Sanierung
St. Johanneskirche in Bad Sassendorf
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Presse11.02.2012
Zum Abschluss der dreijährigen Dachsanierung der Neuengeseker Kirche St. Johannes der Täufer in Bad Sassendorf im Landkreis Soest können die Gemeindemitglieder wieder über den Regen lachen. In die jetzt wieder trockene Kirche lädt Pfarrer Dietrich Woesthoff zusammen mit dem Presbyterium und dem Förderverein der Kirchengemeinde Neuengeseke zu einem Dankgottesdienst am Samstag, den 11. Februar 2012 um 18.00 Uhr ein. Nach dem Gottesdienst findet ein Empfang mit gemeinsamen Abendessen im Gemeindehaus statt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat die Dachsanierung gemeinsam mit der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (KiBa) in den beiden vergangenen Jahren mit insgesamt 140.000 Euro unterstützt.
Die evangelische Dorfkirche Johannes der Täufer, die 1280 erstmals urkundlich erwähnt wird, entstand bereits um 1220. Wie andere romanische Kirchen der Region ist auch bei der Kirche in Neuengeseke ein deutlicher Bezug zur rund ein halbes Jahrhundert zuvor erbauten Hohnekirche in Soest feststellbar. Auch diese erste Hallenkirche Westfalens besteht aus dem regionaltypischen grünlichen Glaukonitstein.
Bei der Johanneskirche in Neuengeseke haben die Errichter dem steinsichtigen Baukörper des Mittelschiffs im Westen einen stattlichen, viergeschossigen Turm vorgelagert. Er stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts und ist somit der älteste Bauteil des Gotteshauses. Das Mittelschiff der Hallenkirche deckt ein Satteldach, das zwei Quersatteldächer kreuzen. Für die Deckung hat man sich für eine einfache altdeutsche Schieferdeckung entschieden.
Der Bau steht auf einem quadratischen Grundriss. Schießscharten und verstärkte Eisentüren und ein herausziehbarer Eichenbalken hinter dem Hauptportal verweisen eindeutig auf die einstige Funktion als Fliehkirche. Die Außenfassade ist bis auf ein ungewöhnliches Spitzbogenfries am Chor schmucklos. An die innen rund gemauert scheinende Apsis schließt sich nach Süden hin die um 1400 angebaute Sakristei an. Erhalten hat sich über der Tür ein gotisches Vortragekreuz. Die untere Fensterreihe der Seitenschiffe baute man 1876 zur zusätzlichen Belichtung ein. Weiterhin lässt sich die Kirche durch das Nordportal begehen, während das Südportal zu einem Fenster vermauert wurde. Das Mittelschiff überspannen auf quadratischen Pfeilern ruhende Kreuzgratgewölbe, deren Kapitelle mit Tierornamenten und Linienverschnürungen verziert sind.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg hat man die Kirche barock umgestaltet. Die Haupt- sowie Seitenaltäre schuf der Arnsberger Maler und Bildhauer Henning Strodtmann um 1661. Über dem Hauptaltar wird die Kreuztragung Christi dargestellt. 1712 erhielt die Kirche eine neue Kanzel mit allegorischen Tugenddarstellungen, die der Soester Tischler Martin Müller anfertigte. Der Taufstein stammt aus dem Jahr 1691. Eine bewegliche Taufschale, die von zwei Engeln getragen wird, lässt sich bei Bedarf herunterziehen und der Deckel nach oben schieben.
Die Johanneskirche in Bad Sassendorf ist eines von über 300 Projekten, die die 1985 gegründete private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn bisher dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Bonn, den 6. Februar 2012
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