Denkmalschutz
Restaurierungsabschluss des Aufseßhöfleins in Bamberg
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Ausstellung21.09.2015
Fehlende Böden und stark geschädigte Stukkaturen - eine Nutzung als Stall und Heulager sowie in jüngerer Zeit Vandalismus hatten das Aufseßhöflein in Bamberg stark in Mitleidenschaft genommen. Das ist nun Vergangenheit. Am 24. September 2015 beginnt um 11.00 Uhr im Aufseßhöflein in Bamberg ein Festakt anlässlich des Restaurierungsendes. An der Wand- und Deckenstuckrestaurierung im Gartensaal des Denkmals beteiligte sich in den beiden vergangenen Jahren mit rund 100.000 Euro auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die ihr Ortskurator Kulmbach/Oberfranken, Uwe Franke, bei dem Anlass vertritt.
Das sogenannte Aufseßhöflein ist ein barockes Lustschlösslein in der Bamberger Nordflur im Randgebiet der Städte Bamberg und Hallstadt. Der zweigeschossige Bau mit Mansarddach erhebt sich mit einem hohen Haupt- über einem niedrigen Erdgeschoss. Loggia und Architekturgliederungen bestehen aus Sandstein. Das gewölbte Erdgeschoss wurde für Wirtschafts- und Nebenräume erbaut, das Obergeschoss diente der repräsentativen Nutzung. Die Erschließung des piano nobile erfolgte durch eine 1849 abgebrochene, vorgelegte Treppe an der Südfassade. Die von Lisenen eingefassten Gebäudeecken sind ebenso wie die risalitartig hervortretende Mittelachse mit gelbem Burgsandstein verkleidet. Drei große Rundbogenfenstertüren, die an der Süd- und Nordfassade mittig angeordnet sind, belichten den dahinter liegenden Festsaal, der die gesamte Gebäudetiefe einnimmt. Vom Saal aus werden gegen die Seiten je zwei Gesellschaftszimmer erschlossen. Die privat genutzten Wohnräume waren in der Mansarde des hohen Mansardwalmdachs eingerichtet. Als Architekt des Schlosses, dessen Grundsteinlegung 1723 erfolgte, wird Johann Dientzenhofer vermutet. 1752 gestaltete man den Gartensaal nach Plänen von Johann Michael Küchels um. Die Stukkaturen gelten als ein Hauptwerk des Rokoko in Bamberg. Die Raumausstattung des Obergeschosses gehört zu den wichtigsten des fränkischen Rokoko, sie wurde nie überarbeitet.
Erdgeschoss und Fassaden erlitten seit dem 19. Jahrhundert und insbesondere durch die letzte Nutzung des Anwesens als Bauernhof zahlreiche Veränderungen - Einziehen von Wänden, Vermauern von Fensteröffnungen. Sie haben nicht zu nennenswerten Verlusten an der Bausubstanz geführt. Weil von 1938 bis 1967 Zuggleise in nur geringem Abstand zum Aufseßhöflein vorbeiführten, wurden die meisten Fenster vermauert. Von 2000 bis 2011 stand das Gebäude leer.
Mit dem hoch motivierten neuen Eigentümer-Ehepaar und einem Innenarchitekten als Planer bekam das Schloss eine neue Chance. Im Erdgeschoss wurde eine Ferienwohnung geplant, außerdem nimmt das Erdgeschoss Garderobe und Sanitäreinrichtung für Veranstaltungsbesucher im Festsaal auf. Der Saal im Obergeschoss wird von vier Kabinetten flankiert und kann bis zu 80 Personen aufnehmen. Um ihn separat zu nutzen, hat man die abgebrochene Freitreppe durch eine neue Außentreppe in interpretierender Gestal-tungsform ersetzt. Das innenliegende Treppenhaus reicht bis zu der im Dachgeschoss eingerichteten Wohneinheit.
Das Aufseßhöflein gehört zu den über 310 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
Bonn, den 21. September 2015/tkm
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24. September 2015 beginnt um 11.00 Uhr