Ostsee-Insel Alsen entstand, bewegt sich an der Grenze zur Abstraktion. Einige Fassungen wie «Herbstmeer IX» (nicht ausgestellt) wären ohne Kenntnis von Titel und Urheber schwer einzuordnen. Anhaltspunkte, dass es sich um Seestücke handelt, geben die Wellenkämme, die Wolkenformationen und – wie im Fall von «Herbstmeer XI» – die Andeutung einer Küste, die als Felskuppe über die Horizontlinie hinausragt. Luft und Wasser sind in leuchtenden Farben gemalt, nehmen am Himmel abzeichnende Lichtspiele auf. Die aufgepeitschte Ostsee und die schweren Wolken evozieren den Eindruck von Sturmböen; nicht nur die Natur ist aufgewühlt, sondern auch das Innenleben des Malers. Die dramatische Stimmung und die Weite von Meer und Himmel vermitteln das Gefühl von Erhabenheit und lassen die Gemälde als Ausdruck von Naturverehrung verstehen. So bilden die «Herbstmeere» nicht mehr im Sinne einer Impression ein Naturschauspiel ab, sondern enthalten eine spirituelle Komponente, indem sie über das Sichtbare hinaus auf das Unfassbare verweisen und, ganz im Sinne von Kandinsky, die Seele des Betrachters in Schwingung versetzen. Das Bildinventar ist aufs Minimum reduziert; der grösste Teil der Bildfläche wird von den Elementen Wasser und Luft eingenommen, die das Moment der Entgrenzung per se enthalten. Die Bilder sind beinahe ungegenständlich. Dafür spielt die Farbe eine umso grössere Rolle. Die Palette und der kraftvoll-dynamische Duktus sind die wesentlichen Ausdrucksträger.

ZEITGENOSSEN MUNCH, MONET, ENSOR, AMIET, VLAMINCK, HODLER Für die kunstgeschichtliche Einbettung von Noldes «Herbstmeer XI» wurden aus dem Bestand des Kunsthaus Zürich Werke von Künstlern derselben Generation herbeigezogen, bei denen den Elementen Wasser und Himmel ebenfalls grosse Bedeutung zukommt, sei es als Sujets, als Spiegel atmosphärischen Lichtes oder als freier, unbesetzter Raum: «Winternacht» (um 1900) von Edvard Munch; «Marine» (um 1900/1910) von Jean Puy, «Der Dogenpalast, von San Giorgio Maggiore aus gesehen» (1908) von Claude Monet, «Segelboote bei Chatou» (1907) von Maurice Vlaminck, «Sonniger Wintertag» (1907) von Cuno Amiet, «Landschaft am See» (um 1910) von Albert Trachsel, «Strand von Ostende» (um 1915) von James Ensor und «Genfersee bei Sonnenuntergang» (1915) von Ferdinand Hodler. Die Kunst um 1900 bildet einen der Schwerpunkte der Sammlung des Kunsthaus Zürich. Den Querbezügen vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart wird im Jubiläumsjahr besondere Aufmerksamkeit zuteil.

Unterstützt durch Albers & Co.

ALLGEMEINE INFORMATIONEN / FÜHRUNGEN / VORVERKAUF
Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1, CH-8001 Zürich, [url]http://www.kunsthaus.ch Öffnungszeiten: Sa/So/Di 10-18 Uhr, Mi/Do/Fr 10-20 Uhr, montags geschlossen. Weihnachten: 24./26. Dezember 10-18 Uhr. 25. Dezember geschlossen.
Silvester/Neujahr: 31. Dezember und 1./2. Januar 10-18 Uhr.
Eintritt: CHF 14.-/ 10.- reduziert. Gruppen ab 20 Personen CHF 10.-.
Öffentliche Führung: Freitag, 4. Dezember, 18 Uhr.
Private Führungen sind buchbar unter Tel. +41 (0)44 253 84 84 (Mo-Fr 9-12 Uhr).
Vortrag an der Volkshochschule Zürich mit Lucia Angela Cavegn am 27.11., 19.30 Uhr. Weitere Infos unter http://www.volkshochschule-zuerich.ch.
Vorverkauf/Anreise: Kombi-Ticket RailAway/SBB mit Ermässigung auf Bahnfahrt und Eintritt am Bahnhof und beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) erhältlich.

Kontakt für Redaktionen
Kunsthaus Zürich, Kristin Steiner, kristin.steiner@kunsthaus.ch, Tel. +41 (0)44 253 84 13. Pressefotos zum Download unter http://www.kunsthaus.ch


Ausstellung






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  • Emil Nolde Herbstmeer XI, 1910
 Öl auf Leinwand, 70 x 89,5 cm
 Kunsthaus Zürich © 2009 Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde
    Emil Nolde Herbstmeer XI, 1910 Öl auf Leinwand, 70 x 89,5 cm Kunsthaus Zürich © 2009 Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde
    Kunsthaus Zürich