Stand With Hong Kong Journalists
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Ausstellung23.01.2020 - 04.02.2020
Pressefoto-Ausstellung zum Thema Proteste gegen das Auslieferungsgesetz in Hongkong
Unter dem Titel Stand With Hong Kong Journalists (SWHKJ) zeigen dreizehn Fotojournalist*innen aus Hongkong – zum ersten Mal in Österreich – im Wiener Kunstraum Nestroyhof Pressefotos der Protestbewegung gegen das Auslieferungsgesetz in Hongkong 2019. Die Ausstellung war bereits in Zürich, Toronto und Straßburg zu sehen und wird von einem Rahmenprogramm (siehe unten) begleitet.
Seit Juni 2019 haben weltweit Millionen von Bürger*innen Hongkongs an den Protesten gegen ein umstrittenes Auslieferungsgesetz teilgenommen, das die Auslieferung von Straftatverdächtigen an das chinesische Festland ermöglichen soll. Kritiker sagen, dies würde die Unabhängigkeit von Hongkong untergraben und könnte Dissident*innen gefährden, darunter Aktivist*innen und Journalist*innen. Obwohl die Regierung von Hongkong den umstrittenen Gesetzesentwurf am 23. Oktober 2019 offiziell zurückgezogen hat, hat sich die Lage in Hongkong nicht verbessert. Die Situation der Bewegung ist schlechter geworden, und Hongkong ist immer noch mit größerer Unsicherheit und Unruhe konfrontiert. Inzwischen zeigen wachsende Anzeichen, dass diese Unsicherheit Chinas bilaterale Beziehungen und seine Stellung in der internationalen Gemeinschaft beeinflusst hat.
In dieser kritischen Zeit möchten wir eine Pressefoto-Ausstellung präsentieren, die die aktuelle soziale und politische Situation von Hongkong beleuchtet. Von friedlichen Demonstrationen bis hin zu immer gewalttätigeren Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Zivilisten waren Reporter*innen an vorderster Front und sind hohe Risiken eingegangen, um über alle Proteste und Zusammenstöße zu berichten. Indem wir in diesem Chaos die Macht des Fotojournalismus aufzeigen, möchten wir die Solidarität aller Mitglieder der Presse suchen und Diskussionen zwischen der Bevölkerung Hongkongs und der internationalen Gemeinschaft über Menschenrechte, Rede- und Pressefreiheit initiieren. Zusätzlich zu den über 100 aktuellen Pressefotos, auf denen die 13 Fotojournalist*innen ihre genauen, fairen, umfassenden und visuell überzeugenden Geschichten erzählen, wird es in der Ausstellung auch eine Timeline geben, auf der sich die Bewegung vom Beginn bis zum aktuellen Status verfolgen lässt.
Stand With Hong Kong Journalists
SWHKJ ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, deren Mitglieder ein dezentrales globales Netzwerk von Bürger*innen mit unterschiedlichem Hintergrund und unterschiedlichen Berufen bilden, darunter unter anderem Journalist*innen, Künstler*innen und Anwält*innen. Unsere Mission bei SWHKJ ist es, weltweite Verbindungen zu schaffen, um durch sorgfältig kuratierte, akribisch recherchierte Ausstellungen zu Kunst, Fotografie und Nachrichtenmedien einen festen Zusammenhalt mit den Journalisten in Hongkong zu bewirken.
Text: Stand With Hong Kong Journalists
Rahmenprogramm der Ausstellung
Filmvorführung „Viewing the Movement from Various Angles“ Freitag, 24. Jänner 2020, um 18.00 Uhr (OmeU)
Teilnehmerin: Kwan Ling Mok, Journalistin, Ming Pao Weekly
Nach Monaten der Proteste hat sich die Situation in Hongkong so drastisch verändert, dass die gesamte Welt ihren Blick dorthin richtet. Anstatt die Bewegung durch internationale Schlagzeilen zu verfolgen, zeigt die Hongkonger Journalistin Kwan Ling MOK (Ming Pao Weekly) ihre Videointerviews mit verschiedenen Akteuren der Bewegung, in der Hoffnung, Aufschluss über die Schlüsselbewegung aus den Perspektiven unterschiedlicher Gesellschaftsschichten bringen zu können. Der Film wird im Original (kantonesisch) mit englischen Untertiteln gezeigt.
Podiumsdiskussion „The Survival of Hong Kong Journalism”
Samstag, 25. Jänner 2020, um 18.00 Uhr (in englischer Sprache)
Teilnehmer*innen: MarliesEder,Journalistin,DiePresse Hoi Kin Fung, Fotojournalist, Ming Pao
Scott Griffen, Vizedirektor, International Press Institute (IPI)
Kwan Ling Mok, Journalistin, Ming Pao Weekly Moderation: Mathias Zojer, Presseclub Concordia
Zwei Universitäten in Hongkong wurden zu Quasi-Kriegsgebieten, als die Hongkonger Polizei ihre Universitätsgelände umzingelte. Ist es Journalisten in Hongkong noch möglich, als Vierte Gewalt hinter den heftigen Zusammenstößen und Konflikten zwischen der Polizei und den Demonstrant*innen aufzutreten? Der Hongkonger Fotojournalist Hoi Kin Fung (Ming Pao) und die Hongkonger Journalistin Kwan Ling Mok (Ming Pao Weekly) berichten aus erster Hand über die Belagerungen. Ebenfalls gehen sie auf die Bedrohungen, denen Journalist*innen in dieser Bewegung ausgesetzt sind, ein und diskutieren über die Ökologie der Nachrichtenindustrie in Hongkong. Die Podiumsdiskussion finden in englischer Sprache statt.
Podiumsdiskussion „The Leaderless Movement in Hong Kong and its Impact to China and Beyond”
Samstag, 1. Februar 2020, um 15.00 Uhr (in englischer Sprache)
Teilnehmner*innen: Dr. Sampson Wong, Künstler und Stadtplaner (zugeschaltet per Videokonferenz) weitere Teilnehmner*innen angefragt
Niemand kann behaupten, Anführer*in dieser schon ein Jahr andauernden Bewegung zu sein. Dennoch kam es im vergangenen halben Jahr jede Woche zu mehreren Protesten von unterschiedlichem Ausmaß. Wie funktioniert diese neue Form des Protests? Warum ist die Bewegung in Hongkong so weit gekommen und wie weit wird sie noch gehen? Die Podiumsdiskussion finden in englischer Sprache statt.
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23.01.2020 - 04.02.2020
Ausstellungsdauer: 23. Jänner bis 4. Februar 202