Der Affe als A
Der Affe als Alter Ego - Jörg Immendorff– Schwerpunkt bei Dorotheum- Auktion
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Auktion28.05.2008
Der im Vorjahr verstorbene deutsche Star-Künstler Jörg Immendorff wird bei der Auktion „Zeitgenössische Kunst" am 28. Mai 2008 im Dorotheum Wien zahlreich vertreten sein. Immendorff, ein 1945 in Bleckede bei Lüneburg geborener gelernter Bühnenbildner und Kunsterzieher, prägte seine Kunst stets politisch. Versteigert werden „Wieder klopft die Politik an die Ateliertür" (Schätzwert € 3.500 - 4.500) oder „Gegenüberstellung Kein AKW - wo warst Du 1979" (€ 5.500 - 6.500).
International bekannt wurde der Künstler seit den 1970ern durch Kaffeehaus- und Salonbilder, wie „Cafe Deutschland-Heuler" (€ 20.000 - 30.000), „Cafe Deutschland Gut" (€ 25.000 - 28.000) und „Für Cafe Deutschland" (€ 10.000 - 15.000). Seit den 80er und 90er Jahren widmete sich Immendorff Fragen des Künstlerdaseins. Sein provokantes und dadaistisches Aktionsprogramm LIDL wurde 1969 vom Kulturministerium verboten und Immendorff von der Düsseldorfer Kunstakademie verwiesen. Seiner Karriere schadete es aber nicht. Der „Sieger" (€ 80.000 - 120.000) mag eine späte Erinnerung daran sein, bzw. eine humorvollere Anspielung auf die Kämpfe innerhalb des Kulturbetriebes.
Die Werke Immendorffs stecken voller Symbole, das wohl bedeutendste Tier seiner Bildsprache ist der Affe. Der Affe ist für den Künstler wie als zweites ich zu verstehen - als Symbol für die Ambivalenz der Künstlerexistenz zwischen Überzeugung und Selbstzweifeln. Die seit 2002 entstandenen Bronzeskulpturen zeigen den Affen in verschiedenen Größen und Posen, wie jene zwei Skulpturen, die bei der Auktion versteigert werden: „Malerstamm Max" (€ 14.000 - 16.000) und „Malerstamm Anselm" (€ 60.000 - 70.000).
Auktion:
Zeitgenössische Kunst, 28. Mai 2008, 18 Uhr
Besichtigung:
ab 17. Mai 2008
Ort:
Palais Dorotheum, Wien 1, Dorotheergasse 17