SCHEUBLEIN
28. Kunstauktion am 20. März 2015
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Auktion20.03.2015
SCHEUBLEIN Art & Auktionen startet in das neue Auktionsjahr mit einer schönen Auswahl von gut 700 Kunstobjekten aus den verschiedensten Bereichen sowie Gemälden und Gra- phik aus dem 16. bis ins 21. Jh. Besonders hervorzuheben sind die Werke der Klassischen Moderne, eine große Sammlung an Objekten des und Art Deco, ein Hauptwerk des bekannten Münchner Genremalers Heinrich Bürkel (Pirmasens 1802 – 1869 München) sowie Kunstobjekte aus dem ehemaligen Besitz des Adelsgeschlecht Lehndorff, die aus der Burg Kriebstein in Sachsen stammen.
Ein absolutes Highlight der Frühjahrsauktion ist das Gemälde „Lupinen“ von Erich Heckel (1883 Döbeln - 1970 Radolfzell) aus dem Jahr 1957. Das in Tempera auf Leinwand gemalte und 62,5 x 48,5 cm große Stillleben ist rechts unten signiert und datiert 19(57) und wird mit einer Taxe von 30.000 EUR aufgerufen (siehe Abb. oben). Des Weiteren offeriert SCHEU- BLEIN Art & Auktionen zwei Aquarelle von Karl Schmidt-Rottluff (1884 Rottluff/Chemnitz - 1976 Berlin): Die „Taunuslandschaft“ (Aquarell auf Büttenpapier, 50 x 69 cm, l. u. mit Bleistift signiert) und ein „Stillleben mit Pinsel und Kerze“ (Aquarell und Tusche auf Büttenpapier, 69,5 x 50 cm, r. u. signiert, am unteren Blattrand mit Bleistift nummeriert 6830, siehe Abb.). Beide Arbeiten werden mit einem Schätzpreis von je 20.000 EUR aufgerufen. Eine Farbli- thographie auf Velin von Henri de Toulouse-Lautrec (1864 Albi - 1901 Malromé / Gironde) mit dem Titel „Frontispiece pour Elles“ (1896, BA: 51 x 39 cm, dritte von vier Fassungen) wird ebenfalls in der Rubrik Moderne Graphik mit einer Taxe von 12.000 EUR angeboten.
Aus den Jahren 1855/1856 stammt Heinrich Bürkels Ölgemälde „Räubertransport vor einer Osteria“, das der Künstler nach seiner vierten und letzten Italienreise in den Jahren 1855/56 geschaffen hat und mit 22.000 EUR taxiert ist (34,5 x 50,5 cm, signiert). Bei diesem Motiv ließ sich der bekannte Münchner Genremaler von einem historischen Ereignis inspirieren: 1819 wurde das blühende Räuberunwesen zwischen Neapel und Ravenna blutig niederge- schlagen, und die Banden nach Rom ins Gefängnis gebracht. Detailreich schildert Bürkel den Halt der Gefangenen vor einer Osteria (siehe Beiblatt).
Die Objekte aus der Burg Kriebstein in Sachsen dürften vor allem auf Grund ihrer spannen- den und gleichzeitig bewegenden Provenienz interessant sein (siehe Katalogauszug). Sie stammen aus dem ostpreußischen Schloss Steinort und gehörten einst Heinrich Graf von Lehndorff (22. Juni 1909 – 4. September 1944), einem Hitler-Attentäter des 20. Juli 1944. Dieser hatte sich von Claus Schenk Graf von Stauffenberg als Verbindungsoffizier einsetzen lassen. Nachdem das Attentat auf den Diktator misslang, das als „Operation Walküre“ ge- tarnt war, wurde Lehndorff am 3. September 1944 zum Tode verurteilt und einen Tag später gehängt. Zuvor hatte er seine Kunstgegenstände aus Schloss Steinort nach Burg Kriebstein zur befreundeten Familie von Arnim bringen und dort verstecken lassen. Zwei Jahre später wurden diese von der Sowjetunion konfisziert und als Reparationszahlung abtransportiert. Jene Kunstobjekte, von denen ein Teil in diesem Frühjahr bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen versteigert wird, blieben damals in einem eingemauerten Kamin unentdeckt. Unter den 43 Nummern befinden sich Silberobjekte, zum Teil beschädigte Meißener Porzellane und zwei Barockschränke. Hervorzuheben sind die Meißener Porzellangruppe „Schäfer mit Schäferin unter einem Baum“ (Modell von Johann Joachim Kaendler um 1738), sowie ein „Galantes Paar“ von Wilhelm Caspar Wegely (Berlin, 1751 – 1757) und das silberne Teekännchen von Martin Guillaume Biennais (Paris, 1809 – 1819), das dessen eingravierte Wappen gewaltsam herausgeschnitten sind.
In der Sonderabteilung Jugendstil und Art Deco werden neben di- versen Glasvasen einige Arbeiten von Gallé und Daum Frères, Nancy, aus einer süddeutschen Privatsammlung unter den Hammer kom- men. Erwähnenswert ist die 45 cm hohe Vase „Iris“ von Emile Gallé, Nancy, um 1900, mit geätztem Schwertliliendekor, die bei 2.200 Euro aufgerufen wird (siehe Abb. links). Des Weiteren bietet SCHEUBLEIN Art & Auktionen mehr als zehn Jugendstillampen an, darunter eine Deckenleuchte von Daum Frères, Nancy, aus dem Jahr 1905 mit um- laufenden Blätterdekor mit Beerenrispen, die mit 2.400 EUR taxiert ist.
Weitere Highlights der Sammlung sind zwei bunt staffier- te Porzellanfiguren aus dem Hochzeitszug der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin: Der „Japaner mit Fisch“ (H. 28 cm) und die „Japanerin mit Mandoline“ (H. 28,5 cm, Aus- formung 1911 bzw. 1912, Bemalung 1914/1918, Modell: Adolf Amberg) werden SCHEUBLEIN Art & Auktionen mit einer Taxe von 400 EUR bzw. 650 EUR aufgerufen. Nicht uner- wähnt bleiben darf eine silberne und teilvergoldete Bouil- lontasse mit Untertasse und Löffel aus Paris des frühen 20. Jahrhunderts von Am. Tallois & Mayence. In einem liebli- chen, flachen Reliefdekor spielen Kinder am Gartenzaun mit Rosen, mit Margeriten, Schmetterling und Libelle (220 EUR). Neben den bereits erwähnten Objekten erwarten Sie außerdem eine schöne Auswahl an Jugendstil-Bestecken und eine Bronzeskulptur von Henri Godet.
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