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JULIAN SCHNABEL Polaroids

»Es war nie meine Intention diese Polaroids öffentlich zu zeigen. Sie sind Dokumente von Orten und Skulpturen, die ich geschaffen habe, Menschen, die ich kenne, sie sind ein Prozess des Malens. Die Kamera nutzte ich als Medium. Wegen ihr machte ich die Erfahrung. Anomalien, Idiosynkrasien, Lichtflecke und technische Zufälligkeiten prägen den Charakter der Fotografien – ich drücke nur instinktiv auf den Knopf. Mit dieser Kamera ist es wie mit einem guten Pferd, man hält sich einfach an den Zügeln fest und lässt es laufen. Ich habe sonst keine Kamera. Ich gehe nicht herum und fotografiere. Es war diese eine spezielle Kamera, die mich fesselte.« – Julian Schnabel, 2018

Die Galerie OstLicht präsentiert erstmals in Österreich Julian Schnabels fotografisches Werk in einer umfassenden Einzelausstellung. Der amerikanische Maler, Bildhauer und Filmemacher fertigt seit mehr als einem Jahrzehnt fotografische Unikate mit einer sehr seltenen Polaroid 20x24-Inch-Kamera aus den 1970er-Jahren.

Dabei nimmt Schnabel Fotografien nicht so sehr auf, er macht sie. Viele der hier gezeigten Werke sind Porträts von Familie und Freunden des Künstlers – Skizzen aus Schnabels Leben. Zu sehen sind charismatische Porträts von Lou Reed, Plácido Domingo, Mickey Rourke und Max von Sydow; Privatzimmer im Palazzo Chupi in New York; seine Studios in Montauk und Manhattan. Es sind sehr persönliche, poetische Bilder entstanden, deren Unmittelbarkeit und Wärme einen großen Teil ihrer Magie ausmachen. Sie verkörpern den spontanen Akt des Fotografierens – in dieser Hinsicht sind die Werke ganz einfach. Es sind Bilder der Freundschaft, der Liebe, eines engagierten Lebens und auch der Melancholie. Sie zeugen von der Verwandlung des Lebens in Kunst.

2002 machte Schnabel sein erstes Polaroid mit der handgefertigten 20x24-Inch-Kamera, von der weltweit nur sechs Exemplare im Umlauf sind. Wegen ihrer massiven Konstruktion, ihrer langsamen Linse und der Notwendigkeit starker Blitzgeräte war sie ursprünglich nur für Studioaufnahmen gedacht, doch die Sperrigkeit dieses riesigen Apparats lässt Schnabel unbeeindruckt. Er widersetzt sich seiner konventionellen Handhabung und verwendet ihn in den unterschiedlichsten Räumen, sogar im Freien. Der großformatige Polaroid Film ermöglicht ein breites Spektrum an Farbtönen und Schattierungen, die in ihrem Facettenreichtum konkurrenzlos sind.

Neben den Polaroids zeigt die Galerie OstLicht zwei Malereien des Künstlers von 2010, Untitled (Crazy People). Bei diesen Werken handelt es sich um Polaroidaufnahmen von Fotografien aus dem späten 19. Jahrhundert, die Schnabel in Frankreich gefunden, auf eine Polyesterleinwand transferiert und mit violetter Tinte bemalt hat.

Anlässlich seiner Ausstellung in der Galerie OstLicht wird Julian Schnabel die Polaroid 20x24-Inch-Kamera erstmals in Wien erneut zum Einsatz bringen.

Verkauf
Alle Polaroids in der Ausstellung stehen zum Verkauf. Für Anfragen wenden Sie sich bitte an Corina Lueger: lueger@ostlicht.at

Biografie
Julian Schnabel wurde 1951 in New York City geboren. Schnabels erste große Einzelausstellung fand 1976 im Contemporary Arts Museum Houston statt, gefolgt von einer Einzelausstellung in der Mary Boone Gallery im Jahr 1979.

Schnabels Arbeiten wurden weltweit ausgestellt:
Stedelijk Museum, Amsterdam, 1982; Tate Gallery, London, 1982; Whitechapel Gallery, London, 1987; Kunsthalle Düsseldorf, Düsseldorf, 1987; Centre Georges Pompidou, Paris, 1987; Whitney Museum of American Art, New York, 1987; San Francisco Museum of Modern Art, San Francisco, 1987; Museum of Fine Arts, Houston, 1987; Musée d’Art Contemporain, Nîmes, 1989; Staatliche Graphische Sammlung, München, 1989; Palais des Beaux-Arts, Brussels, 1989; Museum of Contemporary Art, Chicago, 1989; Museo de Arte Contemporáneo, Monterrey, 1994; Fundació Joan Miró, Barcelona, 1995; Galleria d’Arte Moderna di Bolo- gna, Bologna, 1996; Schirn Kunsthalle, Frankfurt/Main, 2004; Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, 2004; Museo di Capodimonte, Neapel, 2009; The Art Gallery of Ontario, Toronto, 2010; Museo Correr, Venedig, 2011; J.F. Willumsens Museum, Frederikssund, 2013; The Brant Foundation Art Study Center, Greenwich, 2013; Dallas Contemporary, Dallas, 2014; Dairy Art Centre, London, 2014; Museu de Arte de São Paulo, São Paulo, 2014; NSU Art Museum Fort Lauderdale, Fort Lauderdale, 2014; University of Michigan Museum of Art, Ann Arbor, 2015; Aspen Art Museum, Aspen, 2016; Pace Gallery, New York, 2017; The Glass House, New Canaan, 2017; Hall Art Foundation, Schloss Derneburg, 2017; Almine Rech Gallery, New York, 2017.

Schnabel ist Autor und Regisseur folgender Filme: Basquiat (1996), Before Night Falls (2000), The Diving Bell and the Butterfly (2007), Berlin (2007) und Miral (2010). Seine Arbeiten sind unter anderem in folgenden öffentlichen Sammlungen vertreten: Museum of Modern Art, New York; Whitney Museum of American Art, New York; Metropolitan Museum of Art, New York; Guggenheim Museum, New York und Bilbao; Tate Gallery, London; San Francisco Museum of Modern Art, San Francisco; Hamburger Bahnhof, Berlin; und Centre Georges Pompidou, Paris. Julian Schnabel lebt und arbeitet in New York City und Montauk, Long Island.






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  • Ohne Titel (Palazzo Chupi, Atelier), 2008 © Julian Schnabel
    Ohne Titel (Palazzo Chupi, Atelier), 2008 © Julian Schnabel
    WestLicht
  • Ohne Titel (Olmo), 2008 © Julian Schnabel
    Ohne Titel (Olmo), 2008 © Julian Schnabel
    WestLicht
  • Ohne Titel (Mickey Rourke), 2008 © Julian Schnabel
    Ohne Titel (Mickey Rourke), 2008 © Julian Schnabel
    WestLicht
  • Julian Schnabel und Peter Coeln, Wien, 2017 © OstLicht. Galerie für Fotografie
    Julian Schnabel und Peter Coeln, Wien, 2017 © OstLicht. Galerie für Fotografie
    WestLicht
  • Ohne Titel (Palazzo Chupi Modell), 2006 © Julian Schnabel
    Ohne Titel (Palazzo Chupi Modell), 2006 © Julian Schnabel
    WestLicht
  •  Ohne Titel (Selbstporträt), 2008 © Julian Schnabel
    Ohne Titel (Selbstporträt), 2008 © Julian Schnabel
    WestLicht