Kunsthistorisches Museum
Ansichtssachen Außergewöhnliche Einblicke in die Gemäldegalerie
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Ausstellung30.07.2012 - 10.02.2013
Ein Museum beinhaltet mehr als die Werke, die üblicherweise in ihm zu sehen sind. Wie viele andere große Sammlungen besitzt auch die Gemäldegalerie zahlreiche Bilder, die nur selten in den Sälen des Hauses oder bei Sonderausstellungen gezeigt werden können. Hinter den Kulissen beschäftigen sich jedoch Kunsthistoriker und Restauratoren auch mit diesen Werken, wobei sie immer wieder neue Erkenntnisse zutage fördern. Sie werfen ein neues Licht auf die Entstehungszusammenhänge der Gemälde, etwa auf die verwendeten Materialien und Techniken, auf die Schöpfer der Werke und die den Bildern zugedachte Funktion, aber auch auf ihre Ausstrahlung und ihr späteres Schicksal.
Um die Ergebnisse dieser facettenreichen Arbeiten vorzustellen und zugleich den Reichtum der Sammlung vor Augen zu führen, ruft die Gemäldegalerie mit den „Ansichtssachen“ eine neue Ausstellungsreihe ins Leben. Künftig werden viermal im Jahr an einem festen Ort, im Kabinett 24 neben dem Saal XV im 1. Stock, einzelne Gemälde oder kleinere Werkgruppen im Wechsel präsentiert. Der Titel ist dabei bewusst mehrdeutig gewählt, denn er soll vor allem auf die unterschiedlichen Fragestellungen anspielen, unter denen die Werke jeweils ausführlich beleuchtet werden. Zugleich klingt in ihm die thematische und regionale Vielfalt der vorgestellten Arbeiten an, die die gesamte Spannbreite der Wiener Gemäldegalerie umfassen: Porträts, religiöse und mythologische Gemälde, Allegorien sowie Landschaften und Stillleben aller europäischen Schulen aus der Zeit vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Die neue Reihe soll die Gemäldegalerie als einen lebendigen Ort der Forschung und Wissensvermittlung sichtbarer machen; zugleich will sie den BesucherInnen eine wiederkehrende Gelegenheit geben, sich mit einzelnen ausgewählten Werken intensiver auseinanderzusetzen.
# 1 Buchstillleben
Den Beginn macht ab 30. März 2012 das rätselhafte Buchstillleben eines westdeutschen oder niederländischen Künstlers aus dem frühen 16. Jahrhundert, von dem sich nicht weniger als ein Dutzend weiterer Fassungen erhalten haben. Die Gründe hierfür sind bislang ebenso kontrovers diskutiert worden wie die damit zusammenhängende Frage, wozu diese Bilder, die wohl kaum als Wandschmuck geschaffen wurden, letztlich gedient haben.
#2 Jean-Étienne Liotard: Alte Frau
Ende Juni rücken die „Ansichtssachen“ ein ungewöhnliches, auf Glas gemaltes Werk Jean- Étienne Liotards (1702–1789) in den Fokus: Der Künstler, der zu den gefeierten Pastellmalern des Rokoko zählte und auch am Wiener Hof tätig war, kopierte in dieser emailhaft feinen Ölmalerei ein deutlich älteres Genrebild des holländischen Malers Quiringh van Brekelenkam (um 1620 – 1668).
# 3 Albrecht Dürer: Maria mit der Birnenschnitte
Ab Anfang Oktober widmen sich die „Ansichtssachen“ dann Albrecht Dürers „Maria mit der Birnenschnitte“, fester Bestandteil der Schausammlung und gewissermaßen ein Geburtstagskind, denn das Gemälde entstand 1512, vor genau 500 Jahren. Die Komposition reflektiert nicht nur Anregungen aus dem Kreis Leonardo da Vincis und vielleicht auch Giovanni Bellinis, sondern fand wiederum selbst einen Nachhall in der italienischen Malerei des Barock. Diesem wenig beachteten Beispiel eines künstlerischen Nord-Süd-Dialogs folgen im nächsten Jahr dann vier weitere Ausstellungen mit neuen „Ansichtssachen“.
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