Das Piet Mondrian Conservation Project, 2019–2021
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Ausstellung23.09.2020 - 31.12.2021
Das Piet Mondrian Conservation Project, 2019–2021, der Fondation Beyeler mit Unterstützung von La Prairie
Die Fondation Beyeler widmet sich in einem umfangreichen, auf drei Jahre angelegten Konservierungsprojekt (2019–2021) sieben Gemälden Piet Mondrians. Ziel ist die wissenschaftliche Erforschung und Konservierung der drei Früh- und vier Spätwerke, die sich allesamt in der Sammlung Beyeler befinden. Mit der Unterstützung von La Prairie werden in den kommenden Monaten die vier späten Klassiker untersucht und analysiert. Bis Ende 2021 können interessierte Besucher*innen dem Restauratorenteam bei der Arbeit über die Schulter schauen. Für 2022 plant die Fondation Beyeler eine umfassende Ausstellung zu Piet Mondrian (1872–1944).
Die Fondation Beyeler verfügt über eine der bedeutendsten Sammlungen von Piet-Mondrian-Gemälden in der Schweiz, die von wichtigen frühen Arbeiten bis zu bekannten Spätwerken des Niederländers reicht. Diese sieben Mondrian-Meisterwerke waren der Anlass, ein auf die Dauer von drei Jahren (2019–2021) angelegtes Forschungs- und Konservierungsprojekt zu lancieren. Während dabei jedes Gemälde unabhängig für sich betrachtet wird, ist es das Ziel, alle sieben Mondrian-Werke der Sammlung Beyeler als eine zusammengehörige Gruppe hinsichtlich ihrer Kompositionen und Präsentation in den Blick zu nehmen. Das Piet Mondrian Conservation Project beinhaltet drei wesentliche Forschungsschwerpunkte, die im Folgenden kurz erläutert werden sollen.
Extensive Untersuchung, Recherche und Verständnis der Materialien und Techniken
Dieser Forschungsteil umfasst den Einsatz von verschiedenen nicht-invasiven technischen Bildgebungsverfahren, Strahlungsuntersuchungen sowie die Analyse von Leinwand, Bindemitteln und Pigmenten anhand von Materialproben. Dies ist für das Verständnis der in den Kunstwerken verwendeten Materialien wichtig, da es Vergleiche innerhalb des Œuvres des Künstlers ermöglicht. Untersuchungen mithilfe von Streiflicht, Durchlicht, Röntgenstrahlen sowie ultravioletten und infraroten Strahlungen liefern zum Beispiel wichtige Hinweise zur Entstehung der Gemälde, welche dem Auge normalerweise verborgen bleiben. Diese Verfahren gestatten es den Restaurator*innen, unter und durch die Malschicht zu schauen. Sie bieten Aufschluss zum künstlerischen Prozess, etwa zu Vorzeichnungen oder Kompositionsveränderungen. Analysen von mikromillimeter grossen, an strategisch ausgesuchten Stellen entnommenen Materialproben sollen ermöglichen, spezifische Fragestellungen, die sich aus der allgemeinen Untersuchung ergeben, zu klären. Mithilfe dieser Analysen lassen sich alterungsbedingte Materialveränderungen diagnostizieren, um so möglichst exakte Prognosen zur langfristigen Erhaltung des Kunstwerks treffen zu können. Darüber hinaus sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, welche Materialien und Techniken Mondrian eingesetzt hat und warum. Ziel ist es, Mondrians künstlerischen Prozess vollständig nachzuvollziehen.
Die Restaurator*innen der Fondation Beyeler stehen dazu in engem Austausch mit internationalen Museen, die über grosse und bedeutende Mondrian-Sammlungen verfügen – insbesondere mit dem Kunstmuseum Den Haag (ehemals Gemeente Museum Den Haag). Die analytischen Untersuchungen werden von einem ausgewiesenen Expertenteam des Culural Heritage Laboratory in Amsterdam begleitet. Abschliessend wird der Forschungsstand mit allen Experten geteilt und zudem mit den Ergebnissen, die bei der Untersuchung anderer Mondrian-Werke zutage gefördert wurden, in Zusammenhang gebracht.
Langfristige Erhaltung der Gemälde für künftige Generationen Sobald ausreichend Informationen zu Materialien und Techniken gesammelt worden sind, wird eine Bewertung des aktuellen Zustands der Gemälde vorgenommen. Dies beinhaltet die Einschätzung von Änderungen, die im Laufe der Zeit stattgefunden haben. Anhand dessen wird bewertet, ob Stabilitätsprobleme vorliegen und ob der gegenwärtige Zustand die ursprünglichen Intentionen des Künstlers noch angemessen widerspiegelt. Dementsprechend werden kleinere Erhaltungsmassnahmen sowie insbesondere langfristige Erhaltungsstrategien gemeinsam mit Kuratoren und Spezialisten diskutiert und nach Massgabe höchster ethischer wie praktischer Standards durchgeführt. Ziel ist die langfristige Erhaltung und Stabilität der Bilder.
Überarbeitung der Gemäldepräsentation und Rekonstruktion eventuell verlorener Originalrahmen
Mondrian selbst äusserte sich des Öfteren sehr genau darüber, wie seine Bilder gerahmt werden sollten, da dies ein wesentlicher Bestandteil der Präsentation seiner Werke und für deren Rezeption entscheidend war. Bei vielen Gemälden wurde der Rahmen jedoch im Laufe der Zeit ausgetauscht. Anhand von historischen Aufnahmen, Hinweisen auf den Gemälden selbst und von Vergleichen mit Werken, die noch den originalen Rahmen besitzen, soll ermittelt werden, wie die sieben Gemälde der Beyeler-Sammlung ursprünglich gerahmt waren. Falls ausreichende Informationen zusammengetragen werden können, wird eine Neugestaltung einiger der Rahmen in Betracht gezogen werden. Darüber hinaus umfasst das Projekt auch die Entwicklung und Implementierung einer neuen Methode zur Verglasung und Montage dieser Arbeiten, um eine sichere, aber visuell nicht ablenkende Präsentation zu gewährleisten.
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23.09.2020 - 31.12.2021
Öffnungszeiten der Fondation Beyeler: täglich 10.00 bis 18.00 Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr Während der Feiertage bleiben die Öffnungszeiten bestehen.