Dresden Kunstauktionen
9. Kunstauktion | 17. September 2016
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Auktion17.09.2016
Zur Herbstauktion am 17. September 2016 lädt unser Haus zum Entdecken und Erwerben von rund 900 Werken der Bildenden Kunst des 16. bis 21. Jahrhunderts, ergänzt durch ausgewählte Objekte aus dem Bereich des Kunsthandwerks und der Antiquitäten. Zu den Spitzenlosen der diesjährigen Herbstauktion zählt insbesondere das neusachliche "Bildnis eines Knaben mit Kleeblatt", um 1924, (Taxe 8.500 €) des Malers Bruno Paul Seener. Seener, dessen Werk noch auf angemessene Würdigung und kunsthistorische Aufarbeitung wartet, portraitierte im Auftrag seines Freundes und Dresdner Akademieprofessors Adolph Mahnke dessen ca. achtjährigen Sohn. Schon einmal sorgte ein Gemälde Seeners auf dem deutschen Auktionsmarkt mit einem Zuschlag von knapp 48.000 € für Furore und es bleibt mit Spannung abzuwarten, wie das hier angebotene Gemälde aus dem Nachlass Adolph Mahnkes vom Sammlermarkt aufgenommen wird.
Entstanden vor 1919, wird u.a. auch das hochformatige Landschaftsgemälde des Wahlnorwegers Hans Andreas Dahl "Auf dem Fjord" angeboten. Das mit 6.000 € taxierte Gemälde zeigt einmal mehr das große malerische Können des in Düsseldorf geborenen Künstlers. Seine Faszination für die gewaltigen Fjordlandschaften, welche motivischer Hauptbestandteil seines malerischen Ouevres sind, spiegelt sich in dieser atmosphärisch dichten Malerei wider.
Den Bezug zu sächsischen Landschaft hingegen stellen die Gemälde von Willy Kriegel "Sommer" (An der wilden Weißeritz), späte 1930er Jahre (8.500 €), und Hermann Glöckner "Lauenstein", 1947 (5.000 €), her. Wenngleich verschiedene künstlerische Positionen vertretend, zeigt sich doch in beiden Werken die intensive Auseinandersetzung mit den regionalen Gegebenheiten. Kriegels stark fokussierende, minutiös und geradezu sezierend auch die kleinsten Details der Tümpelbeflanzung wiedergebende Darstellung eines Uferstücks der Wilden Weißeritz im oberen Osterzgebirge steht im deutlichen Kontrast zur konstruktiv-abstrahierenden Ansicht des kleinen Städtchen "Lauenstein" im Müglitztal. In klarer und teilweise leuchtender Farbigkeit setzt Glöckner der strengen Tektonik der Architektur weich fließende bis sanft schwingende Landschaftsformen entgegen. Hermann Glöckner ist zudem noch mit einem eindrucksvollen Selbstportrait, entstanden um 1950, vertreten, welches den Künstler wie nahezu alle seine Selbstbildnisse in zurückhaltender Verharrung im markanten Halbprofil nach rechts zeigt (3.500 €).
Der Dresdner Albert Wigand, dem das Abbilden von großen Stadtveduten fern lag und welcher den malerischen Reiz architektonischer Bildmotive im Dörflichen, Kleinstädtischen und Ausschnitthaften größerer Städte suchte, zeigt mit der zur Versteigerung stehenden Dresdner Ansicht eines Gartenhauses an der Dreikönigskirche aus den 1950er Jahren (6.000 €) einmal mehr sein unglaubliches Gespür für feine, subtil abgestimmte Farbtöne und damit die große Bedeutung von Farbe in seinem Werk, welcher sich die Form unterordnet.
In der Sektion der Arbeiten auf Papier und Druckgraphiken des 20. Jh. ragen neben vielen spannenden Arbeiten insbesondere zwei frühe Holzschnitte von Wilhelm Rudolph "Heimkehrender verlorener Sohn", 1920 (1.400 €) und "Planwagen und Kirche", vor 1924 (750 €), eine Farblithographie "Hofkirche in Dresden", 1955 (3.200 €) von Otto Dix und ein Aquarell "Steinhaufen und Gestrüpp" von Curt Querner (3.800 €) aus dem Jahr 1968 hervor.
Max Esser, einem der bedeutenden Tierplastiker des frühen 20. Jahrhunderts, welcher u.a. für die Porzellanmanufaktur Meissen in großem Umfang kreativ tätig war, zeigt mit dem knapp 70 cm langen und 30 kg schweren Elefanten aus Böttgersteinzeug, Entwurfsjahr 1924, Ausformung zwischen 1924–34 sein meisterhaftes Können (3.200 €). Ebenso selten ist die knapp ein Vierteljahrhundert früher von Konrad Hentschel entworfene Meissner "Schale mit Nixe und Tintenfisch" auf dem Auktionsmarkt zu finden (3.000 €).
Von einer außerordentlichen Rarität kann man in Bezug auf den zum Schätzpreis von 10.000 € zur Auktion stehenden Renaissance-Tabernakelrahmen sprechen, welcher dem in der zweiten Hälfte des 15. Jh. in Modena wirkenden Bildhauer, Intarsiator und wohl auch Maler Andrea Campana zugeschrieben wird. Er stammt vormals aus der Sammlung von Adolf von Beckerath und wurde schon einmal – 1916 bei Lepke in Berlin – versteigert.
Wenngleich der nationale Auktionsmarkt eine große Auswahl an klassizistischen Möbeln des ausgehenden 18. Jh. für Sammler und Liebhaber bereithält, muss man doch die mit 6.000 € taxierte Dresdner Kommode, entstanden um 1780, aufgrund ihres außergewöhnlich schönen, nahezu unberührten Originalzustands hervorheben und dem Kenner ans Herz legen. Bei Gisela Haase, Dresdner Möbel des 18. Jh., Leipzig, 1983, publizierte Vergleichbeispiele belegen, dass es sich bei dem hier angebotenen Möbel um ein besonders aufwendig intarsiertes und charmantes Stück handelt, welche das Auktionsangebot wunderbar abrundet.
Schmidt Kunstauktionen Dresden OHG
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Vorbesichtigung ab 08. September, Mo - Sa 10 - 20 Uhr