ALLGÄUER AUKTIONshaus – Kempten Überfall auf Karawane
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Auktion08.11.2018
Rund 3600 qualitativ hochwertige Objekte aus verschiedenen Jahrhunderten stehen bei der Herbst-Auktion vom 08. bis 10. November 2018 im Allgäuer Auktionshaus Kühling zur Versteigerung auf dem Programm. Das umfangreiche Sortiment der Werke reicht von Gemälden, graphischen Arbeiten, Skulpturen und religiöser Kunst über Porzellan, Steingut, Schmuck, Glas- und Silberobjekte bis zu Spielzeug, Varia, Möbeln und Teppichen. Zum Aufruf kommt desweiteren eine Sammlung von mehr als 30 Positionen turkmenischer Schmuckstücke, zumeist aus Silber gefertigt.
Das Hauptwerk der diesjährigen Herbst-Auktion aus der Rubrik der Gemälde ist der "Überfall auf eine Karawane" von Jan Brueghel d.J., welches in der Zeit um 1625-30 entstanden ist. Für das Gemälde liegt eine ausführliche Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen vor. Ertz merkt an, dass die Figuren- u. Tierstaffagen nicht aus der Hand von Brueghel selbst stammen, sondern aus der unmittelbaren Umgebung des Sebastiaen Vrancx, vielleicht sogar aus dessen Werkstatt. Die Darstellung einer kriegerischen Meute, welche eine reisende Karawane belagert, ist ein Zeugnis der politischen Lage im Europa jener Zeit, auch wenn es sich hier um eine komponierte Inszenierung handelt. Das Gemälde wird mit dem Limitpreis von 250.000 € in der Auktion aufgerufen.
Im Gegensatz zu den aufwühlerischen Ereignissen im Brueghel-Gemälde, vermittelt das Bild "Waldlandschaft mit rastender Jagdgesellschaft", welches dem niederländischen Maler Jan Hackaert zugeschrieben ist, eine eher friedliche Stimmung und scheint von den vorher genannten, aufgewühlten Ereignissen ablenken zu wollen. Das Gemälde kommt mit einem Startpreis von 15.000 € in die Versteigerung.
Ähnlich verhält es sich mit dem Werk "Uferpartie mit Jagdgesellschaft", welches Hackaerts zeitgenössichem Kollegen Pieter Wouwerman zugeschrieben ist. Es kann für den Aufrufpreis von 10.000 € erstanden werden. Aus dem Bereich der religiösen Malerei des 17. Jh. stammt das von einem anonymen Künstler geschaffene Altarbild "Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor", das mit einem Limitpreis von 8.000 € versteigert wird.
Auch diesesmal sind wieder namhafte Künstler der Münchner Schule in der Auktion vertreten. Zu Beginn sei hier der Maler Fritz Bamberger genannt. Sein auf das Jahr 1865 datiertes Gemälde "Südländische Gebirgslandschaft" wird mit dem Startpreis von 3.000 € aufgerufen. Ein weiteres topographisches Werk ist der "Blick auf Berchtesgaden mit Watzmann" von Julius Lange. Hier liegt der Startpreis ebenfalls bei 3.000 €.
Des Weiteren werden typische Genredarstellungen in der Auktion angeboten: u.a. "Bauernstube mit Paar und Hundewelpen" von Adolf Eberle das "Stubeninterieur mit Bauersleuten und zwei Buben" von Otto Piltz. Beide Gemälde können jeweils für den Aufrufpreis von 4.800 € erworben werden.
Ein immer wieder gern rezipiertes Sujet ist die Tiermalerei. Als Vertreter dieser Gattung sei hier der Künstler Alexander Max Koester genannt, dessen Gemälde "Sechs Enten auf dem Wasser" für 9.500 € zum Aufruf kommt. Auch werden wieder einige bekannte Allgäuer Künstler mit ihren Werken angeboten. Dazu zählen Kilian Lipp mit dem Gemälde "Der Tod meines Freundes", das für den Limitpreis von 4.500 € versteigert wird. Auch Josef Madlener ist mit dem Bild "Frühlingslandschaft mit Grünten" in der Auktion vertreten. Das Gemälde kann für den Aufrufpreis von 2.000 € erstanden werden. Als Kemptener Künstler ist der Maler Franz Sales Lochbihler zu nennen, welchem die Gemälde "Apelles verliebt sich in die Geliebte Alexanders des Großen" (1.500 €) und "Anne von Reichert" (300 €) zugeschrieben werden können.
Unter der religiösen Kunst und Volkskunst mit über 290 Positionen ist zunächst eine 95 cm hohe, gefasste Holzskulptur aus der Zeit wohl um 1700 zu nennen. Es handelt sich dabei um eine eher untypische Darstellung des Hl. Joseph, welche vermutlich aus einem barocken Gesamtensemble "Flucht aus Ägypten" stammt. Untypisch deshalb, da Joseph hier als zeitgenössischer Wanderer mit Hut, Mantel und Reisetasche dargestellt wird. Die Skulptur wird zum Limitpreis von 1.200 € angeboten. Aus dem Bereich der Ikonen-Kunst wird eine russische Ikone mit dem Startpreis von 300 € aufgerufen. Die "Gottesmutter Smolenskaja" stammt aus dem 19. Jh. und wurde mit Basma und Heiligenscheinen aus vergoldetem 84 Zolotniki Silber verziert.
Aus der Ruprik Schmuck, mit über 200 Positionen, ist im Besonderen ein Anhänger mit Kette zu erwähnen, welcher aus 585er GG/WG gearbeitet und mit vier Altschliff-Diamanten (je ca. 1,60 ct. bzw. 1,40 ct.) sowie drei kleinen Diamantrosen versehen ist. Das Schmuckstück wird zum Mindestgebot von 3.500 € aufgerufen. Darüber hinaus wird eine Reversnadel für den Limitpreis von 3.000 € angeboten. Die Nadel besteht aus 750 GG/WG und ist mit 37 Brillanten (ca. 3,50 ct.) und einem Saphir-Cabochon (ca. 1,75 ct.) bestückt.
Unter dem Angebot von über 200 Glasobjekten dürfte für Sammler und Liebhaber ein Stück von besonderem Interesse sein: Eine Schale aus der französischen Manufaktur Daum, Nancy kommt mit dem Limitpreis von 1.500 € zum Aufruf. Die Besonderheit dieser Schale besteht darin, dass sich das strukturierte Dekor "Plaqueminier du Japon" nicht außen auf der Wandung befindet, sondern die innere Oberfläche des Gefäßes überzieht.
Für Porzellan-Begeisterte bietet die Herbst-Auktion wieder einige interessante Objekte. Bekannte Manufakturen, wie Meissen, Nymphenburg oder KPM sind auch diesesmal mit schönen Gefäßen und Skulpturen vertreten. Erwähnenswert ist hier eine Figur aus dem Hause "Schwerter Meissen". Die Darstellung des Wolfes, nach einem Entwurf von Peter Reinicke, stammt aus der Zeit um 1900 (600 €).
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08.11.2018Auktion »
Auktionsdaten
Titel Herbst-Auktion 2018
Datum 08.11.2018, 10:00 Uhr – 10.11.2018
Besichtigung 29.10. - 7.11.2018 täglich von 10 - 18 Uhr