Wendl - Nachbericht zur 99. Auktion (4. bis 6. März 2021)
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Auktion09.03.2021
Stolzer könnte Auktionator Martin Wendl nicht sein – voller Tatendrang startete seine Tochter Julia Marie Wendl als neue Inhaberin in das große Jubiläumsjahr im Auktionshaus Wendl und meisterte die erste Auktion des Jahres trotz strenger Maßnahmen aufgrund der anhaltenden Pandemie mit Bravour. Erstmalig nach 30 Jahren und 99 Auktionen durften weder zur Vorbesichtigung noch zur Auktion Gäste empfangen werden. Schnell wurden Alternativen gefunden und virtuelle, jederzeit online betretbare Rundgänge geschaffen, die das liebevoll eingerichtete Haus aus neuen Perspektiven zeigen. Rund 75 % der 3.000 eingelieferten Objekte waren nach Ende der drei spannenden Auktionstage bereits verkauft und sorgten in allen Sparten mit großartigen Ergebnissen für Freude. Spitzenreiter der Auktion war eine weite verschneite, dem russischen Maler Ivan Pavlovich Pokhitonov (1850 – 1923) zugeschriebene Landschaft, die nach einem schnellen Bietsturm bei 19.000 Euro zugeschlagen wurde (Limit 240 Euro). Für 15.000 Euro fiel der Hammer bei Alexandre Benois‘ (zugeschrieben, 1870 – 1960) Gemälde „Im Schlosspark von Versailles“ (Limit 240 Euro).
Besonders beliebt waren Objekte des Jugendstils, was sich in allen Kategorien widerspiegelte. Beispielhaft dafür ist des Burgau-Jugendstil-Service der Form „Erika“ in der Kategorie Porzellan, bei dem der Hammer erst bei 4.600 Euro (Limit 600 Euro) fiel. Die Lötz-Vase mit dem von Hans Bolek entworfenen Herzblatt-Dekor stieg auf 1.380 Euro (Limit 390 Euro), der von Josef Hoffmann entworfene, gefußter Messingpokal der Wiener Werkstätte kletterte auf 2.200 Euro (Limit 1.200 Euro) und eine große Brosche mit Schwanenmotiv stieg in der Sparte Schmuck auf 750 Euro (Limit 120 Euro). Für 2.800 Euro (Limit 1.200 Euro) konnten die Statuten des Malteserordens „Statuta Hospitalis Hierusalem“ aus dem Jahr 1586/88 in der Kategorie Bücher veräußert werden, während eine goldene Taschenuhr der Glashütter Manufaktur A. Lange & Söhne von 2.800 Euro auf 4.400 Euro gesteigert wurde. In der Sparte Silber erzielte eine Dresdener Empire-Kanne des Jahres 1826 2.000 Euro (Limit 240 Euro).
Großartige Ergebnisse brachte die Versteigerung des Spielzeuges zu Beginn des zweiten Auktionstages. 1.300 Euro brachten 11 Blechmöbel für den Puppenstubensalon aus der Manufaktur Rock & Graner (Limit 240 Euro). Ein seltener Blechtrommler von Georg Leonhard Staudt erreichte 2.600 Euro (Limit 240 Euro); auch die Porzellankopfpuppen brachten durchweg sehr gute Ergebnisse. Nur 9 von 171 Losen blieben unverkauft.
Ein mit Architektur bemalter, unlimitierter Gmundener Birnkrug der Kategorie Keramik schnellte von 20 Euro auf 1.200 Euro, in der Sparte Varia sorgte ein Konvolut Steinschnittarbeiten mit der Steigerung von 20 Euro auf 1.000 Euro für eine schöne Überraschung. Porzellan war wie immer sehr gefragt bei WENDL. Knapp 70 cm misst der „Paduaner Hahn“, der auf den berühmten Meissener Entwurf von Johann Joachim Kaendler (1706 – 1775) für das Japanische Palais zurückzuführen ist. Trotz des unbekannten Herstellers fiel der Hammer erst bei 5.000 Euro (Limit 1.200 Euro). Ein seltener Meissen-Becher mit Greiffen-Henkeln um 1740 stieg von 900 Euro auf 2.600 Euro, bei den Thüringer Porzellanen erbrachte die Gothaer Empiretasse mit Monogramm und apfelgrünem Fond 3.600 Euro (Limit 750 Euro).
Besonders begehrt war ein luxuriöser Sekretär der italienischen Designer-Familie Carpanelli, der in der Kategorie Möbel mit einem Zuschlag von 3.000 Euro gewürdigt wurde. Für 1.200 Euro verkaufte sich eine Ansicht des berühmten Kupferstechers und Architekten Giovanni Battista Piranesi (1720 – 1778) mit Blick auf die Basilika S. Giovanni in Laterano (Limit 500 Euro) in der Sparte Grafik, gefolgt von zwei modernen Werken des Künstlers Manfred Kastner (1943 – 1988), die jeweils für 1.000 Euro veräußert werden konnten (Limit je 460 Euro). Durchweg gut war die Verkaufsquote der Gemälde. Hervorzuheben sind Gemälde wie Karl Weyssers (1833 – 1904) „Dom zu Limburg an der Lahn“, das von 3.600 Euro auf 8.000 Euro stieg, Adelheid Dietrichs (1827 – 1891) „Porträt der Clara Schumann“, das bei einem Startpreis von 2.400 Euro 7.500 Euro erzielte oder ein farbenprächtiges, modernes Blumenstillleben eines russischen Malers, dessen Zuschlag bei 4.600 Euro erfolgte (Limit 240 Euro).
Feiern Sie das Jubiläumsjahr mit uns und werden Sie mit Ihrer Einlieferung Teil unser 100. Auktion vom 24. bis 26. Juni! Besonders freuen wir uns über Objekte für unsere Sonder-Sparten „Erotika“ und „Bauhaus“. Eine hochwertige Puppensammlung wurde bereits eingeliefert. Wir werden die Jubiläumsauktion mit verstärkter Werbung in allen Medien im In- und Ausland bekannt machen. Gern nehmen wir Ihre Einlieferungen bis zum 31. März entgegen. Bitte vereinbaren Sie dazu einen Termin unter 03672-424350.
SOMMERAUKTION Nr. 100: 24. – 26. Juni 2021
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