Salzburg
Die Kunst zu wohnen. Raumdesign im Rokoko
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Ausstellung25.05.2012 - 02.09.2012
Die letzte Sonderausstellung des Salzburger Barockmuseums widmet sich dem barocken Wohnraum. Anhand von 19 großformatigen (ca. 44 cm x 114 cm) Aquarellen aus einem Augsburger Klebeband wird gezeigt, wie der barocke Großbürger Ende des 18. Jahrhunderts wohnte und das Leben zelebrierte.
Klebebände oder Klebealben waren eine Alternative zum Puppenhaus. Mit ausgeschnittenen und aufgeklebten Darstellungen konnte Kindern Tier- und Pflanzenwelt, biblische Erzählungen oder das Alltagsleben erklärt werden.
Der ausgestellte Klebeband gehörte der Augsburgerin Regina Barbara Walther, Tochter des Goldarbeiters und Augsburger Ratsmitglieds Johann Georg Walther. Der Zeichner dieser minutiösen und hinreißenden Aquarelle war vermutlich der Zimmerpolier Balthasar Cornelius Koch. Das Album entstand in den Jahren zwischen 1781 und 1786.
In diesem – professionell gestalteten – Klebeband werden zukünftige Hausmütter und Hausväter anschaulich in einen spätbarocken Hausstand eingeführt. Man kommt von der Straßenansicht draußen in die Diele des Hauses und blättert von der Küche, über die Geschirr- und Vorratskammer bis in die Schlafzimmer des Ehepaars, der Mägde und Kinder. Daran schließen sich die diversen Salons, das Musikzimmer und der Speisesaal an. Die Zimmer- und Schranktüren können geöffnet werden. Die Räume sind bewohnt und wichtige Aspekte des bürgerlichen Lebens werden bis ins Detail geschildert. Mit didaktischem Impetus wird der Betrachter in die alltäglichen Tätigkeiten eingeführt, aber auch Architektur, Raumausstattung und Kostümkunde stehen auf dem "Stundenplan".
Alle dargestellten Ansichten sind aus ausgeschnittenem und aufgeklebtem Büttenpapier zusammengesetzt. Hierfür wurden Ausschneidebögen und andere grafische Vorlagen verwendet. Die Szenen sind mit der Feder gezeichnet, in Aquarell und Gouache ausgemalt und mit kolorierten ausgeschnittenen Kupferstichen kombiniert. Vorhänge, Tapeten u.ä. sind aus Kleister-, Bunt- oder Brokatpapieren oder aus Stoffborten gestaltet. Die heute losen Blätter, waren ursprünglich zu einem Buch zusammengebunden, das aufgeschlagen über zwei Meter breit war.
Kuratorin: Dr. Regina Kaltenbrunner
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25.05.2012 - 02.09.2012