Jubiläumsauktion
100. Kunst- und Antiquitätenauktion
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Auktion21.11.2015
Mit Freude und auch ein wenig Stolz begehen wir am 21. November 2015 die 100. Versteigerung im Auktionshaus Heickmann. Im Sommer 1994 empfingen wir die Kunden zu unserer 1. Auktion, damals noch im sehr viel kleineren Rahmen und eher handgestrickt. Heute, einundzwanzig Jahre später, erwarten wir Sie in unseren seit 2013 bezogenen Räumlichkeiten auf dem sogenannten Poelzig-Areal im Herzen von Chemnitz zu unserer Jubiläumsauktion und hoffen, Sie mit den zusammengetragenen Schätzen erfreuen zu können.
Über 2.300 Objekte harren Ihrer Begutachtung und Ihrer Gebote! Lassen Sie uns Ihnen aus dieser Fülle eine Handvoll Objekte näher vorstellen: Aus sächsischem Privatbesitz stammend gelangte eine Ikone der Designgeschichte zu uns, der Bauhaus-Lattenstuhl, 1924 von Marcel Breuer am Weimarer Bauhaus entworfen. Wie nahezu alle Bauhaus-Entwürfe bricht der Stuhl mit konventionellen ästhetischen Vorstellungen und betritt gestalterisches Neuland. Die Konstruktion aus Lattengerüst und Stofffläche versprüht skulpturalen Charakter, wird aber allen funktionalen Ansprüchen des Sitzens gerecht. Die Tischlerwerkstatt am Bauhaus produzierte den hier gezeigten Lattenstuhl mit der Werkstattnummerierung ti 1a im Jahr 1924 in Weimar und wohl auch noch im Jahr 1925 nach dem Umzug des Bauhauses in Dessau in kleiner Serie.
Im Bereich Gemälde sind viele bedeutende sächsische Künstler vertreten, so Otto Gussmann (1869-1926), Professor an der Dresdener Kunstakademie und dort Lehrer von Otto Dix und Max Pechstein. Sein liegender weiblicher Akt ist von eindringlicher Präsenz. In einem engen Bildausschnitt nah an den Betrachter herangeholt, fixiert die Dargestellte nicht den Betrachter, sondern eine neben ihm befindliche Person – verwirrend und herausfordernd zugleich.
Bernhard Kretzschmar (1889-1972), schon eine Generation später als Gussmann und ebenso Schüler der Dresdener Akademie, ist mit zwei Werken vertreten, einem Frauenakt und einer Dresden-Ansicht. Beide Gemälde sind aus dem Spätwerk und in ihrer flirrenden Farbgebung und zarten Tonigkeit impressionistisch anmutend. Doch auch die hohe Kunst der biedermeierlich-romantischen Malerei ist mit einem bedeutenden sächsischen Werk vertreten, dem Dresdener Maler Johann Anton Castell (1810-1867) zugeschrieben. Abgebildet ist eine belebte Szenerie entlang eines sächsischen Handelsweges, die dem Betrachter nicht nur Amusement, sondern auch viel zur Kulturgeschichte des Reisens bietet. Ein besonderes Highlight ist unbestritten das großformatige Gemälde, das der Schule des französischen Rokokomalers François Boucher (1703-1770) entstammt. Die Nähe zum großen Meister Boucher, Hofmaler von Ludwig XV. und jahrzehntelanger Günstling der Marquise de Pompadour, ist frappierend. Detailverliebt, in epochentypisch zarten Farben und neben dem offensichtlich Dargestellten zu Spekulationen anregend, ist es mit seinen beeindruckenden Ausmaßen wohl einer Wanddekoration entnommen.
Wichtiges Standbein unseres Hauses und auch in dieser Auktion stark vertreten ist das Porzellan mit 600 Positionen, größtenteils aus Meissener Produktion. Selten ausgeformte Stücke sind dabei, wie ein komplettes Meissen-Speiseservice mit über siebzig Teilen im Jugendstil-Dekor "Ahornmuster", entworfen von Paul Richter im Jahr 1904 und ausgeformt im gleichen Jahr oder wenig später. Weitere Jugendstil-Geschirre, die sogenannte Blaue Rispe entworfen von Richard Riemerschmid sowie zwei Teller im "Peitschenhieb-Dekor" von Henry van de Velde, gelangen ebenso zum Ausruf.
Aus dem umfangreichen Angebot an Meissen-Plastik sei die Darstellung der Hygieia erwähnt. Sie verkörpert die Medizin und wurde von niemand geringerem als dem in Dresden ansässigen Bildhauer Ernst Julius Hähnel entworfen. Die Ausführung in Bronze ziert seit 1851 das berühmte Denkmal Karls IV. in Prag, zusammen mit drei anderen Frauenfiguren, die jeweils die Fakultäten der Prager Universität repräsentieren.
Überaus erwähnenswert ist das reiche Angebot an Märklin-Objekten. Raritäten wie der Special-Kraftwagen um 1910 sowie ein Flugzeugtransportwagen oder eine PLM-Lokomotive mit Tender aus den 1920er Jahren warten auf neue Besitzer. Aber vielleicht suchen Sie jenseits jeglicher Sammelleidenschaft einfach ein passendes Geschenk für das nahende Fest? Diverser Brillant- und Edelsteinschmuck kommt zum Aufruf, darunter ein Paar Ohrhänger mit Solitärbrillanten, die mit jeweils rund 1,3 Carat zum funkelnden Hingucker gereichen.
Auktionshaus Heickmann
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Auktionstag: 21. November 2015