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DAS GLÜCK DIES

DAS GLÜCK DIESER ERDE.

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Pferdedarstellungen in den Fürstlichen Sammlungen

Auch in den Fürstlichen Sammlungen lassen sich diese Entwicklungen schlüssig nachvollziehen. Ist der Guss (2. Viertel 17. Jahrhundert) von Giovanni Francesco Susini nach dem Modell von Giambologna (1529-1608) in der Tradition der Naturstudien der Renaissance zu sehen, wird im Modell zum Denkmal für Ferdinando I. de' Medici (1549-1609; um 1600) von Giambologna das Pferd ganz mit der Aufgabe der politischen Propaganda verknüpft. In der Reiterstatuette Pietro Taccas (1577-1640; 1619-1621) zum Denkmal für Grossherzog Ferdinando II. de' Medici (1610-1670) hat dann die Dynamik des Hochbarock Einzug gehalten. Der Kopf des Herrschers war von Anfang an austauschbar, in den Fürstlichen Sammlungen ist es der nach einem Modell von Rastrelli gegossene Kopf Zar Peters des Grossen (1672-1725), der später eingesetzt worden ist. Dem Hochbarock verpflichtet sind auch die kleinen Elfenbeintäfelchen von Ignaz Elhafen (1658-1715), der eine Fülle von Szenen nach antiken Schlachten in virtuoser Weise variierte.

L. de Witte, Stallbursche mit schwarz-weissem Hengst, 1. Hälfte 18. Jh.

Auch für die Abbildung von Pferden in monumentaler Form gibt es in den Fürstlichen Sammlungen Beispiele. Von Johann Georg (1672-1737) und Philipp Ferdinand von Hamilton (1664-1750) wurden die unverwechselbaren Liechtenstein-Pferde, ursprünglich vor abstrakte Hintergründe gesetzt, in beinahe lebensgrossen Leinwandbildern festgehalten, viele der Herrscher des Hochbarock im Fürstenhaus liessen sich von Peter van Roy (1683 - nach 1738) hoch zu Ross abbilden. L. De Witte (tätig 1. Hälfte 18. Jh.) führt uns in seinen fast wie Miniaturen gemalten kostbaren Kupfertäfelchen die Schönheit der Pferde vor Augen; man kann den ganzen Stolz ihrer Besitzer ablesen und den Aufwand nachvollziehen, mit dem sie gepflegt worden sind.

Pferdezucht im Haus Liechtenstein

Ab dem späten 16. Jahrhundert hatte die Pferdezucht auch im Haus Liechtenstein eine immer grössere wirtschaftliche, gesellschaftspolitische und repräsentative Bedeutung gewonnen. Den Grundstein für diese Tradition legte bereits Fürst Karl I. (1569/1608-1627), sein Sohn Fürst Karl Eusebius (1611/1627-1684) führte sie dann zum Höhepunkt.
Die liechtensteinischen Pferde bildeten begehrte Tauschobjekte für Kunstgegenstände, waren beliebte diplomatische Geschenke und in diesem Zusammenhang - schon alleine in materieller Hinsicht - von hohem Wert. In den Gestüten in Eisgrub, Feldsberg und Lundenburg hatte man in den besten Zeiten, die Arbeits- und Nutzpferde mit eingerechnet, zwischen 600 und 800 Tieren eingestellt, die meisten davon waren hochwertige Zuchtpferde. Die Pferde waren vor allem für ihre Kraft berühmt, Anton Florian von Liechtenstein schreibt in seiner Funktion als Botschafter am Päpstlichen Hof (Quirinal) in Rom 1691 an Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein (1657/1684-1712), er möge ihm doch von seinen Pferden einen Zug nach Rom schicken, denn nur diese wären imstande, die schweren Kutschen, die er für seinen Einzug als Botschafter anfertigen liess, zu ziehen; wie diese Kutschen ausgesehen haben, ist uns in einem Stichwerk von Giovanni Giacomo Komarek (?-1707) überliefert: In ihrer intensiven plastischen Ausformung atmen sie den Geist des römischen Hochbarock. Wie aufwändig dieser Einzug in Rom gewesen sein muss, hält ein Stich von Gomar Wouters (tätig in Rom 1680-1696) fest, der uns das Ereignis vor den beiden antiken Statuen der Pferdebändiger im Vorfeld des Quirinals vor Augen führt.
Der berühmte Goldene Wagen des Fürsten Joseph Wenzel I. von Liechtenstein (1696/1748-1772) entstand zwei Generationen später (1737/38) in ähnlichem Umfeld in Paris, im Gegensatz zum vorhergehenden Ereignis haben sich hier sowohl der Wagen selbst als auch die Zaumzeuge und vor allem die aufwändig gewebten Caperationen in grosser Anzahl erhalten; auch hier waren es bis zu sechs Pferde, die dann den Wagen unter den häufig miserablen Randbedingungen schnell fortbewegen konnten.
1687/88 beauftragte Fürst Johann Adam Andreas I. (1657/1684-1712) keinen geringeren als Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723) mit dem Bau des grossen Marstalls in Eisgrub. Dieses repräsentative „Schloss der Rosse" beherrscht auch heute noch die weitläufige Schlossanlage. Die Ställe waren kostbar ausgestattet, die Pfosten zwischen den einzelnen Ständen stammten aus der Hand des Bildhauers Giovanni Giuliani (1664-1744); auch hier ist es nur der nach der Zeichnung Johann Adam Delsenbachs (1687-1765) entstandene Stich, der die ursprüngliche Pracht dieses Bauwerks nachvollziehbar werden lässt.
Auch in Feldsberg folgten ab dem frühen 18. Jahrhundert mehrere der Pferdezucht und dem Pferdesport gewidmete Bauten. Anton Johann Ospel (1677-1756) errichtete dort für Fürst Anton Florian von Liechtenstein (1656/1712-1721) die grosse Reitschule, die in ihrer architektonischen Klarheit bestechende Spanische Reitschule und weitere Stallungen.

Literatur zur Pferdezucht


Ausstellung






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    Kunstmuseum Liechtenstein