Moderne Kunst GROSSE QUALITÄTSFÜLLE
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Auktion29.11.2019 - 30.11.2019
An der Spitze der in ebenso in Qualität wie Quantität bestechenden Offerte mit allein 15 Taxen im sechsstelligen Bereich steht mit 350/450.000 Euro einer der gesuchtesten Original-Farblinolschnitte von Pablo Picasso. Diesem Highlight folgen beachtliche Arbeiten von Karl Schmidt-Rottluff, Lovis Corinth, Pierre-Auguste Renoir, von Alexander Archipenko und Emil Nolde, Gabriele Münter, Otto Mueller, Max Liebermann, Willi Baumeister, Oskar Schlemmer und Bernard Buffet. Diese Werke werden in einem eigenen Highlights-Katalog, den es ebenfalls auch für die Höhepunkte der Zeitgenössischen Kunst gibt, präsentiert und am 29. November in je einem „Evening Sale“ versteigert. Einen Tag später wird es für beide Abteilungen noch jeweils einen „Day Sale“ geben.
Gesteigert wird diese bemerkenswerte Offerte von rund 30 Werken von Pionieren der Abstraktion aus dem Nachlass des bedeutenden Kunsthistorikers und Kritikers Will Grohmann (und Renate Glück) zum Aufruf. Angeboten werden hochkarätige Arbeiten der Avantgarde und der Nachkriegsmoderne. Darunter befinden sich Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Plastiken neben anderen von Hans Arp, Willi Baumeister, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Joan Miró, Fritz Winter, von Josef Albers und Hans Hartung – einige davon mit persönlichen Widmungen an Grohmann. Die Taxen dieses wichtigen Teils der Sammlung reichen bis 150.000 Euro.
Highlights sind „Triebkräfte der Erde“, eine Bild Fritz Winters aus dem Jahr 1944 für € 80/120.000 (Lot 200), Hans Arps Bronze „Petite figure appuyée dite l'égyptienne“, 1938 (Lot 202, € 80/100.000) und Joan Mirós mit persönlicher Widmung versehene Papierarbeit „Femme et oiseaux dans la nuit aus dem Jahr 1967 (Lot 203, € 70/90.000).
Zusätzlich verstärkt wird die Offerte von der Sammlung Gemmer, der wohl größten Privatsammlung des deutschen Spätimpressionisten Paul Baum mit annähernd 100 Gemälden, Zeichnungen und Druckgraphiken (Taxen bis 65.000 Euro), die in einem aufwendig gestalteten Katalog präsentiert werden.
Das großformatige „Portrait de jeune fille, d'apres Cranach le Jeune. II“ ist der bedeutendste und gefragteste farbige Linolschnitt Pablo Picassos. Innerhalb seines graphischen Œuvres nehmen die Linolschnitte nur einen relativ kleinen Teil ein, doch die zwischen 1958 und 1963 entstehenden Arbeiten in dieser Technik zählen zu seinen hervorragendsten und technisch anspruchsvollsten graphischen Werken. In den 1950er Jahren lässt sich der Künstler vielfach von bedeutenden Werken alter Meister, wie Cranach, Velásquez und Delacroix inspirieren. Für das Motiv des vorliegenden Linolschnitts nimmt er Bezug auf ein Werk von Lucas Cranach d. J., das 1564 entstandene „Weibliche Bildnis“ (Kunsthistorischen Museum Wien). Picasso wird durch eine Fotopostkarte, die ihm sein Händler Daniel-Henry Kahnweiler zusendet, auf das Bildnis aufmerksam. Picasso setzt das Motiv sehr frei in einer kubistischen, stark rhythmisierten Bildauffassung um und schafft damit ein druckgraphisches Meisterwerk ( € 350/450.000).
Karl Schmidt-Rottluff ist mit zwei Bildern aus den Jahren 1909 und 1936 vertreten. Das in Aquarell über Kreide auf Karton ausgeführte frühere „Stickendes Mädchen“ ist mit € 250/350.000 bewertet (Lot 234). Der 25-jährige Schmidt-Rottluff schuf 1909 während eines mehrmonatigen Aufenthaltes in Dangast erstmalig eine Folge großformatiger Aquarelle, in denen er stilistische Tendenzen seiner bisherigen Malerei weiterentwickelte. Aus dieser Reihe von sehr wenigen heute überlieferten Blättern stammt auch „Stickendes Mädchen“. Es zählt zu den frühen expressionistischen Meisterwerken des Künstlers in diesem Medium und ist ein Zeugnis der Moderne und des gewaltigen künstlerischen Umbruchs in dieser Zeit. Schmidt- Rottluffs Leinwand „Farnkraut“ von 1936 ist mit einer Taxe von € 80/100.000 versehen (Lot 238).
Von Lovis Corinth werden zwei Arbeiten aus seiner interessantesten späten Schaffenszeit angeboten. Die beiden Aquaralle „Walchensee“ von 1924 und das drei Jahre früher entstandene „Urfeld am Walchensee“ führen in die bayerischen Voralpen und liegen bei € 200/250.000 und € 180/220.000 (Lots 220/221). Pierre-Auguste Renoir zeigt „Gabrielle, nu assis de profil”. Die um 1910 gearbeitete Kohlezeichnung ist mit einer Taxe von € 120/150.000 versehen (Lot 228).” 150/180.000 Euro lautet der Schätzpreis für Alexander Archipenkos bahnbrechend moderne Bronzeplastik „Green Concave (Woman combing her hair)“ aus dem Jahr 1913 liegt als Exemplar 2/6 vor (Lot 232).
Von Emil Nolde werden vier Aquarelle präsentiert. Die höchste Taxe trägt der um 1930 entstandene „Hof Seebüll“ (Lot 242, € 130/150.000), gefolgt von dem um 1930/1940 gemalten Tulpenblumenstrauß in einer Vase (Lot 251, € 100/120.000), dem nach 1950 entstandenen Aquarell „Weiße und rote Amaryllis“ (Lot 253, € 80/120.000) sowie den „Blauen Astern und Sonnenblume“ für 70/90.000 (Lot 252). Von Otto Mueller wird neben drei Lithographien der Jahre 1912–1921 das um 1925 geschaffene großformatige Aquarell „Zwei weibliche Akte in Landschaft“ offeriert (Lot 243, € 90/120.000). Max Liebermann ist u. a. mit seiner in Öl auf Karton gemalten Ölstudie "Rindermarkt in Leiden" von 1900 zu der größeren gleichnamigen Leinwand (Eberle 1901/26) vertreten; sie war ehemals im Besitz von Alfred Hagelstange (1874–1914), dem vormaligen Direktor des Wallraf-Richartz-Museums in Köln (Lot 218, € 80/120.000). Dieselbe Taxe trägt auch Oskar Schlemmers „Ornamentale Plastik“ aus dem Jahr 1919. Bei der 46 cm hohen Silberplastik handelt es sich um einen von wohl 10, ab 1965 ff. von Tut Schlemmer veranlassten Güssen (Lot 255).
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29.11.2019 - 30.11.2019Auktion »
Auktion 1143. Moderne Kunst I. Evening Sale (Lots 200 – 269)
Paul Baum / Sammlung Gemmer
Auktion 1143. Moderne Kunst II. Day Sale (Lots 270 – 509)
Vorbesichtigung
Kataloge online / Live-Auktion
29. Nov. 2019, ab 18.00 Uhr, Lempertz
30. Nov., ab 10.30 Uhr 30. Nov., ab 11.30 Uhr
Köln 23. – 28. Nov. www.lempertz.com/kataloge.html