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St. Marienkirche

Spenden aus großer Werbeaktion ermöglichten die Turmsanierung

St. Marienkirche

Festakt zum Abschluss der Sanierungsarbeiten am Turm und der Fassade der St. Marienkirche in Rostock

Mit einem Festakt feiert die evangelisch-lutherische Innenstadtgemeinde Rostock mit Pastor Tilman Jeremias am Samstag, den 7. Mai 2011 um 16.00 Uhr den Abschluss der Sanierung des Turmes der St. Marienkirche in Rostock. Für die umfangreichen Arbeiten hat auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die durch ihren Kuratoriumsvorsitzenden Professor Dr. Gottfried Kiesow und die Projektarchitektin Heidi Gerber vertreten ist, seit 2007 rund 900.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Rostocker Marienkirche wird seit 1992 vor allem durch das Engagement des dortigen Fördervereins sowie die finanzielle Unterstützung durch Bund, Land und Stadt, Landeskirche und Bürger umfassend saniert.

Sankt Marien ist die Hauptkirche der durch Fern- und Seehandel reich gewordenen Hansestadt Rostock. Zusammen mit der gleichnamigen Schwesterkirche in Lübeck gehört sie zu den großartigsten Kirchenbauten an der deutschen Ostseeküste. Die dreischiffige gotische Basilika mit Querschiff, Chorumgang und Kapellenkranz, deren Sterngewölbe sich in einer Höhe von gut 31 Metern schließen, wurde wohl um 1290 als querschiffslose Basilika nach französischem Kathedralchema unter Verwendung von Teilen einer bereits 1232 erwähnten frühgotischen Hallenkirche errichtet. Ein Einsturz im Jahr 1398 bedingte den Anbau des mächtigen Querschiffs. Im 16. Jahrhundert begann man mit dem Bau der ursprünglich wohl mit zwei Türmen geplanten Turmanlage. Hier befindet sich in 35 Meter Höhe ein Fries mit Aposteldarstellungen, den wohl ältesten figürlichen Backsteinen in Rostock. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Turm mit einer zierlichen Laterne barock bekrönt. Den Eindruck der Kirche bestimmt das Farbenspiel von Ziegeln und den horizontal gelegenen farbigen Glasurziegelfriesen.

Innen hat sich die reiche Ausstattung weitgehend erhalten. Zu den wertvollsten Schätzen gehören die Fünte, ein bronzener Taufkessel von 1290, der spätgotische Rochus-Altar und die hinter dem barocken Hauptaltar von 1721 angebrachte Astronomische Uhr von 1472. Die geschnitzten Relieffelder der beiden inneren Kreise zeigen die Tierkreiszeichen und die Monatsarbeiten, in die Zwickel sind die Evangelistensymbole eingefügt. Beim 12-Uhr-Schlag erscheint ein Apostelumgang. Die Kalenderscheibe zeigt die Daten noch bis 2017. Die neu beschriftete Kalenderscheibe, die ab 2018 gültig wird, ist seit zwei Jahren bereits bis zu ihrer Anbringung in der Kirche ausgestellt.

Die DSD fördert die schrittweise Instandsetzung der Kirche seit 1995, angefangen bei den mittlerweile wiederhergestellten Dächern. Die dringend notwendigen Arbeiten am Turm konnten dank der Spenden aus einer Werbeaktion 2006/07 begonnen werden. Im November vergangenen Jahres waren die Arbeiten an der Laterne und der Turmspitze abgeschlossen und die Zimmermannsarbeiten an den Turmdächern im wesentlichen fertiggestellt.

Die Rostocker Marienkirche ist eines von über 440 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte. In Rostock gehören auch das Kloster zum Heiligen Kreuz und die Petrikirche dazu.

Bonn, den 4. Mai 2011/Schi








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