Fotografie
Land & Leute Aus der Fotosammlung der Albertina
In d e r D ä m m e r u n g Politische Umbrüche, Geschichte und Erinnerung sind Themen von Boris Mikhailovs Serie In der Dämmerung . Der Künstler zeigt alltägliche Szenen aus seiner Heimatstadt Charkiw, durch die er die gesellschaftlichen Veränderungen der Ukraine nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion einfängt. Die charakteristische blaue Farbe der Fotos, die er durch Tonung des Negativs erreicht, dient ihm zur Visualisierung seiner subjektiven Erinnerungen an die politische Entrechtung der Ukraine während des Zweiten Weltkrieges. Die Farbigkeit ist Anspielung auf die sogenannte blaue Stunde nach dem Sonnenuntergang, als der Künstler während des Krieges seine dramatische Evakuierung in den Ural erlebte. Aus der Sowjetzeit haben sich Mikhailov zufolge – auch aus Gründen der Zensur – nur wenige Fotografien von der Ukraine erhalten, weshalb der Künstler durch den scheinbar ‚alten‘ Charakter der Fotos die Konstruktion seiner eigenen Geschichte als Ersatz einbringt.
W a l d In der Werkserie Wald setzt sich die Künstlerin Jitka Hanzlová mit ihrer eigenen Geschichte auseinander. In der Tschechoslowakei aufgewachsen, flüchtet die Künstlerin 1982 nach Westdeutschland und studiert Fotografie in Essen. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes 1989 kehrt sie in ihre Heimat zurück und schafft Fotografien, die ihre Erfahrung und Zugehörigkeiten zu zwei Kulturen und unterschiedlichen politischen Systemen thematisieren. Aufgenommen über einen Zeitraum von fünf Jahren in den Wäldern ihrer böhmischen Heimat nahe den Karpaten, untersucht Wald, wie Heimat und das räumliche Umfeld die eigene Identität und kulturelle Zugehörigkeit prägen. Durch die subtile Farbigkeit und scheinbar beiläufige Kompositionen hält Hanzlová den Wald gleichermaßen als konkrete Landschaft und persönliche Metapher fest.
D i e F o t o s a m m l u n g d e r A l b e r t i n a Die Fotosammlung der Albertina umfasst im Wesentlichen vier Bestände: Den Grundstock bildet der historische Altbestand des Museums, der bereits seit 1850, der Frühzeit des fotografischen Mediums, ein integraler Teil der grafischen Sammlung war. Die historische Sammlung der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt Wien, der 1888 gegründeten, weltweit ersten auf Fotografie spezialisierten Schule, stellt den umfangreichsten Bestand der Fotosammlung dar. Das Bildarchiv des Fotobuchverlags Karl Robert Langewiesche, der mit seinen Bildbandreihen neue buchpublizistische Maßstäbe setzte, vereint Landschafts- und Architekturfotografien. Eine intensive Sammlungstätigkeit ermöglichte darüber hinaus die Etablierung eines umfangreichen Bestandes von Streetlife- Fotografien.
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25.05.2016 - 30.10.2016
Täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
Mittwoch 10.00 bis 21.00 UhrErwachsene 11,90