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Filmgeschichte

Streiflichter Film und Kino in der Steiermark 1896-1945

Filmgeschichte

Schon vor der vermeintlichen Geburtsstunde des Films waren die Menschen fasziniert von Bildern und den künstlerischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten, die sie boten. Wandernde Schausteller und Wissenschaftler bedienten sich optischer Spielzeuge, der Laterna Magica oder des mechanischen Theaters. Sie unterhielten das staunende Publikum mit ihren Attraktionen und bereiteten es unbewusst auf den Siegeszug der Kinematografie vor. Waren die „Lebenden Fotografien“ für die Schausteller zunächst noch Teil ihres Unterhaltungsprogrammes, entwickelten sich bald erste Wanderkinos, die auf das „Wunder der Kinematografie“ setzten, selbst Bilder von Orten, Menschen und Regionen einfingen und mit ihren fahrenden Kinos Städte und Länder bereisten. So auch die Steiermark, wo sich bereits 1896 – nur wenige Monate nach der österreichischen „Kinopremiere“ in Wien – erste filmische Spuren finden.

Die regionale und lokale Geschichte von Kino und Film, beginnend mit der ersten Filmprojektion in Leoben 1896, endend 1945, gleicht einer kinematografischen Spurensuche. Von den einst in der Steiermark produzierten Filmen – privat oder professionell, publiziert oder unveröffentlicht – ist nur ein Bruchteil erhalten geblieben. Auch filmische Unterlagen, Fotos, Kinoprogramme und Plakate sind nur spärlich vorhanden, die Geschichte einstiger Kinounternehmen ist kaum dokumentiert. Doch kann man von Vorhandenem auf Fehlendes schließen? Filmgeschichte ist niemals abgeschlossen. Im Wettlauf mit und gegen die Zeit möchte diese Ausstellung ihr Publikum für jenes Medium begeistern und sensibilisieren, das wie kein anderes die Kultur des 20. Jahrhunderts geprägt hat. Sie möchte ein Bewusstsein dafür schaffen, wie wertvoll und bewahrenswert filmische Materialien sind. Denn Filme erzählen nicht nur Geschichten, sie sind gleichsam immer auch selbst Geschichte. „Neue“ filmische Quellen, in Kellern, Dachböden und letztlich auch in Archiven und Museen wiederentdeckt, schreiben die Geschichte nicht immer neu, erweitern sie aber um wichtige Facetten, füllen Lücken und Leerstellen und stellen die Autorität der bis dahin geltenden und bekannten Bilder und Erzählungen infrage.

Im Kontext einer größeren Film-, Technik-, Kultur- und Zeitgeschichte zeichnet die Ausstellung somit keine lückenlose Geschichte, sondern rückt einzelne Aspekte und Facetten der steirischen Filmproduktion und -rezeption in den Mittelpunkt, erzählt von geschichtlichen Ereignissen und Mentalitäten, Kontinuitäten sowie Brüchen und hinterfragt oder unterstreicht dabei stets die Aussagekraft filmischer Dokumente. Die Ausstellung thematisiert somit außerdem die verschiedenen Funktionen von Film und Kino, fragt nicht zuletzt nach möglicherweise vorhandenem „Eigensinn“ der Region gegenüber dem überregionalen Allgemeinen und verweist darauf, wie filmische Dokumente Bilder und Vorstellungen der Vergangenheit maßgeblich geprägt haben und als Geschichtsbilder nach wie vor prägend wirken.






  • 28.02.2014 - 02.11.2014
    Ausstellung »
    Universalmuseum Joanneum »

    Multimediale Sammlungen, Joanneumsviertel, 8010 Graz
    Eröffnung: 27.02.2014, 19 Uhr
    Laufzeit: 28.02.-02.11.2014
    Kuratorin: Maria Froihofer
    Information: +43-316/8017-9794



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  • Ein Spaziergang durch Graz (Kaderscan),  Produktion: Österreich in Bild und Ton Nr. 50a/1934, s/w, Ton, © Filmarchiv Austria
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    Universalmuseum Joanneum