Vorbericht zur Modern Week - Monumental in den Herbst
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Auktion02.12.2020
Der Herbst bietet spannende Highlights in allen Bereichen der Modern Week. Den Bereich Post War dominiert Fernando Botero mit gleich zwei monumentalen Skulpturen. Seit 2016 sind dies die ersten angebotenen Plastiken des Künstlers auf dem deutschen Auktionsmarkt. Die Contemporary Art wartet mit einem Unikat von Wolfgang Tillmans auf. Im Bereich der Modernen Kunst sind die kräftigen Farben des rein abstrakten Werkes „Enseigne pour une école de moustiques“ von Max Ernst ein echter Hingucker.
MODERNE
Das Gemälde von Max Ernst aus dem Jahr 1961 besticht durch einen faszinierenden Blauton, der seinesgleichen sucht (Los 7| Schätzpreis: 100.000 – 150.000 Euro). In der dunklen, blauen Farbe verdichten sich weiße Strukturen zu einer scheinbar verschlüsselten Botschaft. Die Präsenz der stilisierten Blumen im unteren Bildbereich lassen unverkennbar Max Ernsts Handschrift erkennen. Die Blumen sowie der Titel des Werkes stellen einen klaren Bezug zur Natur her.
Im hohen Alter von 90 Jahren malt Marc Chagall den „Peintre au double profil“ (Los 4 | Schätzpreis: 80.000 – 120.000 Euro). In seine Fabelwelt bringt sich Chagall immer wieder selbst mit ein. So stellt er sich in dem hier vorgestellten Selbstbildnis doppelköpfig dar, halb Mensch und halb Tier. Das Werk ,,Gähnende Dame´´ des Künstlers Paul Kleinschmidt, das seine Vorliebe für Szenen aus dem schillernden Nachtleben der Großstadt zeigt, wird auch in dem zukünftig erscheinenden Werkverzeichnis Kleinschmidts von Van Ham Art Publications zu finden sein (Los 16 A | Schätzpreis: 43.000 – 60.000 Euro).
POST WAR
Fernando Boteros einzigartiger Stil ist heute weltberühmt und seine Werke sind immer wieder ein besonderes Highlight auf dem deutschen Kunstmarkt. Zwei gigantische Werke bietet VAN HAM in der Herbstauktion an. Unangefochtenes Highlight ist ein seltenes skulpturales Werk mit dem Titel „Still life with watermelon“, ist Botero doch sonst vor allem für seine üppigen menschlichen Figuren bekannt (Los 116 | Schätzpreis: 150.000 – 200.000 Euro). Das Werk überzeugt durch seine enorme Größe von 150 x 200 x 120 cm. Die zweite in der Auktion angebotene Skulptur Boteros ist die über zwei Meter hohe Bronze „Bird on a column“ (Los 117 | Schätzpreis: 70.000 – 90.000 Euro).
VAN HAM hält eine Spitzenposition unter den deutschen Auktionshäusern im Bereich der deutschen Nachkriegskunst. Nach dem erfolgreichen Verkauf einer Reihe von Papierarbeiten aus der Serie „Triebkräfte der Erde“ von Fritz Winter im Frühjahr 2020, hält auch der Herbst mehrere spannende Positionen des Künstlers bereit. Das Werk „Planung“ kommt für 40.000 – 60.000 Euro (Los 247) zum Aufruf und ist ein wunderbarer Beleg für Winters außerordentlichen abstrakten Formenreichtum.
Für das deutsche Informel hat VAN HAM in den letzten Jahren stetig das Preisniveau anheben können. Das im Dezember angebotene Gemälde „Claudia“ von dem Hauptvertreter des deutschen Informel, Karl Otto Götz, besticht durch seine Größe von 150 x 120 cm (Los 136 | Schätzpreis: 40.000 – 60.000 Euro). Der Explosion der Farbe, in diesem Fall Blau und Schwarz, kann man sich als Betrachter nicht entziehen und gehört zu den typischen Merkmalen des Künstlers. Auch Sol LeWitt ist wieder in der Herbstauktion vertreten. Nachdem im Frühjahr bereits das Pendant Cube (B) bei Van Ham sehr erfolgreich versteigert wurde, steht nun seine Arbeit Cube (A) aus dem Jahr 1994 zum Verkauf (Los 170 | Schätzpreis: 100.000 – 150.000 Euro).
Imi Knoebel ist zu einem Must-have auf dem deutschen Kunstmarkt avanciert. Die Arbeit „Bank Holiday“ zeigt seine Liebe zum Quadrat, besser gesagt zur Form im Allgemeinen. Die unverwechselbare minimalistische Formensprache des Künstlers begründet das eindrucksvolle Werk des Künstlers (Los 162 | Schätzpreis: 100.000 – 150.000 Euro). Grafische Formen liebte auch Walter Dexel, der als Wegbereiter des Konstruktivismus gilt (Los 127 | Schätzpreis: 50.000 – 70.000 Euro).
Spannend ist das Werk von Richard Lin, ein britisch-taiwanesischer Maler und Bildhauer und wichtiger Vertreter der Minimal Art. Sein Werk „Early Spring“ aus dem Jahre 1971 ist auch der fernöstlichen Tradition verhaftet und kommt für 80.000 – 120.000 Euro zum Aufruf ( Los 171).
Nicht nur Gemälde prägen die Highlights der Auktion Post War. Nobert Kricke ist einer der wichtigsten deutschen Künstler der Nachkriegszeit. Seine Raumplastik aus dem Jahre 1961-63 verdeutlicht eindrucksvoll, wie er sich der plastischen Zeichnung verschrieben hat (Los 168 | Schätzpreis: 50.000 – 70.000 Euro). Ihn interessiert nicht das Volumen einer Skulptur, sondern die Konstruktion, bei der sich Linien aus Metall ihren Weg durch Raum und Zeit bahnen.
CONTEMPORARY
Im Bereich „Contemporary“ bietet VAN HAM eine Fotoarbeit von Wolfgang Tillmans an (Los 373 | Schätzpreis: 100.000 – 150.000 Euro). Das Werk „Paper drop (black)“ aus dem Jahr 2001 zeichnet sich nicht nur durch seine monumentale Größe (213 x 144 cm) aus, sondern auch durch seine Provenienz: Andrea Rosen Gallery, New York, und später eine große Unternehmenssammlung. Solch großformatige Werke aus der Serie seiner Paper Drops werden selten auf dem Kunstmarkt angeboten. Ein Unikat in dieser Größe aus dieser Serie (Ex. 1/1) kommt sogar zum ersten Mal in einem deutschen Auktionshaus zum Aufruf.
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02.12.2020Auktion »
Modern | 2. Dezember 2020
Post War | 2. Dezember 2020
Contemporary | 2. Dezember 2020
Vorbesichtigung: 27. – 30. November 2020