Leopold Museum
Gustav Klimt - Eine (Zeit) Reise
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Ausstellung24.02.2012 - 11.06.2012
Das Leopold Museum, das mit seinen außerordentlich reichen Beständen über heraus- ragende Werke von Gustav Klimt verfügt, nimmt den 150. Geburtstag des Künstlers gerne zum Anlass, dem Hauptvertreter des Wiener Fin-de-siècle, der zu den weltweit bekanntesten Künstlern des 20. Jahrhunderts zählt, eine Ausstellung zu widmen. Eine Sonderausstellung unter vielen – so könnte man mutmaßen – die heuer des Künstlers gedenken. Manche thematisieren unterschiedliche Gattungen seines Werkes wie die Landschaftsmalerei oder das Portraitschaffen, andere die Zeichnungen, einzelne Werk- phasen oder spezielle Ausstattungsprojekte.
Im Leopold Museum entschieden wir uns bewusst für einen anderen Weg und thematisieren »Klimt persönlich«. Damit lenkt die erste monographische Ausstellung, die das Leopold Museum Klimt widmet, den Blick auf die private, persönliche Seite des Malers – ein Unterfangen, das in dieser Form erst- malig geschieht.
GUSTAV KLIMT: MENSCH UND KÜNSTLER Das Werk von Gustav Klimt ist mittlerweile weltbekannt, aber der Mensch und Künstler dahinter blieb bisher fast völlig verborgen. Mit der Jubiläumsausstellung »Klimt persön- lich. Bilder – Briefe – Einblicke« wird der Versuch unternommen, einige Schlaglichter auf Klimt zu werfen. Dabei konfrontiert die Ausstellung ausgewählte Werke des Künstlers mit Klimts Selbstaussagen. Bei den Ölbildern und Zeichnungen kann das Museum auf den eigenen Bestand zurück- greifen, darunter Hauptwerke des Leopold Museum wie die Allegorie »Tod und Leben« und Landschaftsbilder wie »Am Attersee«, »Der stille Weiher« oder »Die große Pappel II« und aus den mehr als hundert hauseigenen Zeichnungen. Diese Werke werden er- gänzt um wichtige Leihgaben und verschränkt mit Selbstaussagen des Künstlers. In der
Zusammenschau von Leben und Werk schafft die Ausstellung die Möglichkeit, den Künstler neu zu sehen, der zu Lebzeiten heftig umstritten war und sich genau aus diesem Grund immer mehr zurückzog. Der Zeitzeuge und Kunsthistoriker Hans Tietze schreibt dazu 1919:
»Die Umstände haben Klimt an einen lärmenden Platz im Wiener Kunstleben gestellt, aber er war im Grunde ein scheuer Mensch, dem vor allem [vor dem] In-die-Öffentlichkeit-Treten graute. […] Hinter die Mauer, die Klimt um sich errichtet hatte, haben auch seine Freunde kaum jemals blicken dürfen.« (Hans Tietze, Gustav Klimts Persönlichkeit, 1919, S. 1)
So ist es auch wenig verwunderlich, dass sich über den Menschen und Künstler zahl- reiche Klischees und Mythen gebildet haben, mit denen die Ausstellung brechen will.
DIE POSTKARTEN AN EMILIE FLÖGE
Die Ausstellung zeigt mit rund 400 Postkarten den Großteil jener Karten, die Klimt im Laufe seines Lebens an Emilie Flöge adressierte. Mehr als die Hälfte davon befindet sich in der Sammlung Leopold II, die andere Hälfte wird von der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt. In der Ausstellung werden beide Teile wieder zu einer Einheit zusammenge- führt. Versehen mit Klimts charakteristischer Handschrift erzeugen diese Schriftstücke be- reits in ihrem äußeren Erscheinungsbild den Eindruck von großer Originalität. Wie eine Timeline ziehen sich diese Postkarten als langes Band durch die Ausstellung.
»DER KÜNSTLER SPRICHT«
Dem langen Band der Postkarten, das sich durch die Ausstellung schlängelt, antworten 20 ausgewählte Originalzitate an der Wand. Schon quantitativ wird deutlich, dass Klimt bei aller angeblichen Schreibfaulheit, die ihm zu Unrecht angedichtet wurde, in seinen Mitteilungen auch heute noch Substantielles zu sagen hat – vor allem über sich selbst, sein künstlerisches Verständnis, über seine Arbeit als Maler. Der Bogen spannt sich von der selbstbewussten Ansage »Malen und Zeichnen kann ich, das weiß ich« bis zu Klimts letzten Worten am Sterbebett, als er nach Emilie Flöge verlangt: »Die Midi soll kommen«. Es werden unterschiedliche Themenkreise angesprochen, besonders zu Klimts Arbeits- weise, zu prägenden künstlerischen Eindrücken, Nachrichten von der jährlichen Som- merfrische am Attersee, Mitteilungen über seine Sammler, Mäzene und Verkaufspreise, zum noch wenig bekannten Aspekt von Gustav Klimt als fürsorglichen Vater seiner ille- gitimen Kinder oder seine Einschätzung der jungen Künstlergeneration.
»GRECO IST PRACHTVOLL«: KLIMTS KUNSTERFAHRUNGEN
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