77. Auktion der Hermann Historica GmbH, München - Ankündigung
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Auktion05.11.2018 - 23.11.2018
Asien, Orient und Afrika
Grandiose, augenfällige Arbeiten, kostbar sowohl in der Verarbeitung als auch in den gewählten Materialien, zeigen sich wieder unter den Losen aus Afrika, dem Osmanischen Reich, Indien sowie Japan und China. Seien dies ganze Rüstungsgarnituren, wie das geschnittene und goldtauschierte, persische Ensemble mit Schild, Armschiene und Helm aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Startpreis von 15.000 Euro oder erlesene Blankwaffen, die reich geschmückt mit Edelsteinen und Edelmetallen den hohen Status des Trägers unterstrichen. So ein osmanischer, silbermontierter Schamschir, um 1800, teils vergoldet, mit Griffschalen aus Rhinozeroshorn und stilistisch stimmiger Scheide, der ab 7.000 Euro angeboten wird, und ein eindrucksvoll mit zahlreichen Rubinen, Türkisen, Perlen und Simili-Steinen juwelierter, silbermontierter, mit Kaiserkrone versehener Geschenksäbel aus Indien, der ab 12.000 Euro beboten werden kann. Gefertigt in der Zeit der Herrschaft von König Edward VII., Kaiser von Indien, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ging er in den 1960er Jahren als Geschenk des Emirs von Schardscha an einen deutschen Geschäftsmann. Ebenso exquisit und detailreich wurden auch einzelne Schusswaffen gestaltet. Goldtauschiert und silbermontiert begeistern hier seit Jahren insbesondere südosteuropäische Arbeiten. Wie ein prunkvolles, moderat mit 15.000 Euro angesetztes Pistolenpaar aus dem balkantürkischen Raum, das am Lauf Goldtauschierungen von floralen Motiven und Kufi-Inschriften, auf den vollflächigen Beschlägen der Schäfte reichhaltiges Perlbanddekor und Steinschlösser mit feinen, rankenförmigen Gravuren zeigt. Neben einer reichen Auswahl an Jade- und Elfenbeinarbeiten überzeugen aus China bemerkenswerte Lose wie eine Bodhisattva Guanyin-Figur aus der Ming-Dynastie. Auf dem Lotusthron sitzend und mit einer Fünf-Zackenkrone in der Geste des Predigens dargestellt, lässt die bronzene Statue Reste einer Goldlackfassung sowie Rot- und Blautöne erkennen. Gebote ab 20.000 Euro werden für die anrührende Figur der Göttin der Barmherzigkeit mit einer Gesamthöhe von 58 Zentimetern erbeten. Mit 53 Zentimetern nur unwesentlich kleiner ist eine imposante, vielfarbige Cloisonné-Flasche mit feuervergoldeter Montierung und vergoldeten Henkeln in Drachenform aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Emailliert mit Blüten und Blättern, wird sie mit 18.000 Euro aufgerufen.
Historische und militärgeschichtliche Objekte
Das unzweifelhaft farbenprächtigste und eleganteste Los der 77. Auktion findet sich unter den vielfältigen Offerten aus dem persönlichen Besitz europäischer Herrscher. Einzigartig und von faszinierender Schönheit betört das mit Papageien-Motiven bemalte Kaffee– und Teeservice, das von der Manufaktur Nymphenburg eigens als Auftragsarbeit für König Maximilian I. Joseph von Bayern um 1810/20 erstellt wurde. Das vollständige und in Gänze unbeschädigte 16-teilige Service aus Hartporzellan ist in einer edlen Formgebung gestaltet, hervorragend in außerordentlicher Qualität von Hand bemalt und reich vergoldet. Dem begabten Porzellanmaler dienten als Vorlage für seine farbbrillanten Darstellungen verschiedene Papageien aus dem zweibändigen Werk "Histoire naturelle des perroquets" von Francois Levaillant (1753 - 1824), mit Illustrationen von Jacques Barraband (ca. 1767 - 1809). Nach einer Familienüberlieferung soll Kaiser Napoleon I. bei einem Treffen in Paris, wohlwissend um die vogelkundliche Begeisterung des bayerischen Königs, das 1801 bzw. 1805 erschiene Werk Maximilian I. Joseph geschenkt haben. Zurück in München ließ der König die Bände als Vorlage der Manufaktur Nymphenburg zukommen, um dieses Service für einen befreundeten Arzt und ebenfalls Vogelkundler als Geschenk anfertigen zu lassen. Das fulminante Service, das sowohl mit seiner Schönheit als auch seiner Geschichte fasziniert und bis in die 1970iger in der Familie des beschenkten Arztes verblieb, fordert einem Liebhaber eine Wertschätzung von mindestens 25.000 Euro ab. Nach den sensationellen Zuschlägen für Lose aus der erlesenen Garderobe von Kaiserin Elisabeth von Österreich im Frühjahr 2018 kann auch der jetzigen Versteigerung von Offerten aus ihrem persönlichen Besitz mit großer Spannung entgegengesehen werden. Herausragend hier ist ein prunkvolles Petschaft, eine in Silber gearbeitete behelmte Pallas Athene, die auf einem Lapislazuli-Sockel stehend, in der rechten Hand die Siegesgöttin Nike trägt. Von Heinrich Jauner K.K. Kammer Graveur, Wien, ca. 1889 nach dem Vorbild des Pallas-Athene-Brunnens von Theophil von Hansen gefertigt, zeigt die Siegelfläche das Monogramm "E" unter der Krone der Kaiserin. Es darf vermutet werden, dass es sich bei dem vorliegenden Petschaft, mit Rufpreis von 25.000 Euro, um ein persönliches Geschenk des Entwerfers von Hansen an die Kaiserin handelte. Ein mit Blüten, Rocaillen, Voluten und Akanthusblättern reichverzierter, silberner Garderobenspiegel aus ihrem Besitz kann dagegen bereits ab 9.500 Euro erworben werden.
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05.11.2018 - 23.11.2018Auktion »
München, September 2018 – Vom 5. bis 23. November