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Die Geschichte

Die Geschichte einer Verführung

Die Geschichte

Kaffee und Verführung - diese Verbindung zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Kaffees in Europa. Das Johann Jacobs Museum zeigt in seiner neuen Ausstellung verschiedenste Spielarten der Auseinandersetzung mit dem an- und aufregenden schwarzen Heissgetränk.

Wer kennt ihn nicht - den unwiderstehlichen Duft frisch gerösteten Kaffees. Er vermag Kaffeeliebhaberinnen und -liebhaber schon von weitem anzuziehen. Annähernd 1000 flüchtige Verbindungen, die sich beim Röstprozess entfalten, verhelfen dem Kaffeeduft zu seiner Einzigartigkeit. Je nach Sorte, Anbaugebiet und Röstung sind aber feine Unterschiede auszumachen. Vielfältige Duftnoten von Kardamom, Bergamotte, Vanille, Karamell, Malz, Heu, gebackener Ettore Mazzini, Brotkruste, Gewürzen und zahlreiche mehr lassen sich in der Ausstellung „erriechen" und verleiten zum anschliessenden Gaumengenuss.
Kaffee ist ein symbolbehaftetes Getränk. Einerseits aufgrund seiner exotischen Herkunft aus dem Geheimnis umwobenen Orient, andererseits durch seine spezielle Auf- und Zubereitung. Dabei spielen Hitze und Feuer eine entscheidende Rolle. Getrunken wird der Kaffee möglichst heiss und vielfach gesüsst.
Bevor sich das Getränk im 17. Jahrhundert in Europa zu verbreiten begann, trank man hierzulande hauptsächlich kalte, bestenfalls leicht erwärmte Getränke wie Wasser, Wein, Bier, Apfelwein, Met oder Milch. Heissgetränke wie Tee, Schoko¬lade und Kaffee waren damals etwas Neues und Ungewöhnliches. Kein Wunder also, dass dem das Blut in Wallungen versetzenden Kaffee immer wieder eine aphrodisische Wirkung nachgesagt wurde. Eine Verbindung von Kaffee mit Sinnlichkeit, Exotik sowie Erotik manifestiert sich denn auch im ausgestellten Kaffeegeschirr sowie in ausgesuchten Grafiken und Zeichnungen aus drei Jahrhunderten.

Wilhelm Schulz, Darstellungen aus dem 18. Jahrhundert legen nahe, dass Kaffee und sein kultivierter Genuss einen wichtigen Teil der höfischen Galanterien bildeten. Zu den beliebten Motiven gehörten damals Liebespaare inmitten idyllisch-arkadischen Landschaften oder Kaffeeszenen im üppig ausgestatteten Boudoir der Dame des Hauses. Ein Jahrhundert später finden sich die amourösen Anspielungen meist als mythologische oder symbolisch verschlüsselte Darstellungen in der Bildenden Kunst und auf Porzellan wieder.
Ab der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wird allmählich auf solche symbol¬trächtigen Andeutungen verzichtet. Die Assoziationen zwischen Kaffee und Erotik kommen vermehrt in einer ebenso direkten wie unmissverständlichen Bildsprache eines Henri de Toulouse-Lautrec oder eines George Grosz zum Ausdruck. Seit den 50er Jahren rückt die Kaffeeindustrie schliesslich die verführerischen Kräfte des schwarzen Heissgetränks in den Vordergrund. Gezielt weiss sie diese mittels kaffeetrinkenden, vor Erotik sprühenden Schönheiten für eine verkaufsfördernde Inszenierung des viel konsumierten Produktes einzusetzen.

Das Museum

In wechselnden Ausstellungen vermittelt das Johann Jacobs Museum Einblicke in die fas¬zinierende Welt des Kaffees und dessen facettenreiche Kulturgeschichte. Das seit 1984 be¬stehende Museum ist Teil der Jacobs Stiftung. Es besitzt eine exklusive Sammlung, beste¬hend aus Porzellan, Silber, Grafiken und Gemälden, sowie eine der weltweit bedeutendsten Bibliotheken zur Geschichte des Kaffees.

Servicezeiten

Öffnungszeiten des Johann Jacobs Museums:

Freitag 14-19 Uhr
Samstag 14-17 Uhr
Sonntag 10-17 Uhr

Öffentliche Führung jeweils Sonntag, 14 Uhr


Ausstellung






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