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einsturzgefahr

Der Turm der Kirche von Breesen neigt sich gefährlich

einsturzgefahr

Zweimal läutet die Glocke in Breesen. Dann knackt es im Gebälk. Das geschieht während eines Trauergottesdienstes im Februar 2012. Atemlose Stille. Die Glocke klemmt und lässt sich nicht mehr in Bewegung setzen. Sie stürzt zum Glück nicht ab. Alle atmen auf, aber es ist – für absehbare Zeit – ihr letztes Läuten. Die Kirche steht nicht mehr auf einem festen Fundament. Ihr Turm hat sich vom Schiff gelöst.

Das Ächzen und Stöhnen im Gebälk erscheint im Nachhinein wie ein Hilferuf. Der Turm der Fachwerkkirche in Breesen bei Neubrandenburg steht nicht mehr sicher. Wäre er ein eigener Baukörper, angesetzt statt aufgesattelt, sähe die Lage weniger dramatisch aus. Doch mittlerweile sind die Holzbalken des Dachstuhls morsch, auf denen der Turm ruht. Er kippt gefährlich nach Westen und hat die Verbindung mit dem Dach der Kirche verloren. Durch diesen Spalt und die undichte Turmhaube regnet es in die Kirche hinein. Weil die Last der Turmhaube auf dem Glockenstuhl aufliegt, schwang beim Läuten der ganze Turm mit. Die Kirche geriet buchstäblich ins Wanken. Ohne Hilfe vermag die kleine Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ihr vor dreihundert Jahren errichtetes Gotteshaus nicht wieder gerade zu rücken.

Eine solch große Not hatte in Breesen niemand vermutet. Natürlich will man die charmante, in die Landschaft eingebettete Fachwerkkirche mit ihrer glockenförmigen Turmhaube und der bekrönenden Laterne nicht einfach aufgeben. Daher schlugen die Menschen, denen ihre Heimat am Herzen liegt – darunter ein Förderverein, der Bürgermeister, der Kirchengemeinderat und Pastorin Britta Carstensen – Alarm. Sie baten unter anderem beim Kirchenkreis Mecklenburg, beim Land und bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz um Unterstützung.

Bauingenieurin Maxi Ernst, die sich in der Region gut auskennt und die Restaurierung mehrerer Kirchen in der Nähe betreute, erklärt die jüngste Hilfskonstruktion im Schiff. Die wuchtige gedrungene Säule allein kann die Decke mit dem Turm darüber nicht mehr stützen. Der defekte Deckenbalken musste im Frühjahr 2012 unterfangen werden, damit die Säule entlastet und die Einsturzgefahr des Turms gebannt ist. An dieser Stelle ist zu sehen, wie die Nässe durchsickerte. Die Notmaßnahme glückte, und die Kirche brauchte nicht gesperrt zu werden. Obwohl es keine Heizung gibt, finden – und das ist ein gutes Zeichen – noch Gottesdienste statt.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz glaubt daran, dass die Menschen in Breesen weiter um ihre Kirche und um eine lebendige Gemeinde kämpfen werden. Deshalb möchte sie ihr Tun unterstützen!

 

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