Polly Apfelbaum, Josef Herzog
-
Ausstellung05.03.2022 - 19.06.2022
Reduziert, masslos, radikal – Polly Apfelbaums und Josef Herzogs Werke könnten auf den ers- ten Blick nicht unterschiedlicher sein, finden jedoch in diesen drei Adjektiven einen gemein- samen Nenner. Beide konzentrieren sich auf Farben, Linien und Flächen und bearbeiten diese in einer erstaunlichen Vielfalt. Gemeinsam ist Polly Apfelbaum und Josef Herzog der Fokus auf ein Thema, der spielerische Umgang mit Abstraktion und die überbordende Energie, die von ihrem Werk ausgeht.
Polly Apfelbaum (*1955, New York)
Die Arbeiten von Polly Apfelbaum sprengen den herkömmlichen Kunstbegriff. Sie sind kräftig, und zuweilen auch übermütig. In ihren Keramiken, Stoffarbeiten und Zeichnungen trifft Hand- werk auf Kunst, Populäres auf Politisches, Feminismus auf Design. Ihre Objekte und Skulpturen möblieren den Raum, sie hängen an den Wänden und bedecken den Boden. Auf den Kanon der Kunstgeschichte nimmt Polly Apfelbaum keine Rücksicht, die Grenzen zwischen den Genres verwischt die Künstlerin souverän. Polly Apfelbaum bezeichnet ihre Werke als «radikal proviso- risch». Dies trifft insbesondere für die Installation zu, die sie für den grössten Ausstellungssaal schafft: einen grossformatigen   Bei der «verrückten» Version der typisch angelsäch- sische Patchworkdecke sind die Stoffteile unsystematisch und heterogen zusammengefügt. Die Künstlerin hat das textile Material aus Stoffläden ihrer Umgebung zusammengetragen und legt es als grossflächige Bodenarbeit aus, ohne die Stücke zusammenzunähen. 100 kleinteilige Ke- ramiken sind durch die Lasur Pralinés zum Verwechseln ähnlich, so als könnten sie gleich vernascht werden. Die freundlichen  (Scheunengesichter) entstehen in der Pandemie, als die Künstlerin sich aus der Grossstadt in ihr ländlichesAtelier in einer Scheune zurückzieht. Die Gesichter leisten ihr in der Einsamkeit Gesellschaft.
Josef Herzog (1939–1998, Zug)
Zu Beginn seiner Künstlerkarriere sind Josef Herzogs Arbeiten noch sichtlich vom Surrealismus geprägt, der ihn während seiner Zeit an der Kunstgewerbeschule Luzern beeinflusst. Später bricht der Künstler jedoch komplett mit der Figuration. Im Atelier Ziegelrain in Aarau in den 1970er-Jahren entwickelt der begnadete Zeichner seine eigene Formensprache und wird zuneh- mend radikaler. Die Linie genügt von da an sich selbst und bezeichnet keinen Umriss mehr. Josef Herzogs ausufernde Zeichnungen muten organisch an und rufen vielfältige Assoziationen hervor, die aber niemals eingelöst werden: Netzwerke, Autobahnkreuze, Rorschachtests, wu- chernde Geschwüre, auch Koordinatensysteme oder magnetische Felder.
Der Nachlass des Künstlers umfasst mehrere tausend Arbeiten, die keine Titel haben. Die ein- zelnen Werke innerhalb einer Werkserie voneinander zu unterscheiden, fällt bei Josef Herzogs deshalb schwer und es ist einfacher von Werkgruppen zu sprechen. Die Repetition ist Josef Her- zog ein wichtiges Gestaltungsmittel und niemals langweilig. Es ist gerade diese Poesie der Unübersichtlichkeit und des Grenzenlosen in Kombination mit einer extremen Reduktion auf das Wesentliche – die Linie, die Symmetrie –, die den Reiz von Josef Herzogs Kunst ausmacht.
kuratiert von Laura Breitschmid und Fanni Fetzer
-
05.10.2019 - 13.10.2019Am 5. Oktober rollt die FAIR FOR ART Vienna der Kunst zum dritten Mal den roten Teppich aus. Mehr...
-
Die KUEMMEL.GALLERY befindet sich direkt im Zentrum von Lüdenscheid – Brügge in den...
-
Diese Suche nach der "reinen Malerei" findet auch in verschiedensten Theorien und...
-
05.03.2022 - 19.06.2022
Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr
Mittwoch 10-20 Uhr
Montag geschlossenOffen an allen städtischen Feiertagen,
auch an Montagen: Ostermontag, Pfingstmontag offenErwachsene CHF 15.-
Vernissage Freitag, 12.06., 18.30 Uhr
Opening Friday, 12.06., 6.30 pm