Geburt Jesu
Unter Bethlehems Stern. 24 Prachthandschriften aus dem Mittelalter
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Ausstellung07.12.2016 - 15.01.2017
Die Chronologie der Weihnachtsgeschichte
Verkündigung des Engels an Maria
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte Dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. (Lukas 1, 30–31) Das Evangelium des Lukas berichtet nur knapp von dem Ereignis, mit dem im christlichen Glauben die Erlösung der Menschheit ihren Anfang genommen hat. Denn mit der Verkündigung an Maria beginnt für die Kirche der Neue Bund, das Zeitalter sub gratia (unter der Gnade). Dieser Bund findet mit dem Opfertod Christi am Kreuz und der Auferstehung seine Vollendung. In der mittelalterlichen Buchmalerei steht der Moment der Begegnung des Engels mit Maria im Vordergrund. Mit erschrockenem Gestus oder ruhiger Gelassenheit wird die Nachricht des Verkünders von der Jungfrau aufgenommen. Flankierende Bilderläuterungen sind oft dem Alten Testament entnommen. Heimsuchung Mariens Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. (Lukas 1, 39–40) Die Heimsuchung Mariens, die in der Bibel auf die Verkündigung folgt, hat die Begegnung der beiden schwangeren Frauen Maria und ihrer Cousine Elisabeth zum Thema. Der erzählerische Rahmen schließt außer der Verkündigung an das greise Ehepaar Elisabeth und Zacharias vor allem auch die Jugendgeschichte ihres Sohnes Johannes des Täufers mit ein. Eine nachhaltige Wirkung war dem in diesem Zusammenhang entstandenen Lobgesang Mariens (Magnificat) und dem Lied des Zacharias (Benedictus) beschieden. In den Handschriften des Mittelalters steht neben dem zeitbedingten Interesse für kunstvoll wiedergegebene Architektur- und Landschaftskulissen immer wieder auch die emotionale Komponente der Begegnung der beiden werdenden Mütter im Vordergrund.
Christi Geburt
Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legt ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. (Lukas 2, 6–7) Die ausführlichste und zugleich berühmteste Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium schildert den Gang Josefs mit seiner schwangeren Frau Maria nach Bethlehem, ihre Herbergssuche, die Niederkunft in einem Stall und die Anbetung des Kindes durch die Hirten. Die Buchkunst nimmt die in den zahlreichen schriftlichen Quellen festgehaltenen Episoden auf und integriert sie in erzählerisch ausgeschmückten Bildern. Darüber hinaus beinhalten die Szenen aber auch symbolhaft ausgelegte Motive wie die Darstellung des Lichtes oder Ochs und Esel, die als Sinnbild des auserwählten Volkes bzw. der Heidenwelt angesehen wurden.
Die Verkündigung an die Hirten
In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen [...]: fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude [...]: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren. (Lukas 2, 8–11) Dass die Botschaft vom Wunder der Menschwerdung Gottes als erstes dem einfachen Hirtenvolk verkündet wird, ist von großer Bedeutung und spiegelt einen wesentlichen Grundgedanken der christlichen Lehre: Dieser Gott wird – im Gegensatz zu den antiken Göttern – als ein Gott präsentiert, der sich von irdischem Reichtum nicht blenden lässt. Er macht daher ausgerechnet jene, die nicht lesen können, aber mit dem Herzen verstehen, zu seinen ersten Zeugen, damit sie die himmlische Botschaft weiter tragen in die Welt. Die spätmittelalterlichen Stundenbücher widmen diesem Thema eigenständige Bilder, die sie mitunter zu Schäferidyllen ausbauen.
Erscheinung des Herrn (Epiphanie)
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. (Matthäus 2, 1–2) In den östlichen Kirchen hat die Epiphanie als das ältere Geburtsfest Christi die Geburts- und Kindheitsgeschichten der Matthäus- und Lukas-Evangelien zum Hintergrund. Im Westen verband man mit diesem Fest insbesondere die Geschichte der drei Weisen aus dem Morgenland. Geleitet von einer kosmischen Erscheinung, die sie im Sinne damaliger astrologischer Vorstellungen auf die Geburt eines neuen Königs beziehen, begeben sich die Magier nach Jerusalem. Von Herodes dazu veranlasst, eruieren die jüdischen Schriftgelehrten den Geburtsort; die drei Magier ziehen nach Bethlehem, finden das Kind, beten es an und bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Darstellung des Herrn
Dann kam für sie der Tag, der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen. (Lukas 2, 22) Dem Gesetz des Alten Testaments folgend, führen Maria und Josef 40 Tage nach der Geburt ihren Sohn in den Tempel. Maria bringt als Reinigungsopfer zwei Tauben dar. Ihr Sohn, der als Erstgeborener als Eigentum Gottes gilt, muss durch ein Geldopfer ausgelöst werden. Darüber hinaus wird im Evangelium die Begegnung mit dem Propheten Simeon erzählt, der in dem Knaben den Messias erkennt. Die mittelalterlichen Buchmaler konzentrieren sich auf die Darbringung Jesu im Tempel, die in Anspielung auf den Opfertod Christi oft direkt über dem Altar vollzogen wird. Eindrucksvoll wird dies in den Stundenbüchern hervorgehoben, die der Darbringung die Kreuzigung gegenüberstellen. Auch die an diesem Festtag (Maria Lichtmess) vollzogene Kerzenweihe und die Lichterprozession wurden thematisiert.
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07.12.2016 - 15.01.2017
Dauer 24. Juni 2015 – 10. Jänner 2016
Öffnungszeiten Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr Donnerstag 10 – 21 Uhr
Sommeröffnungszeiten Juni, Juli, August, September
täglich 10 – 18 Uhr
Donnerstag 10 – 21 Uhr