Fotografie
12. WestLicht Foto-Auktion
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Auktion12.06.2015
Eine Sammlung von über 150 Werken aus der russischen Avantgarde bildet den Schwerpunkt der kommenden Auktion am 12. Juni in Wien.
Noch niemals angebotene Vintage-Prints von Alexander Rodtschenko, Jewgeni Chaldei, Max Alpert, Warwara Stepanowa, Gustav Klutsis, El Lissitzky u.a. sind vertreten. Eines der vielen Highlights ist Alexander Rodtschenkos Fotografie von Lilja Brik (Los 189, Schätzpreis € 14.000 - 16.000 Euro) aus dem Jahr 1924. Brik war Regisseurin, Bildhauerin und die Geliebte des Futuristen Wladimir Majakowksi. Pablo Neruda nannte sie die „Muse der Russischen Avantgarde“.
Auch das berühmte Porträt des Bildhauers Anton Lavinsky (Los 188, Schätzpreis 8.000 - 10.000 Euro) wurde wie alle anderen 15 angebotenen Arbeiten Rodtschenkos direkt aus dessen Nachlass erworben.
Zahlreiche Spitzenwerke der internationalen und österreichischen Fotogeschichte finden sich im weiteren Angebot der 12., mit insgesamt über 300 Losen bisher umfangreichsten WestLicht Foto-Auktion.
Das Titelbild des Kataloges und Auktionslos 142 ist eine der bedeutendsten Ikonen des Feminismus und der österreichischen Nachkriegs-Avantgarde: VALIE EXPORT, „Aktionshose: Genitalpanik“ aus 1969 als extrem seltener und großformatiger Vintage Print. (Los 142, Schätzpreis 28.000 - 32.000 Euro)
Mit einem Akt am Meer von Rudolf Koppitz, Modeaufnahmen von Madame D’Ora, Arbeiten von Trude Fleischmann, Inge Morath und Ernst Haas ist die österreichische Fotografie darüber hinaus hervorragend vertreten.
2014 wurde eine kulturhistorische Sensation im Wiener Fotomuseum WestLicht erstmals präsentiert: Die erotische Fotografie von Alfons Walde. Der weltberühmte Landschaftsmaler entpuppt sich als Meister der Fotografie – mit Fokus auf dem weiblichen Akt. Seine Inszenierungen reichen von klassischen Posen aus der kunsthistorischen Tradition bis hin zu erotisch aufgeladenen Szenen. Diese frühen Schwarz-Weiß-Fotografien erinnern an Egon Schiele und Koloman Moser. Vier seltene Vintage-Prints aus dem Künstlernachlass werden in der Auktion angeboten (Lose 11 – 14, Schätzpreis jeweils 3.000 - 4.000 Euro)
Besonders prominent ist die Reportagefotografie der Magnum-Mitglieder vertreten. Mit „Derrière la Gare Saint-Lazare“ (Los 69, Schätzpreis 25.000 - 30.000 Euro) fing Henri Cartier-Bresson in Paris 1932 eines seiner bekanntesten Motive mit der Leica ein. In der geheimnisvollen, surrealen Szene traf er perfekt den „entscheidenden Augenblick“, in dem ein Mann auf dem Pariser Place de L’Europe mit einem Sprung eine riesige Wasserlacke zu überwinden versucht.
Cartier-Bresson hat aber auch das Bild des großen Künstlers Henri Matisse für die Nachwelt mit seinem Porträt stark geprägt. Die Fotografie zeigt den großen Maler 1944, zehn Jahre vor seinem Tod, bereits an den Rollstuhl gefesselt, inmitten seiner geliebten Tauben. Das berühmte Werk (Los 72, Schätzpreis, 7.000 - 9.000 Euro) gelangt in einem sehr seltenen Vintage-Print zur Auktion.
Die zentrale Bedeutung der Agentur Magnum für die Fotografie des 20. Jahrhunderts beweisen ebenso Werner Bischofs „Angkor Wat, Kambodscha 1952“ (Los 85, Schätzpreis 2.500 - 3.000 Euro), Robert Capas Aufnahme trauernder Frauen auf einem Partisanenbegräbnis, Neapel 1943, (Los 82, Schätzpreis 4.000 - 5.000 Euro) und Fotografien von Marc Riboud und dem erst kürzlich verstorbenen René Burri.
Nach Kuba führt ein Konvolut von 92 Arbeiten des als Fotografen der kubanischen Revolution bekannt gewordenen Osvaldo Salas (1914–1992). Die auf der Rückseite signierten Silbergelatineabzüge (Los 66, Schätzpreis 25.000 - 30.000 Euro) stammen direkt aus seinem Besitz. Vor allem fünf außergewöhnliche Porträts von Che Guevara und vier von Fidel Castro stechen aus der Sammlung heraus. Daneben finden sich Straßenszenen und Darstellungen des alltäglichen Lebens in Kuba, schließlich eine interessante Gruppe von Porträts bekannter Persönlichkeiten, darunter Nationaldichter Nicolás Guillén, Maurice Chevalier, Gabriel García Márquez, die Boxweltmeister Archie Moore, Sugar Ray Robinson und Rocky Marciano und Geraldine Chaplin.
Aus der Frühzeit der Fotografie und aus einem längst versunkenen China berichten zwölf Albumin-Abzüge von John Thomson (1837–1921), die um 1868 entstanden sind (Los 1, Schätzpreis 8.000 - 10.000 Euro). Die Aufnahmen zeichnen sich sowohl durch ihre außergewöhnliche Qualität als auch ihre historische Bedeutung aus. Sie zählen zu den frühesten fotografischen Dokumenten aus China.
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