Kunstauktion
Zeitgenössische Kunst Moderne Kunst - November 2015
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Auktion25.11.2015 - 26.11.2015
6 x Richter zu Gunsten von fifty-fifty
In den vergangenen Auktionen haben sich bekannte Namen wie Joseph Beuys, Yves Klein, Heinz Mack, Gabriele Münter und Hermann Max Pechstein etabliert, die auch diesen Herbst wieder mit herausragenden Werken vertreten sind. Ein echter Hingucker sind zudem die sechs Sonder-Editionen Gerhard Richters, die zum guten Zweck für fiftyfifty direkt von dessen Atelier in den Auktionssaal gelangen.
Zeitgenössische Kunst
Nachdem im Frühjahr alle angebotenen Arbeiten Gerhard Richters mit großer Begeisterung angenommen wurden, verspricht auch der Herbst eine spannende Richter-Offerte. So wird ein kompletter Satz bestehend aus sechs einzeln angebotenen Werken von Richters Edition "CAGE f.ff" von 2015, also direkt aus dem Atelier, aufgerufen (Schätzpreis je 70.000 - 100.000 Euro). Der Verkaufserlös der Edition geht an das Düsseldorfer Straßenmagazin fiftyfifty. Fiftyfifty hat in 20 Jahren 5.000 Obdachlose in Wohnungen vermittelt. Der Erlös aus der Auktion wird in neue Wohnungen für Obdachlose investiert. Dem Run auf Richter kommt Van Ham mit zahlreichen weiteren Unikaten und Editionen entgegen.
Gleich zwei außergewöhnliche Arbeiten von Heinz Mack bereichern die Zero-Offerte: Seine "Dynamische Struktur weiß auf grau" von 1958 erscheint, gemessen an den traditionellen Kriterien der Malerei, als eine Absage an alle bis dahin gültigen Werte (Schätzpreis: 200.000 - 300.000 Euro). Sein Lichtrelief von 1964 demonstriert Macks Umgang mit Linie, Fläche und Raum, zu dem er selbst schreibt"[sie] benötigen anstelle der Farbe das Licht, um zu leben."
Yves Kleins typisch blaue "Victoire de Samothrace" gehört zu einer Reihe von skulpturalen Figuren - Andenkenfiguren aus dem Louvre - die Klein mit I.K.B. besprühte und damit dem Reigen seiner blauen Revolution hinzufügte (Schätzpreis: 80.000 - 100.000 Euro). Eine Rarität auf dem Auktionsmarkt ist Joseph Beuys' "Hasenstein", da von diesem Multiple nur sieben Exemplare gibt. Beuys starke Identifizierung mit dem Hasen und seine wiederkehrende Verwendung der Farbe Gold finden sich auch in dem 1,70 Meter langen, mit Sprühfarbe bearbeiteten Basaltstein wieder (Schätzpreis: 40.000 - 60.000 Euro). Aus dem Nachlass des Künstlers Horst Egon Kalinowski stammt Antoni Tàpies "Ochre with Six Collages" von 1973 (Schätzpreis: 100.000 - 150.000). Die Holztafel misst stolze 1,30 x 1,95m und zeigt eine für Tàpies informelle Arbeiten typisch raue und erdige Oberfläche.
Gotthard Graubners Kissenbild "Yello" von 1998/99 ist meditativ - jedoch keinesfalls inhaltslos. Er konzentriert sich auf das Wesentliche, nämlich auf die Farbe, und bringt diese mit geschmeidigem Auftrag in Schwingung (Schätzpreis: 80.000 - 100.000 Euro). Dem gegenüber steht das Quadrat in Quadrat verschachtelte Gemälde "Homage to the Square: Glowing Center" von Josef Albers aus dem Jahre 1957, das bis dato als Dauerleihgabe im Josef Albers Museum Quadrat Bottrop hing. Die Flächen in verschiedenen Orangetönen werden plastisch und treten hervor oder zurück (Schätzpreis: 120.000 - 180.000 Euro).
Moderne Kunst
Eine lückenlose Provenienzgeschichte weist Hermann Max Pechsteins Werk "Junges Mädchen am Meer" von 1923 auf (Schätzpreis: 300.000 - 500.000 Euro). Aus dem Nachlass des Künstlers gelangte es über verschiedene Galeristen in eine Berliner Privatsammlung. Im Werkverzeichnis von Aya Soika ist es mit der Nummer 1923/24 aufgeführt. Im bayrischen Voralpenland bei Murnau erlebte Gabriele Münter bis 1914 ihre fruchtbarste Schaffenszeit, die geprägt war vom intensiven Austausch mit Künstlerfreunden der "Neuen Künstlervereinigung München" und des "Blauen Reiters". 1914 entstand auch ihre Arbeit "Bauernhaus bei Regen": Mit raschen und spontanen Pinselzügen bannt sie das Motiv auf den unbehandelten Malkarton, wobei sie sich reduzierter Ausdrucksmittel bedient (Schätzpreis: 250.000 - 300.000 Euro). Mit elf Arbeiten ist der bei Van Ham zum festen Repertoire gehörende Künstler Fritz Klimsch im Herbstkatalog vertreten. Unter den Bronzen finden sich u.a. die beliebten und ausdrucksvollen Motive der "Mänade", der "Jugend" und der "Olympia" (Schätzpreise: ab 3.500 Euro). Wie gewohnt finden sich zahlreiche Werke Karl Hofers im Herbstkatalog bei Van Ham, darunter besonders eindrucksvoll sein "Stilleben mit Laute" von 1929/31 (Schätzpreis: 200.000 - 300.000 Euro). Hofer verzichtet auf eine detaillierte Raumdarstellung und rückt somit das Instrument in den Fokus. Es ist ein Bild der inneren Ruhe und Entrücktheit von der Gegenwart und kann gleichzeitig als Ausdruck der inneren Einkehr Hofers verstanden werden. Auch die sieben weiteren Arbeiten, darunter das Gemälde "Mädchen mit Begonie" und "Blumen in Vase" dürften die Hofer-Freunde begeistern.
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