Auktion Historische Waffen
67. Auktion - Herbstauktion der Hermann Historica
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Auktion04.11.2013 - 16.11.2013
Von Kostbarkeiten aus vielen Zeiten und Regionen über einmalige Erinnerungsstücke europäischer Herrscherhöfe bis zu Belegen meisterlicher Handwerkskunst bietet die 67. Auktion des traditionsreichen Spezial-Auktionshauses ein reiches Angebot aus allen Gebieten der Geschichte und Militärhistorie.
München, 29. August 2013 – Vom 4. bis 16. November findet die diesjährige Herbstauktion der Hermann Historica oHG mit gewohnt großer und qualitätsvoller Offerte statt. Rund 8.000 Lose aus allen Themengebieten des Hauses – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden sowie historische und militärgeschichtliche Objekte – werden aufgerufen und versteigert.
Antiken
Frühe Bronzehelme in bester Erhaltung finden sich auch in diesem Herbst wieder in großer Zahl im Kapitel der Antiken. Sehr beeindruckend ist hier das Belegstück einer überaus seltenen altorientalischen Schutzwaffe – ein assyrischer Kappenhelm aus dem 8. bis 7. Jahrhundert vor Christus. Noch heute ist die Vernietung der zweiteilig gearbeiteten Kalotte mit aufgesetzter Spitze deutlich erkennbar. Mindestens 8.000 Euro müssen für dieses, auch akademisch hochinteressante Objekt aufgebracht werden. Mit Losnummer 2036 und 2038 kommen zwei weitere sehr typische Vertreter ihrer jeweiligen Gattung zum Aufruf. Ein illyrisch-griechischer Helm aus dem 5. bis 4. Jahrhundert vor Christus besticht durch die schöne dunkelgrüne Patina der schweren Kalotte und kann ab 16.000 Euro ersteigert werden. Auf 15.000 Euro ist dagegen ein chalkidischer Helm mit vollflächiger Verzinnung und den charakteristischen beweglichen Wangenklappen aus dem vierten Jahrhundert vor Christus taxiert. Ebenfalls aus dieser Zeit präsentiert sich ein Meisterwerk antiker Silberschmiedekunst, eine spätskythische, frühsarmatische Silberschale. Teils vergoldet, zeigt das Rarissimum eine feinst reliefierte und gravierte Jagdszene mit der Darstellung eines steppennomadischen Reiters im Angriff auf einen Keiler. Diese ebenso seltene wie außergewöhnlich schöne Arbeit wird mit 20.000 Euro aufgerufen. Jüngeren Datums, aber nicht minder interessant, ist ein bestens erhaltenes silbernes Reliquienkreuz, frühbyzantinisch aus dem zehnten bis elften Jahrhundert. Sehr attraktiv und aufwändigst gestaltet, kann dieses prachtvolle, in Teilen golddekorierte Kruzifix ab 10.000 Euro ersteigert werden.
Alte Waffen und Kunsthandwerk
Der Katalog der Alten Waffen wird traditionsgemäß mit Jagdlichem und Kunsthandwerk eröffnet. Sehr schön ist hier ein großes Angebot an exklusiven antiken Silberobjekten, wie eine teilvergoldete Augsburger Schraubflasche aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert. Der Korpus mit Buckeldekor ist zurückhaltend mit Blättern graviert, auf vier Kugelfüßen stehend und an der Unterseite mit der Punze des seit 1665 als Meister belegten Paul Solanier gemarkt. Auf 12.000 Euro ist die 19 Zentimeter hohe und knapp 500 Gramm schwere Schraubflasche taxiert. Bestechend ist auch die Vielfalt an beschnitztem Elfenbein aus vergangenen Epochen. Darunter ein silbermontierter Becher, deutsch aus dem 17. Jahrhundert, der in feinster Schnitzarbeit umlaufend eine Schlachtendarstellung zeigt und für 6.000 Euro aufgerufen wird sowie ein in Gänze mit Fabelwesen und Herrscherporträts dekoriertes Rufhorn aus Frankreich mit einer beeindruckenden Außenlänge von 87 Zentimetern, Startpreis 5.800 Euro. Eine kleine Sammlung Sonnenuhren mit Schwerpunkt auf das 18. Jahrhundert – Taxen von 2.000 Euro bis 5.000 Euro – runden das Angebot ab.
Besondere Sammlungstücke finden sich auch wieder unter den Alten Waffen. So eine gotische, zweiteilig gearbeitete Brustplatte mit mehrfacher Flutung und Mailänder Plattnermarke, die um 1480/90 gefertigt wurde. Die Harnischbrust mit erhaltenen Nieten für die Beriemung und silbernen reliefierten Zierrosetten an den Schultern wird für 15.000 Euro aufgerufen. Mit ihrer ebenso charakteristischen wie dekorativen Gestaltung beweisen maximilianische Harnische die hohe Kunst der frühneuzeitlichen Plattnerfertigkeit und erfreuen sich seit langem einer großen Nachfrage. Die hier vorliegende Gruppe, bestehend aus Brust mit anhängendem Oberschenkelschutz, Kragen, Beinzeug und Kuhmaulschuhen, wurde um 1510/20 in Nürnberg gefertigt und zeigt in allen Teilen die typische aufwändige Riefelung sowie die gebördelten und geschnürlten Ränder. Neben dem bestmöglichen Schutz sollten sie dem Träger größtmöglichen Komfort sichern und so sind alle beweglichen Elemente vielfach geschoben gearbeitet. 13.500 Euro müssen diese schöne Harnischgruppe einem Interessenten mindestens wert sein. Dass auch im Historismus noch außergewöhnlich begabte Rüstungsschmiede ihr Handwerk ausübten, zeigt ein wahres Kleinod plattnerischer Fähigkeit. Der Miniaturharnisch für Mann und Pferd ist 1,54 Meter hoch, im Aufruf für 18.000 Euro und zeigt Ritter und Ross vollgerüstet im Stil des ausgehenden Mittelalters. Alle Harnischteile sind in feinster Qualität den Originalen nachgearbeitet und ebenso voll beweglich wie funktionsfähig. Schön ist auch wieder das Angebot an überaus raren Helmen, wie einer frühen deutschen Beckenhaube von 1370 mit einer Taxe von 12.000 Euro oder einer Augsburger Sturmhaube mit Vorsteckbart aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, Startpreis 9.500 Euro. Unter den Blankwaffen stechen ein nordeuropäisches Wikingerschwert aus dem 9. Jahrhundert, Rufpreis 10.000 Euro, und eine extrem seltene jagdliche Waffe aus der Sammlung Hohenzollern, Sigmaringen, ein spätgotisches Sauschwert, das für 7.500 Euro zur Auktion kommt, hervor.
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