Residenzgalerie Salzburg
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Ausstellung05.06.2013 - 09.02.2014
Realismus und Mystizismus II:
Barocke Mystik und New Age und/oder
„Es ist alles gäntz eytel“ (Andreas Gryphius) Der Beginn des 17. Jh.s. ist durch folgenreiche gesellschaftliche Umbrüche und den Beginn des modernen Denkens gekennzeichnet. Man versteht nun unter Wissen vorwiegend Sehen, Erkennen, Beobachten. Die Welt der Wissenschaft wird erstmals – und das ist neu – von der spirituellen Welt der Religion exakt geschieden. Doch die tragischen Zeitereignisse (Dreißigjähriger Krieg) zwingen den religiösen Dualismus des Mittelalters wieder ins Bewusstsein zurück, und führen zu Irrationalismus und einer abermals tiefen Frömmigkeit, deren Hauptaspekte die Fragilität des Lebens und die Vergänglichkeitsstimmung sind (vanitas vanitatum et omnia vanitas). Die pessimistische Vanitas-Skepsis führt zu neuen Ausdrucksformen in der Kunst. Die Bildkompositionen erheben sich über bisherige Kunstnormen, verlassen die ausgewogene Mitte und verweigern die gerade Linie. Die Auflösung jeglicher Ordnungssysteme und vor allem das mysteriöse, manieristische Schwarz halten Einzug in Räume, auf Gegenständen, sogar in das Bildlicht und vor allem in die Stimmungen barocker Kunstwerke. Aber es ist ein inszeniertes Chaos und ein gebändigter Abgrund. Die Kunstwerke des Barock propagieren gekonnt die Unantastbarkeit des „rechten“ Glaubens. Der Überschwang an Gefühl und Affekt soll intensiv erlebt und diesem vor allem sichtbar Ausdruck verliehen werden, um andere in ihrem Glauben zu festigen. Die Bilder zeigen den Menschen in seiner Qual und seiner Verzückung. Die Mystik (unio mystica), die Einswerdung mit Gott noch im Diesseits, wird zu einer neuen Variante religiöser Praxis. Ähnlich wie der Begriff Mystik bezeichnen davon abgeleitete Wörter, wie Mystizismus, in der heutigen Umgangssprache etwas Unverständliches, Rätselhaftes oder Irrationales, als den Einbruch des Unbezähmbaren in die Welt der Ordnung. Künstler: Abraham Bloemaert, Lodovico Cardi, Luca Giordano, Jan Davidsz. de Heem, Gerard van Honthorst, Jan Lievens, Hans Makart, Pedro de Moya, Giovanni Battista Piazzetta, Anton Steinhart, Bernardo Strozzi
Ausstellungsraum 6
Farbaffekte: Eine Abstraktion und/oder
Die Zeitlosigkeit eines Farbflecks
Die Wildheit, die fierezza, des barocken Farbauftrages schafft nachhaltige Impulse für die moderne Malerei. Aus dem Blickwinkel der barocken Naturphilosophie, in der man sich mit der Ausbreitung des Lichts ebenso intensiv befasst wie mit der Entstehung der Farben, leitet sich eine neue extrovertierte Schau der wahrnehmbaren Welt ab. Die Loslösung aus den Fesseln der Natur ermöglicht, dass Linien, Formen und Farben zu losgelösten phänomenologischen Ausdrucksformen werden. Besonders in der Spätphase der Epoche wird durch den barocken Expressionismus ein opulentes teatro immagine (Theater des Bildes) inszeniert. Daher ist der erste freie Entwurf zu einem Gemälde, die Ölskizze, von großer künstlerischer und kunstwissenschaftlicher Bedeutung, da sie die erste kompositionelle Idee des Künstlers unmittelbar umsetzt. Besonders das pensiero (Gedanke), eine spezielle Skizzenform, besticht durch gewagte Farb- und Lichtexperimente, die sich radikal über klassische Ordnungen hinwegsetzen. Diese Kühnheit bleibt nur selten in der endgültigen Fassung des Gemäldes bestehen. Farben werden in erster Linie als Modifikationen des Lichts inszeniert. Der geometrisch leere Raum der Renaissancemalerei, in dem sich Figuren mit opaken Oberflächen bewegen, wird im Barock zu einer Art kompaktes Raumkontinuum, das von ätherisch-feinstofflicher bis zu fester Materie reicht. Farbe ist bis ins kleinste Detail von Licht durchdrungen. Die Wahrnehmung der Dinge gestaltet sich durch differenzierte Lichtfarberscheinung. Formlose Wolken, Draperien und amorphe Raumzonen verdeutlichen die gekonnte Beherrschung der malerischen Mittel. Diese wilde moderne Malerei entwickelt ein vollkommenes luminaristisches Prinzip der Farbgebung. Künstler: Michel François Dandré-Bardon, Gaspard Dughet, Anton Mahringer, Franz Anton Maulbertsch, Jean Baptiste Monnoyer, Pietro Muttoni, Giovanni Battista Piazzetta, Anton Romako, Fritz Schider
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04.05.2019Auf der 52. Auktion für Historische Wertpapiere der HWPH AG am 4. Mai 2019 in Würzburg (...
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Porzellanmanufaktur - Berlin Die Manufaktur Wegely (1751 - 1757). Die erste Berliner Manufaktur...
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05.06.2013 - 09.02.2014
Öffnungszeiten: Täglich: 10 – 17 Uhr; Schließzeiten: 04. – 29.11.2013; 24.12.2013