Bilder Malerei
DAS ALTE TESTAMENT GESCHICHTEN UND GESTALTEN GESTALTEN
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Ausstellung18.07.2013 - 20.10.2013
Die Sintflut
Genesis 6,5–9,17
Hans Baldung, gen. Grien (1484/85–1545), 1516 Bamberg, Museen der Stadt, als Leihgabe in der Staa tsgalerie Bamberg, Inv.-Nr. L 1549 Die Bosheit der Menschen veranlasste Gott zu dem Be schluss, alles Leben von der Erde zu tilgen. Nur der gerechte Noah sollte gerettet werde n. Gott befahl ihm, eine Arche zu bauen und von jedem Lebewesen ein Paar mitzunehmen. Dann kam der Regen. Das Wasser stieg 150 Tage lang höher als die höchsten Berge, bis alles Leben vernichtet war. Als der Pegel sank, strandete die Arche auf dem Berg Ararat. Baldung setzt das Thema wörtlich um: Das lateinisch e arca (wie das hebräische tebah ) heißt nichts anderes als »Kasten«. In den Mittelpunkt ste llt der Künstler den verzweifelten Überlebenskampf von Mensch und Tier. Doch die Taube n im Fenster und die durchbrechenden Sonnenstrahlen weisen auf das Ende der Katastrophe hin. Ein Regenbogen wird erscheinen und den neuen Bund zwischen Gott und Noah besiegeln. Auf Tafelbildern ist das Thema äußerst selten darge stellt worden. Kaum ist zu entscheiden, ob religiöse Beweggründe der Anlass waren. Möglicherwe ise besteht ein Zusammenhang mit einer für den Februar 1524 vorausgesagten Unheil verheiße nden Großen Konjunktion von Saturn und Jupiter, die die Welt seit 1499 beunruhigte. Nach 1 Petr 3,20–21 war die Arche Sinnbild für die Taufe, aber auch für die Kirche – bedeutungsvoll am Vorabend der Reformation.
Susanna im Bade
Daniel 13
Albrecht Altdorfer (um 1482/85–1538), 1526 München, Alte Pinakothek, Inv.-Nr. 698 Die tugendhafte Susanna badet im Garten ihres präch tigen Hauses. Zwei zu Richtern bestellte Älteste der babylonischen Gemeinde beobachten sie d abei heimlich aus einem Gebüsch. Als die Dienerinnen fortgehen, um Öl und Salben zu holen, b edrängen die Voyeure die Schöne, ihnen zu Willen zu sein, andernfalls wollen die Männer sie d es Ehebruchs mit einem Jüngling anklagen. Susanna widersetzt sich. Sie will eher ihr Leben ve rlieren als sündigen. Es kommt zur öffentlichen Anklage. Durch das Einschreiten des vo n Gott erleuchteten jungen Daniel nimmt die Geschichte eine gute Wendung: Die Ältesten werden i m Verhör der Lüge überführt und zum Tode durch Steinigung verurteilt; Susanna ist gerettet. Die Bestrafung ist als Nebenszene auf der Terrasse dargestellt. Das Thema der Errettung hat dazu geführt, dass Dars tellungen schon in der Katakombenmalerei und auf Sarkophagen zu finden sind. Im Spätmittelal ter und Barock wurde die Geschichte der Susanna zum beliebten Tugendexempel.
Hagar und Ismael in der Wüste
Genesis 21,14–19
Claude Lorrain (Claude Gellée) (1600–1682), 1668 München, Alte Pinakothek, Inv.-Nr. 598 Von Abraham verstoßen, irrte Hagar mit ihrem Sohn I smael durch die Wüste; schließlich gingen ihre Vorräte zur Neige und sie fürchtete um das Leb en ihres Sohnes. Gott schickte jedoch einen Engel zu Hilfe, der Hagar den Weg zu einer rettende n Quelle wies – so machte Gott sein 2 Versprechen wahr, dass Ismael der Stammvater eines großen Volkes werden sollte (nach islamischer Überlieferung der Araber). Das Thema wurde schon im Mittelalter in typologisch en Werken vielfach aufgegriffen. Dem Galaterbrief des Paulus zufolge vertritt Hagar das Alte und Sara das Neue Testament. Das Gegenstück des Gemäldes zeigt die Verstoßung Ha gars (in der ständigen Ausstellung im 1. OG der Alten Pinakothek zu sehen). Beide Bilder ent standen für den Grafen Johann Friedrich von Waldstein, der sich als Geistlicher und späterer Er zbischof von Prag des theologischen Gehalts des Themas mit Sicherheit bewusst war. Möglicherwei se ist das Gebirge links im Gemälde als Anspielung auf den Berg Sinai zu lesen, mit dem Hag ar bei Paulus verbunden wird. Vorrangig freilich geht es um die differenziert-sin nliche Darstellung zweier Landschaften, von denen die eine in Morgen-, die andere, hier gezeigt e, in Nachmittagslicht getaucht ist.
Abraham verstößt Hagar und Ismael
Genesis 21,14
Gottfried Kneller (1646–1723) (zugeschrieben), um 1 670 München, Alte Pinakothek, Inv.-Nr. 376 Das Gemälde, wahrscheinlich ein Frühwerk Gottfried Knellers, zeigt die Szene der Verstoßung der Hagar – ein Thema, das in der niederländischen Malerei d es 17. Jahrhunderts äußerst beliebt war, das aber auch schon zuvor in Buchmalerei und D ruckgraphik häufig bebildert wurde. Abraham erscheint hier als betagter Patricharch, de ssen Gesten sein Mitgefühl für Hagar verraten: Sein Blick trifft den ihren, die Hand auf Hagars Schulter liest sich ambivalent als Mischung aus zärtlichem Abschiedsgestus und bestimm tem Hinausgeleiten. Ebenso wichtig wie das psychologische Moment sind jedoch die differenz ierte Behandlung der Gewänder und das bunte Kolorit. – Der aus Lübeck stammende Kneller h atte bei Rembrandt und vor allem bei dessen Schüler Ferdinand Bol gelernt.
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18.07.2013 - 20.10.2013
Öffnungszeiten
Täglich außer MO 10.00 - 18.00
DI 10.00 - 20.00
Eintrittspreise
DI-SA 9 Euro | ermäßigt 6 Euro
SO 3 Euro | ermäßigt 2 Euro
Hinweis: Während der Laufzeit der Ausstellung gilt das Ticket für das gesamte Haus.