Joseph Anton Koch
"Diese mit zierlichem Geschwätz schwängern, hochmütigen Bachstelzen, Morgenblättler, Abendblättler, Kunstblättler, diese erbärmlichen Gesellen dünken sich der poetische Geist zu sein, der bestimmt wäre, das Handwerk der Künstler zu beleben; sie loben alles, was im Kredit und Kalender der Mode steht; die Werke der Verstorbenen erheben sie, und die der Lebendigen töten sie. - Ein mißglückter Student der Theologie, Philosophie, Jurisprudenz oder Medizin, der Auswurf dieser Wissenschaften, oder auch ein Kramladendiener wird Ästhetiker oder Geschmackslehrer, um bei der kunstfaselnden, nichtskennenden Welt in Ansehen zu kommen. Er tritt mit einer gewissen impertinenten Miene auf und verschafft sich durch schwülstige, verblühte, unplastische Redensarten Kredit, indem aus solchen feinen Wendungen jeder machen kann, was er will. Dabei versteht er natürlich von dem, was er schwatzt und schreibt, außer dem von Künstlern Erschnappten, wenig oder nichts. - Sie sind den Trauer- und Klageweibern des Altertums nicht unähnlich, die bezahlt wurden, um zu heulen und zu schreien, und es kommt mir vor, als hielten diese Kunstschreiber und Kunstredner der zu Grabe gehenden Kunst eine Leichenrede. Durch das zu häufige Wiederkauen ihrer Begriffe von Ideal und Schönheit werden sie selbst dem Pöbel der Künstler verdächtig, so daß klug wie dumm sich ihres Lobes schämt und ihren Tadel verachtet."
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31.10.1987 - 15.10.2030In mehreren Onlinegalerien bieten wir moderne Kunst an: www.galerie-seywald.at www.paulflora.at...
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Joseph Anton Koch (1768-1839)