Aus Adelsnachlässen und bürgerlichem Besitz. Wertvolle Bücher, Kunst, Antiquitäten
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Auktion23.03.2018
Der bereits lieb gewonnenen Tradition folgend, eröffnet Jeschke van Vliet Auctions Berlin die diesjährige Auktionssaison 2018 erneut mit einem besonders breiten und reizvollen Angebot hochkarätiger Werke von bedeutender Provenienz.
Die Abteilung der Gemälde, Zeichnungen und Grafiken des 16. bis 19. Jahrhunderts wird mit einem singulären Album von 36 handgezeichneten und prächtig kolorierten Entwürfen für die Seiten eines Photoalbums (Schätzpreis 6.000 €) aus der Hand von Anna Alma-Tadema eröffnet. Die äußerst phantasievollen und aufwändig gestalteten Rahmenentwürfe der jungen Künstlerin, die später vor allem durch die Darstellungen des exotischen Interieurs ihres Elternhauses Berühmtheit erlangte, sind in ein hochdekoratives viktorianisches Album eingebunden.
Besondere Aufmerksamkeit verdient das ausdrucksstarke Gemälde der "Beweinung Christi" eines unbekannten italienischen Meister des 17. Jhs. aus süddeutschem Privatbesitz (3.000 €). Neben einer eindrucksvollen und prächtig gerahmten "Ansicht einer nordischen Hafenstadt" des in Wien geborenen und in München tätigen Malers August von Siegen (2.000 €) kommt als weiteres Highlight der klassischen Malerei eine seltene und exotische Darstellung des "Augustinus von Hippo" der Schule von Cusco (3.000 €) zum Aufruf. Die seltenen und hochbegehrten Werke dieser wichtigsten Malerschule Südamerikas zeichnen sich unter anderem durch die detaillierte Schilderung von Brokatstoffen aus.
Die Moderne Kunst überzeugt durch eine Reihe bedeutender Arbeiten, wie das großformatige Gemälde "Im Gartenzelt" von Arnold Balwé (6.000 €). Die durch ihre brillante Farbigkeit bestechende Komposition zeigt eine junge Frau in blauem Kleid in einem sonnendurchfluteten Garten und gehört zu den beliebtesten Sujets des Künstlers. Otto Dill ist mit zwei sehr schönen Arbeiten vertreten, der Bleistiftzeichnung einer "Hundemeute" aus dem Jahr 1916 (1.000 €) und dem Aquarell "Zirkuslöwen" aus dem Spätwerk des Künstlers (1.800 €).
Ein echter Blickfang ist die frühlingshaft leichte Darstellung eines "Sonnigen Friedhofs zur Baumblüte" von Heinrich Hermanns (3.600 €), die noch deutlich den Einfluss des Impressionismus und der Schule von Barbizon erkennen lässt. Im Kreis der Düsseldorfer Maler muss auch das atmosphärische Gemälde "Sonnendurchflutete Waldlichtung mit Kiefern" von Erich Freiherr von Perfall (3.600 €) Erwähnung finden. Ein weiteres Highlight ist die Bleistiftzeichnung "Enten am Ufer" von Alexander Koester aus dem Jahr 1912 (3.000 €). Das sehr schöne Blatt mit wunderbarem Erhaltungszustand stammt aus dem Nachlass des Künstlers.
Die süddeutschen Künstler sind darüber hinaus mit eindrucksvollen und seltenen Arbeiten unter anderem von Fritz Kohlstädt, Heimo Schöllkopf und Emma Nachtigall zu äußerst attraktiven Schätzpreisen (zwischen 300 € und 600 €) vertreten. Aus der Hand von Karl Schmidt-Rottluff wird der Holzschnitt "Christus unter den Frauen" (2.200 €) angeboten.
In der Sparte der Antiquitäten sei besonders auf ein bedeutendes Paar figürlicher Frühbarock-Konsolen in Sphingenform aus vollplastisch geschnitztem Holz (2.200 €) hingewiesen. Auch die bedeutende Pietà aus Holz mit Resten polychromer Fassung und Vergoldung, in Süddeutschland im späten 15. Jh. entstanden (4.000 €), dürfte die Aufmerksamkeit zahlreicher Sammler auf sich ziehen. Im Bereich der edlen Porzellane bilden eine Kristallglasur-Schale von Meissen (750 €) und eine dazu passende Vase (1.200 €) ein außergewöhnliches Ensemble mit bestechend modernem Dekor. Ergänzt wird das Angebot hochwertiger Porzellanarbeiten durch die beeindruckende große Figurengruppe "Die Liebesschule" von Meissen (4.800 €), nach einem 1777 datierten Entwurf von Michel Victor Acier um das Jahr 1900 ausgeführt. Eine echte Rarität ist das 17-teilige Service von Meissen mit individueller Aufglasurmalerei und naturalistischer Darstellung verschiedener heimischer Süßwasserfische und Wasserpflanzen (3.500 €).
Zu Beginn der Abteilung der Autographen gelangt eine frühe Abschrift der verschollenen Notenhandschrift Beethovens - Marcia in C-Moll - zur Auktion. Eine weitere Notenhandschrift dieser Komposition ist noch bei RISM unter Beethovens Namen verzeichnet, die in der Bibliothek der Benediktinerabtei Metten aufbewahrt (Musik-Manuskript 3848-RISM ID Nr. 454001669) und dort Beethoven zugeschrieben wird. Die Komposition entstand anlässlich der Belagerung von Missolonghi während des griechischen Freiheitskampfes (10.000€).
Aus der historischen Sammlung Alfred Schädigers aus Schloss Tenneberg gelangen 47 hochkarätige Autographen bedeutender europäischer Fürsten, Könige und Kaiser zur Auktion, darunter inhaltsreiche Belege des russischen Kaiserhauses Alexander I. (1.800€), Kaiserin Maria Alexandrowna (1.200€) , Katharina II. (die Große) (1.800€), eine Urkunde Peter des Großen (3.000€) oder Nikolaus I. (300€). Das Haus der Habsburger ist mit Schreiben von Ferdinand I.- III. vertreten (je 800€), ebenso wie die umfangreiche Sammlung französischer Könige Heinrich II.-IV (je 750-800€), Ludwig XIII-Ludwig XVI. (800-1.200€) oder Napoleon I.-III. (je 600-800€). Aus Deutschland komplettieren unter anderem ein Autograph von Kaiser Maximilian (2.400€) und Wallenstein (1.200€) die Sammlung.
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23.03.2018Auktion »
Auktionsdaten
Titel Aus Adelsnachlässen und bürgerlichem Besitz. Wertvolle Bücher, Kunst, Antiquitäten
Datum 23.03.2018, 15:00 UhrBesichtigung Samstag 17.3.2018 11-14 Uhr, Montag 19.3.2018-Donnerstag 22.3.2018 10-19 Uhr...