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ART DÉCO – Grafikdesign aus Paris

Rankende florale Formen und strenge geometrische Elemente, kontrastreiche Farben, klare und zugleich verspielte Typografie – das Grafikdesign des Art Déco vereint das scheinbar Gegensätzliche. Kunstvolle Plakate, Illustrationen und Anzeigen spiegeln die großen Themen dieser Zeit: Die neue Werbung für Haute Couture oder Jazz, Tanz und technische Errungenschaften wie moderne Sportwagen und imposante Kreuzfahrtschiffe – nicht zuletzt auch für Kriegs- und Staatsanleihen – entführt in die Illusion einer besseren und schöneren Welt.

Das Käthe Kollwitz Museum Köln präsentiert von 25.9.2020 – 10.1.2021 mehr als 100 faszinierende, zum Teil großformatige Druckgrafiken aus der Sammlung des Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe und nimmt seine Besucher mit auf eine Reise in das glanzvolle Paris vor 100 Jahren.

Bauhaus in Deutschland, de Stjil in den Niederlanden und russische Avantgarde – das Grafikdesign erlebt in den 1920er Jahren international eine Blüte. Auch in Frankreich: Was hier anknüpfend an den Jugendstil der Jahrhundertwende seinen Anfang nimmt und 1925 zur Pariser Weltausstellung der angewandten Künste eine Benennung findet, dokumentiert nichts weniger als den gesellschaftlichen Tanz auf dem Vulkan der Zwischenkriegszeit.

In kühn gezeichneten Visionen extravaganten Lebens zeigt Paris sich farbenfroh, progressiv und exaltiert. Die führenden Pariser Grafiker illustrieren das Lebensgefühl der ›Années folles‹, der ›verrückten Jahre‹, mit künstlerischen Experimenten, innovativen Techniken und spektakulären Bildfindungen.

Pochoirdruck für die Bilder der neuesten Pariser Mode
Eine Besonderheit ist das Pochoir – eine anspruchsvolle Drucktechnik mit Schablonen, häufig kombiniert mit Lithografie, Strichätzung und einem nicht geringen Anteil Handarbeit. Mit bloßem Auge sind die aufwendigen Drucke oft kaum von Aquarellen zu unterscheiden. Pochoir wird zum Inbegriff für das Genre der eleganten Modeillustration in Magazinen und Almanachen. Eine Reihe hervorragender Zeichner wie Paul Iribe (1883–1935), George Barbier (1882–1932) und André Édouard Marty (1882–1974) wählt dieses Verfahren als ihr Medium. In der Ausstellung wird diese Technik erläutert.

Aufsehen erregende Plakate für Oper, Revue und luxuriöse Technik

Zu den führenden Plakatmalern – Plakate werden in Öl oder Gouache an der Staffelei entworfen und dann traditionell lithografisch gedruckt – zählen A. M. Cassandre (1901–1968) und Paul Colin (1892–1985), jeder mit einem unverwechselbaren Stil. Während Cassandre vor allem im Bereich der Werbung für luxuriöse Produkte tätig ist, spezialisiert sich Colin auf die Theater- und Cabaret-Bühnen der Stadt. Er porträtiert die großen Sängerinnen und Schauspieler der Zeit.

Einer der Höhepunkte der Ausstellung ist Colins Mappenwerk über die »Revue Nègre«, die Tanzkompanie von Josephine Baker (1906–1975), die mehrfach in Paris gastiert und für die Colin auch Bühnenbilder und Kostüme entwirft.






  • Die Galerie Holzer wurde 1977 gegründet und zählt mit ca. 800 m² Ausstellungsfläche zu den...
  • 25.09.2020 - 10.01.2021
    Ausstellung »
    Käthe Kollwitz Museum Köln »

    Öffnungszeiten

    Dienstag bis Freitag  10:00 bis 18:00 Uhr
    Samstag und Sonntag  11:00 bis 18:00 Uhr
    Feiertage  11:00 bis 18:00 Uhr
    Montag  geschlossen

    Eintrittspreise
    regulär  EUR 5,00



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  • Paul Iribe, Illustration aus Les Robes du Paul Poiret, 1908, Pochoir über Strichätzung © MKG Hamburg
    Paul Iribe, Illustration aus Les Robes du Paul Poiret, 1908, Pochoir über Strichätzung © MKG Hamburg
    Käthe Kollwitz Museum Köln
  • George Barbier, Der Tag und die Nacht, 1921, Tafel aus Falbalas et Fanfreluches, Almanach pour 1922, Pochoir und Strichätzung © MKG Hamburg
    George Barbier, Der Tag und die Nacht, 1921, Tafel aus Falbalas et Fanfreluches, Almanach pour 1922, Pochoir und Strichätzung © MKG Hamburg
    Käthe Kollwitz Museum Köln
  • André Édouard Marty, Auf La Digue – Sonnenhut von Marthe Collot, Illustration aus La Gazette du Bon Ton, 1925, Pochoir und Autotypie © MKG Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
    André Édouard Marty, Auf La Digue – Sonnenhut von Marthe Collot, Illustration aus La Gazette du Bon Ton, 1925, Pochoir und Autotypie © MKG Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
    Käthe Kollwitz Museum Köln
  • Paul Colin, Josephine Baker auf der Bühne, Tafel aus Le Tumulte noir, 1927, Pochoir und Lithografie © MKG Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
    Paul Colin, Josephine Baker auf der Bühne, Tafel aus Le Tumulte noir, 1927, Pochoir und Lithografie © MKG Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
    Käthe Kollwitz Museum Köln
  • René Vincent, Peugeot, Plakat, 1928, Lithografie  © MKG, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
    René Vincent, Peugeot, Plakat, 1928, Lithografie © MKG, Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
    Käthe Kollwitz Museum Köln
  • Raymond Gid, Monte Carlo Country Club, Plakat, 1932, Lithografie © MKG Hamburg
    Raymond Gid, Monte Carlo Country Club, Plakat, 1932, Lithografie © MKG Hamburg
    Käthe Kollwitz Museum Köln
  • André Édouard Marty, Der Ratgeber, Abendkleid von Paul Poiret, Illustration aus La Gazette du Bon Ton, 1924/1925, Pochoir und Strichätzung © MKG Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
    André Édouard Marty, Der Ratgeber, Abendkleid von Paul Poiret, Illustration aus La Gazette du Bon Ton, 1924/1925, Pochoir und Strichätzung © MKG Hamburg / VG Bild-Kunst, Bonn 2020
    Käthe Kollwitz Museum Köln