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Südflügel von Schloss Kannawurf wird weiter saniert

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Statische Schädigungen am Südflügel von Schloss Kannawurf im Landkreis Sömmerda führten durch Jahre der Bauvernachlässigung zu Rissbildungen und Ausbauchungen in der äußeren Mauerwerksschale, durch die das Bauwerk schließlich akut einsturzgefährdet war. Vor zwei Jahren begannen - auch mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) - die Instandsetzungsarbeiten. Nun überbringt Dr. Dieter Tettenborn, Ortskurator Erfurt der DSD, am Montag, den 2. Juli 2012 um 15.30 Uhr im Beisein von Diana Müller von Lotto Thüringen einen weiteren Fördervertrag für die Mauerwerkssanierung, diesmal über 45.000 Euro, an Roland Lange vom Verein Denkmalpflegezentrum e.V.

Am Nordrand des Thüringer Beckens, im Flusstal von Unstrut und Wipper, erhebt sich seit der Mitte des 16. Jahrhunderts das Renaissanceschloss Kannawurf. Georg II. von Eckstädt erbaute die dreigeschossige, massiv aus Kalksteinen und Travertin gemauerte Dreiflügelanlage an der Stelle einer mittelalterlichen Wasserburg. Das Gebäude gruppiert sich um einen fast quadratischen Innenhof, die vierte Seite schließt eine Schildmauer und ein Rundturm mit herausragender, überdachter Holzgalerie ab. Die Fassaden gliedern Fenster mit Natursteingewänden in unterschiedlichen Formaten. Die Dachfläche der westlichen Hauptfront unterteilen sechs Zwerchhäuser, die wohl niederländischen Vorbildern folgen. Zwei quadratische Ecktürme mit verschieferten Schweifhauben flankieren den Flügel, der durch ein rundbogiges Hauptportal mit Diamantquaderungen erschlossen wird.

Innen hat sich weitgehend die originale Raumstruktur aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erhalten. Erwähnenswert ist der Rittersaal im ersten Obergeschoss des Nordflügels, den pflanzliche Ornamente, Ranken und Blüten verzieren. Im gesamten Gebäude sind noch gekehlte Unterzüge aus der Bauzeit vorhanden. 1586 erhielt der Turm in der Ostwand eine Glocke mit Schriftband und Wappen der Familie von Eckstädt.

1717 begannen Carl Gottlob und Hans Carl von Bose mit dem großen barocken Umbau, bei dem die Traufe erhöht, ein durchgehendes zweites Obergeschoss geschaffen und die Zwerchhäuser teilweise zu Zwerchgiebeln umgestaltet wurden. Es entstanden kleingliedrige barocke Innenräume mit profilierter Stukkatur und zusätzlichen Heizstellen.1733 veränderte man die Dachkonstruktion im Südflügel. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann erneut eine rege Bautätigkeit, bei der die das Schloss umgebenden Wirtschafts- und Stallgebäude errichtet wurden. 1914 ging das Anwesen in das Eigentum des Landes Thüringen über und wurde Staatsdomäne.

2007 übernahm der Verein Denkmalpflegezentrum e.V. das dringend sanierungsbedürftige Gebäude, um dort einen Veranstaltungsort bzw. ein Künstler- und Stipendiatenhaus einzurichten. Der Verein, der bereits das Herrenhaus Heinrichsruh in Mecklenburg-Vorpommern denkmalpflegerisch vorbildlich und mit großem Engagement instandgesetzt hat, hat auch die bisherigen Arbeiten an Schloss Kannawurf in guter Qualität durchgeführt. Das thüringische Renaissanceschloss ist eines von über 400 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Bonn, den 30. Juni 2012/Schi


Erfurt, Sanierung, Presse






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    Deutsche Stiftung Denkmalschutz