VAN HAM
Nachbericht Auktion Alte Kunst am 13. Mai 2016
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Auktion16.05.2016
In diesem Frühjahr lud die Auktion Alte Kunst das internationale Publikum durch äußerst qualitätvolle Malerei und namhafte Provenienzen ein. Unter den Top-Zuschlägen finden sich einige Arbeiten aus der Sammlung Hermann Hugo Zwillenbergs, seinerzeit Teilhaber der großen Warenhaus-Firma Tietz & Co., als auch hochwertige Gemälde französischer Meister wie Antoine Pense oder Alexandre L. R. Millin du Perreux. Die Highlights der Düsseldorfer Malerschule werden angeführt von zwei Madonnendarstellungen Franz Ittenbachs, die Beleg für die künstlerische Perfektion seines Werkes sind.
Gemälde Alter Meister
Im Bereich der Altmeister dominierten die Werke aus der Sammlung des deutsch-jüdischen Unternehmers Hermann Hugo Zwillenberg (1885-1966), der sich auch als Kenner und Förderer der Künste einen Namen machte. Das monumentale Selbstporträt des französischen Künstlers Antoine Pesne (1683-1757) war bis dato nur als Kupferstich bekannt. Erst durch die intensiven Recherchen der Experten konnte diese Arbeit als Vorlage - und somit Original - zu dem bekannten Stich identifiziert werden. Das wirkungsstarke Gemälde des berühmten preußischen Hofmalers gelangte über französischen Privatbesitz in die Sammlung Zwillenberg und kann somit auch mit seiner Provenienz überzeugen. Für 33.280 Euro wechselt es nun in eine deutsche Privatsammlung. Das zweite Porträt des Hofmalers aus dieser Sammlung zeigt die preußische Prinzessin Sophie, Schwester Friedrich des Großen und ist mit leichtem Pinsel, aber höchster Sorgfalt geschaffen. Von einzigartiger malerischer Qualität ist das aufwändige Brokatkleid der jungen Adeligen, in dem sich Pesnes Sinn für Form und Kolorit offenbart. Nach einem spannenden Bietgefecht erzielte das Porträt ein Ergebnis von 40.960 Euro.
Eine äußerst feine und detailreiche Tafelmalerei mit der Darstellung der portugiesischen Synagoge in Amsterdam aus der Hand eines unbekannten Holländischen Meisters des 17./18. Jahrhunderts war einerseits wegen des anprechenden Motives, aber nicht zuletzt auf Grund ihres besonders guten, nahezu originalen Zustandes für Kenner der altniederländischen Malerei interessant. Mit einem Ergebnis von 24.320 Euro ging die Arbeit schließlich an einen Bieter aus den Niederlanden und steigerte somit ihren Schätzpreis um ein Vielfaches.
Gemälde 19. Jahrhundert
Statt der damals beliebten italienischen Landschaftsmalereien hielt Alexandre du Perreux (1764-1843) Motive aus seiner französischen Heimat auf Leinwand fest. In dem stimmungsvollen Gemälde "Blick auf das Thermalbad Cauterets in den Pyrenäen" öffnet sich das weite, sommerliche Tal des Kurortes und lädt den Betrachter zum Verweilen ein. Diese begehrenswerte Szenerie traf nicht nur den Geschmack des frühen 19. Jahrhunderts, sondern war auch heute einem Bieter mehr als das Doppelte des Schätzpreises wert und kletterte auf ein Ergebnis von 44.800 Euro.
Der javanesische Maler Raden Saleh Ben Jaggia (1811-1880) gehört inzwischen zu den Hauskünstlern Van Hams und war auch in dieser Auktion wieder vertreten. Das kleine Gemälde in Öl "Segler in schwerer See" von 1840 gehört zum Frühwerk Salehs und ist eines von nur insgesamt 14 bekannten Seestücken des Künstlers. Die internationalen Bieter an den Telefonen sorgten für eine deutliche Steigerung des Schätzpreises. Für 46.080 Euro wurde das Gemälde schließlich in indonesischen Privatbesitz -und somit in Salehs Heimat - verkauft.
Die unnachahmlich akribische Technik des Nazareners Franz Ittenbach (1813-1879) begründete schon zu Lebzeiten sein großes Ansehen als Meister der religiösen Malerei. Die beiden Madonnendarstellungen, die bei Van Ham zum Aufruf kamen, boten die einzigartige Gelegenheit zwei verschiedene Ausführungen des gleichen Themas einander gegenüberzustellen. Umso erfreulicher ist es, das die beiden "Mater Christi"-Darstellungen nicht getrennt wurden, sondern zu einem Preis von 14.080 Euro bzw. 28.160 Euro in der gleichen Hessischen Privatsammlung ein neues Zuhause fanden.
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VAN HAM - Nachbericht Auktion Alte Kunst am 13. Mai 2016