Giovanni Battista Piranesi
DIE VISIONEN DES GIOVANNI BATTISTA PIRANES
-
Ausstellung30.09.2011 - 10.01.2012
Ich muss neue Ideen hervorbringen, und ich glaube, wollte man mir den Plan eines neuen Universums auftragen, ich wäre Narr genug, ihn zu entwerfen. Giovanni Battista Piranesi (1720–1778)
Der italienische Architekt Giovanni Battista Piranesi (1720–1778) schuf ein umfangreiches Werk an Radierungen, welche akribische Darstellungen realer Stadtansichten als auch fantastische architektonische Kompositionen und Capriccios aus unterschiedlichen Motiven umfassen.
Giovanni Battista Piranesi (1720–1778), auch als „Rembrandt der antiken Ruinen“ bezeichnet, war einer der grössten Kupferstecher und Radierer des 18. Jahrhunderts. Sein Werk, innerhalb einer Schaffenszeit von 36 Jahren entstanden, strahlt bis zum heutigen Tag eine besondere Anziehungskraft aus. Der grosse Erfolg des ausgebildeten Architekten ist hauptsächlich auf seine Stichwerke zurückzuführen. In diesen wurde er zum Wegbereiter der Architektur des Revolutionsklassizismus im späten 18. und damit auch der Architektur der Moderne am Beginn des 20. Jahrhunderts. Piranesis visionäre Architekturfantasien sowie seine geheimnisumwobenen Carceri sind bis heute gleichermassen für Künstler und Architekten wie auch für Literaten und Filmemacher unvergleichliche Inspirationsquellen.
Die Antike zu erfassen und zu rekonstruieren sowie sie zugleich schöpferisch neu zu beleben, waren Ziel und Antrieb eines in allen Kunstgattungen versierten Visionärs. Dem Ideal des universell gebildeten und praktizierenden Gelehrten verpflichtet, betätigte er sich daneben auch als Archäologe, Theoretiker, Wissenschaftler, Verleger, Sammler und Antiquitätenhändler. Das Werk Piranesis hat bis heute nicht nur aufgrund seiner unbestrittenen künstlerischen Qualität besondere Resonanz erfahren, sondern auch wegen der bemerkenswerten Verbreitung der Radierungen in ganz Europa, sichergestellt durch das überaus erfolgreiche „Familienunternehmen“ Piranesi.
Giovanni Battista Piranesi wurde als Sohn eines Steinmetzen nahe Venedig geboren, wo er eine Ausbildung zum Architekten und Bühnenbildner erhielt. Eine Reise als Zeichner im Gefolge des venezianischen Botschafters am päpstlichen Hof, Marco Foscarini, brachte den Künstler 1740 nach Rom, wo er eine Ausbildung beim Vedutenstecher Giuseppe Vasi begann. Jener war es, der ihm die Kunst der Radierung und des Kupferstiches nahe brachte und der für seine weitere Entwicklung prägend sein sollte. Nach einem Aufenthalt zwischen 1743 und 1747 in Venedig, während dessen Piranesi auch kurze Zeit mit Giovanni Battista Tiepolo zusammenarbeitete, kehrte er wieder nach Rom zurück und eröffnete ein Geschäft an der Via del Corso. In den folgenden Jahren erschienen mehrere Serien von Veduten antiker und barocker Baudenkmäler Roms, zum Teil auf Grundlage der eigenhändigen Vermessung von Gebäuden und Monumenten entstanden. Als Architekt, wie er sich Zeit seines Lebens gesehen und bezeichnet hatte, sollte Piranesi jedoch nur ein einziges Gebäude realisieren. Zwar war er 1763 durch Papst Clemens XIII. mit dem Umbau des Chores von San Giovanni in Laterano beauftragt worden, über das Entwurfsstadium ging dieses Projekt allerdings nicht hinaus. Mit der Erneuerung von Santa Maria del Priorato schuf Piranesi schliesslich im Auftrag des Malteserordens 1765 sein architektonisches Meisterwerk, wo er 1778 nach langer Krankheit auch beigesetzt wurde.
Die 13-bändige Ausgabe mit Radierungen Piranesis aus den Fürstlichen Sammlungen, 2009 durch Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein erworben, enthält – mit Ausnahme der zweibändigen Vedute di Roma – nahezu sämtliche seiner publizierten Blätter sowie auch einige Exemplare seines Sohnes Francesco, der dieses prächtige Werk seinem Förderer Gustav III. von Schweden widmete.
Tickets und Führungen
Ticket Sonderausstellungen: € 4,– Kombiticket Dauer- und Sonderausstellungen (Fr, Sa, Mo, Di): € 12,– Schüler, Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre: gratis
Führungen Freitag, 15.00 Uhr und Sonntag, 11.30 Uhr (exkl. Eintritt): € 4.–
-
04.10.2021Es ist vollbracht! Am vergangenen Sonntag hat die bisher erfolgreichste Ausstellung in der 30-...
-
Das Kunsthaus Bregenz ist ein international agierendes Ausstellungshaus für herausragende...
-
Henry van de VeldeEbenfalls ein Belgier war Henry van de Velde (1863 – 1957). Die „...
-
30.09.2011 - 10.01.2012