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Private Confession

Die Zeichnungen der Schmuckkünstler

Private Confession

Zum ersten Mal widmet sich eine »Schmuckausstellung« der Zeichnung und rückt damit ein vielschichtiges, bisher unterschätztes Thema in der Vordergrund der Betrachtung. 36 zeitgenössische Schmuckkünstler aus aller Welt präsentieren eine Auswahl von Zeichnungen, die ihre Objektarbeit begleiten. Das Spektrum erstreckt sich dabei von der Skizze, die sich an der konkreten Ausführung des Schmuckstückes orientiert, bis hin zur Zeichnung als unabhängige künstlerische Manifestation. Neben ca. 400 Zeichnungen sind ausgewählte Schmuckstücke sowie Installationen und Skizzenbücher zu sehen. Das Panorma der ausgestellten Werke reicht von der minimalistischen, bis zum Äußersten reduzierten Geste über schriftliche Bekenntnisse bis hin zu barock narrativer Opulenz und der Verschmelzung mit der Schmuckskulptur.

Die Ausstellung schlägt ein neues Kapitel auf für die Rezeption und Reflexion des zeitgenössischen Autorenschmucks, der, insbesondere in München, eine herausragende Bedeutung gewonnen hat und alljährlich tausende von Besuchern in die Bayerische Landeshauptstadt lockt.

Die Zeichnung verrät die ganz persönliche Handschrift des Künstlers, sie ist sozusagen seine »private confession«, bevor sie durch Materie und Formgebung verändert und diszipliniert wird. Sie befindet sich in einem lebhaften Dialog, wenn nicht sogar in vitaler Konkurrenz, mit dem auszuführenden Objekt, indem sie von Grenzüberschreitung und Vielfalt, von Möglichkeiten künstlerischer Handlung, Entscheidung und Überlegung sowie von Öffnung, Brechung und Verästelung zeitgenössischer Kunst erzählt. Zugleich fordert die Zeichnung ihre Anerkennung als autonome Valenz, als künstlerischer Beitrag zum Prozess – als Entwurf, aber vor allem auch als gedankliche Erweiterung und ästhetische Notiz, vielfach sogar als unabhängiges Werk neben dem Schmuck. Denn der künstlerische Prozess sucht seine Bahnen und Wege und entfaltet sich ebenso in der spontanen Geste, im Niederwurf der »prima idea«, wie in der finalen Gestalt.

Folgende Künstlerinnen und Künstler, von denen viele auch als Maler oder Zeichner tätig sind, lassen uns teilhaben an ihrer Eingebung, an den Etappen ihrer Arbeit sowie an Konflikt und Passion in ihrer Auseinandersetzung mit der Materie: Giampaolo Babetto, Jamie Bennett, Franz Bette, Doris Betz, Manfred Bischoff, Helen Britton, Claus Bury, Anton Cepka, Peter Chang, Eva Eisler, Ulo Florack, Thomas Gentille, Mielle Harvey, Kirsten Haydon, Margit Jäschke, Hermann Jünger, Daniel Kruger, Winfried Krüger, Otto Künzli, Alba Polenghi Lisca, Fritz Maierhofer, Bruno Martinazzi, Manfred Nisslmüller, Karen Pontoppidan, Wolfgang Rahs, Ruudt Peters, Jacqueline Ryan, Bernhard Schobinger, Henriette Schuster, Pedro Sequeira, Robert Smit, Despo Sophocleous, Norman Weber, Graziano Visintin, Hubertus von Skal, Annamaria Zanella

Eine Ausstellung des Museums Villa Stuck in Zusammenarbeit mit dem CODA Museum, Apeldoorn. Kuratorin: Dr. Ellen Maurer Zilioli

Zur Ausstellung erscheint bei Arnoldsche Art Publishers ein Katalog in deutscher und englischer Sprache , herausgegeben von Michael Buhrs und Ellen Maurer Zilioli, mit Beiträgen von Ellen Maurer Zilioli und Beat Wyss, ca. 220 Seiten, ca. 180 Abbildungen.






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